Nordrhein-Westfalen erwägt den Beitritt zum Benelux-Vertrag. Bayerns Wirtschaftsbeziehungen zu Norditalien und Kalifornien entwickeln sich intensiver als zu Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Das offizielle Italien denkt zuweilen über ein Verlassen der Euro-Zone nach. Frankreich forciert einen neuen Club: die Mittelmeer-Union. Schottland möchte autonom werden, die Katalanen ebenso: Sie wollen einen eigenen Club aufmachen.
Eine Welt voller Clubs. Sie entstehen, erweitern und überlappen sich, und sie vergehen. Nichts bleibt, wie es war und ist. Nationen sind Integrationsräume ähnlich wie Clubs: Sie bieten ganz bestimmte öffentliche Güter als Clubgüter an, die grundsätzlich nur ihren Clubmitgliedern zustehen, weil diese sie über Clubbeiträge (Steuern und Abgaben) finanzieren. Die Bürger als Clubmitglieder unterliegen den Regeln ihrer Clubs, und sie kooperieren in den vielfältigen Club-Netzwerken dieser Welt: durch internationalen Handel (von Gütern, Diensten und Wissen), durch internationalen Kapitalverkehr und Migration.
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