Ungleichheit heute (10)
Der Staat pflügt die Verteilung um
Das ist nicht ohne Risiken

„Das Spielfeld der Starken, auf dem sie die Schwachen an die Wand spielen, ist die Politik – nicht der Markt!“ (Gerhart Raichle)

Für viele Bürger ist es ein Ärgernis. Die Einkommen verteilen sich immer ungleicher. Ein Ende der Ungleichheit ist nicht in Sicht. Der Widerstand gegen diese Entwicklung wächst. Die Ansicht verbreitet sich, es gehe nicht mehr „gerecht“ zu. Dieser Vorwurf lässt die Politik nicht kalt. Sie hält verteilungspolitisch dagegen. Das tut sie aber nicht nur, weil es sozial „gerecht“ ist. Oft ist Umverteilung auch interessenpolitisch „opportun“. Staatliche Umverteilung und „soziale Gerechtigkeit“ sind immer öfter zwei Paar Schuhe. Eine Korrektur ungleich verteilter Markteinkommen steht auf der Agenda aller politischen Parteien. Steuern und finanzielle Transfers sind die wichtigsten umverteilungspolitischen Werkzeuge. Aber auch Sachleistungen mit distributiv nebulösem Charakter spielen eine oft unterschätzte Rolle. Mit beiden Instrumenten pflügt der Staat die Verteilung um.

Ungleichheit heute (10)
Der Staat pflügt die Verteilung um
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Ungleichheit heute (6)
Die deutsche „Mitte“ ist stabil
Wie lange noch?

„Soziale Marktwirtschaft ist eine von zwei schlechten ökonomischen Ideen des 20. Jahrhunderts, die andere war der Kommunismus.“ (Edmund Phelps)

Die „Mittelschicht“ scheint unter Druck zu stehen. In den Medien wird ihr baldiger Zerfall prophezeit. Die Gefahr sei groß, in Hartz-IV-Gefilde abzustürzen. Tatsächlich ist in Deutschland die Angst vor dem Jobverlust weit verbreitet. Wirtschaftlicher und sozialer Abstieg seien dann unvermeidlich. Die Chance aufzusteigen, könne man vergessen. Fähigkeiten und Leistung zählten nicht mehr. Für berufliche Karrieren seien der Status der Familie und „Vitamin B“ entscheidend. Wer unten sei, bliebe unten. Die „Mittelschicht“ brenne an beiden Enden: Ein Aufstieg sei kaum möglich, Abstieg an der Tagesordnung. Das alles gehe an die Substanz der „Sozialen Marktwirtschaft“. Die „Mittelschicht“ als ökonomischer, sozialer und politischer Stabilitätsanker zerbrösle. Das Ende der „Sozialen Marktwirtschaft“ sei nicht mehr weit.

Ungleichheit heute (6)
Die deutsche „Mitte“ ist stabil
Wie lange noch?
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