Der lange Schatten von Subprime
Neue Vergaberegeln für grundpfandbesicherte Verbraucherkredite

Vor einem knappen Jahrzehnt begann die sogenannte Subprime-Krise: Immer mehr Immobilienkredite fragwürdiger Bonität konnten in den USA nicht bedient werden und schlugen immer weitere Schneisen der Verwüstung in die Kapitalmärkte. Ungläubig rieb sich die Öffentlichkeit die Augen, welche absurd hohen Preise für oftmals eher kümmerliche Häuser bezahlt wurden, weil Banken Finanzierungen bereitstellten, die von wenig vermögenden Kunden nur unter extrem optimistischen Perspektiven vertragsgemäß zurückgezahlt werden konnten. Die Verfilmung von „The Big Short“ hat vor wenigen Monaten diesen Wahnsinn und seine Methode nochmals eindrucksvoll in Erinnerung gerufen.

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HELIKOPTERGELD
Unverbindliche Gedankenspiele oder droht eine Transformation der Geldordnung?

Zahlreiche inzwischen in die Jahre gekommene ehemalige VWL-Studierende werden sich nun, da das Helikoptergeld in den vergangenen Wochen in Diskussion gekommen ist, an geldtheoretische Übungen erinnern, in denen Milton Friedmans Helikoptergeld als Referenzmodell diente, um monetäre Zusammenhänge zu illustrieren. Doch als ernsthafte geldpolitische Option hatte das Helikoptergeld wohl keiner von uns eingeschätzt. Könnte es sein, dass sich Inhalt und Intention heute anders darstellen?

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Gastbeitrag
Das Jahr der Ziege
Soll und Haben für China aus weltwirtschaftlicher Sicht

Ob der chinesische Präsident Xi Jinping am Ende des Jahres der Ziege Soll und Haben für sein Land einmal nicht aus nationaler sondern aus weltwirtschaftlicher Sicht saldieren wird? Und wenn er es täte, wie sähe das Ergebnis aus? Auf der Habenseite wird er zwei Entscheidungen verbuchen können, auf die er direkt keinen Einfluss nehmen konnte: zum einen die des Internationalen Währungsfonds (IWF), Chinas Währung als fünfte Währung in den Kreis der „frei nutzbaren“ Reservewährungen aufzunehmen, aus deren Korb sich der Wert der Sonderziehungsrechte bestimmt, zum anderen die Ratifizierung der Quoten-und Stimmrechtsformen des IWF durch den amerikanischen Kongress, die China knapp hinter Japan auf den dritten Platz der IWF-Mitglieder nach ihren Stimmrechten hebt, allerdings mit weitem Abstand hinter dem einzigen Mitglied mit Vetomacht, den USA. Beide Entscheidungen mögen „symbolisch“ genannt werden. Sie honorieren aber das, was Chinas Währungspolitik in den letzten Jahren geleistet hat: einen sichtbaren Beitrag zu stabilen Währungsrelationen und den langsamen Einstieg der chinesischen Währungspolitik in marktbestimmte Wechselkurse.

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Und raus bist Du!
Anlegerschutz beim Börsenrückzug

In den letzten Wochen war das Thema Börsengänge häufig in den Medien vertreten. Gleich mehrere Kandidaten waren für das heutzutage nur noch virtuelle Parkett aufgelaufen und die jüngsten Irritationen am Kapitalmarkt führten zu diversen Anpassungen und Verzögerungen. Gleichzeitig wurden insbesondere für den High Tech-Bereich mehr Emissionen gefordert und das Fehlen einer stabilen Aktienkultur sowie geeigneter Rahmenbedingungen beklagt.

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Planwirtschaft durch die finanzielle Hintertür!
Trübe Aussichten für die Internationalisierung des Renminbi

China bebt! Auf den chinesischen Aktienmärkten werden die Karten auf den Tisch gelegt. Seit 12. Juni 2015 hat eine rasante Talfahrt eingesetzt. Panikartige Verkäufe ließen die Kurse um mehr als 30% fallen. Innerhalb von drei Wochen wurden 2,36 Billionen Dollar Marktkapitalisierung vernichtet. Das entspricht dem zehnfachen des (auch fallenden) griechischen Sozialprodukts. Chinas Taxifahrer, Hausfrauen, Jungunternehmer und der neue Geldadel müssen Federn lassen. Bis vor kurzem hatte die staatlich kontrollierte Propagandamaschinerie den Shanghai Stock Exchange Composite noch nach oben gepeitscht. Zwischen November 2014 und Mitte Juni 2015 waren die Kurse um 150% gestiegen (siehe Abbildung). Die Peoples Bank of China hatte mit Zinssenkungen noch Öl ins Feuer gegossen.

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“2. Würzburger Ordnungstag“
Niedrigzinsen: Vorübergehendes Phänomen oder neue Normalität?

Seit dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 sind niedrige Zinsen in den großen Industriestaaten ein gängiges Phänomen. Während die Notenbanken der USA, Großbritanniens und Japans ihre Leitzinsen bereits im Herbst 2008 auf Null bzw. nahe Null setzen, tat die EZB dies erst Ende 2013. Niedrige Zinsen in der Eurozone gibt es allerdings schon seit dem Frühjahr 2009, nachdem die EZB den Leitzins von 4,25% Anfang Oktober 2008 auf 1% im Mai 2009 ermäßigt hatte. Nach einer vorübergehenden Anhebung des Leitzinses auf 1,5% im Jahre 2011 hat die EZB diesen seither schrittweise auf 0,05% im September 2014 gedrückt. Auch am langen Ende des Marktes sind die Zinsen – gemessen an der Nominalrendite für zehnjährige Bundesanleihen – der Leitzinsentwicklung tendenziell gefolgt. Die Nominalverzinsung für zehnjährige Bundesanleihen ermäßigte sich von gut 3% im Herbst 2008 auf ein Niveau von knapp 1% im Oktober 2014.

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So zahlen die Gauchos
Die erneute Staatspleite Argentiniens

Spätestens seit der europäischen Staatsschuldenkrise, die 2010 mit dem Zahlungsausfall Griechenlands begann, wurden die Rufe nach einem „geordneten“ Umschuldungsverfahren für Staaten wieder lauter. Zahlreiche – zum Teil auf früheren Überlegungen insbesondere des Internationalen Währungsfonds (IWF) basierende – Vorschläge wurden seitdem in die Diskussion eingebracht[i], ohne (bisher) jedoch ein nachhaltiges Echo im politischen Bereich zu finden. Die aktuellen Ereignisse um die erneute Schuldenkrise Argentiniens rücken diese Überlegungen nun wieder in den Fokus. Vor diesem Hintergrund sollen im Folgenden die auslösenden Faktoren der aktuellen Schuldenkrise Argentiniens und die möglichen Konsequenzen für künftige Staatsinsolvenzen erläutert werden.

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Banken-Rettung oder Banken-Dämmerung?
Erodierende Geschäftsbedingungen für regionale Retailbanken in Deutschland

Auch sechs Jahre nach der Lehman-Pleite ist die Finanzkrise zumindest in Europa noch nicht überwunden. Politik, EZB und Regulierungsinstitutionen folgen unter medialer Ausleuchtung einem steten Diskurs, der im Zeitverlauf langsam, aber immerhin dem Weg vom Allgemeinen zum Konkreten folgt. Die Rolle der Banken und ihre Veränderung mit dem Ziel einer Verhinderung vergleichbarer Krisen in der Zukunft ist dabei der rote Faden, der freilich mit anderen Fäden wie dem der Staatsverschuldung oft nur schwer unterscheidbar verwoben ist.

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BlogDialog
Europäische Bankenunion: Ein Großprojekt auf des Messers Schneide
Der Finanzmarktexperte Prof. Dr. Hans-Peter Burghof im Interview

Herr Professor Burghof, am 4. November 2014 soll die Europäische Bankenunion offiziell starten. Künftig beaufsichtigt die EZB die jeweiligen nationalen Großbanken und übt die Aufsicht über das Gesamtsystem aus. Was versprechen Sie sich davon?

Hans-Peter Burghof: Die Europäische Bankenunion ist ein Großprojekt, dessen künftiger Erfolg auf Messers Schneide steht. Wenn sie richtig umgesetzt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit künftiger Verwerfungen an den europäischen Finanzmärkten. Wenn jedoch erneut Fehlanreize gesetzt werden, steuern wir früher oder später der nächsten Finanzkrise entgegen. Zu viel Deregulierung ist in diesem Bereich zwar gefährlich. Momentan sehe ich aber eher das Problem, dass das Pendel zurückschlägt und am Ende zu viel reguliert wird.

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Der Finanzmarktexperte Prof. Dr. Hans-Peter Burghof im Interview
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Hochgeschwindigkeitshandel – Doping an der Börse?

Michael Lewis’ Buch „Flash Boys“, das den Hochgeschwindigkeitshandel HFT (high frequency trade) vor allem an der Wall Street zum Gegenstand hat, erreichte Ende April Platz 1 der New York Times Bestsellerliste für „Non-Fiction“. Das Buch hielt sich eine gute Weile auf den vorderen Plätzen. Hier in Deutschland war das Echo geringer. Der amerikanische Bestseller brachte es als Übersetzung über Platz 30 in der deutschen Verkaufsliste nicht hinaus. Doch vielleicht sollten auch wir Deutschen uns ungeachtet der relativen Börsenferne des deutschen Publikums ein paar Gedanken über HFT machen. Allein mit dem Alltagsverstand bewaffnet kann man dazu einige elementare Beobachtungen anstellen, die bestimmten allgemeinen Aufgeregtheiten entgegenwirken und mögliche ernsthafte Probleme identifizieren können (für weitere Hintergründe vgl. Zook, M. und Grote, M., 2014, The Microgeographies of Global Finance: High Frequency Trading and the Construction of Information Inequality, http://ssrn.com/abstract=2401030).

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