Inflation und FinanzmarktstabilitätDas selbstgemachte Zinsdilemma der EZB

Wegen der hohen Inflation hebt die EZB seit Juli 2022 die Leitzinsen an, zuletzt um 50 Basispunkte am 16. März trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Da ihre geldpolitische Strategie seit jeher einem Zinskorridor folgt, gibt es unter dem Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz, jetzt 3,5%) einen Einlagenzins als Zinsuntergrenze (mit jetzt 3,0%) (siehe Abb. 1). Über dem Leitzins liegt der Zins auf die Spitzenrefinanzierungsfazilität als Zinsobergrenze (mit jetzt 3,75%). Der gestiegene Einlagenzins hat für Kritik gesorgt, da die Geschäftsbanken nun von der EZB große Zinszahlungen erhalten. Der Zinsanstieg an sich hat für Verunsicherung gesorgt, weil die von den Banken gehaltenen Anleihen an Wert verlieren. Die EZB steckt in der Zwickmühle!

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Die Qualitätsanpassung in der Verbraucherpreismessung schafft die Illusion niedriger Inflation

Die breite Öffentlichkeit verspürt eine zunehmende Teuerung ihrer Lebensverhältnisse, doch die amtliche Preisstatistik spiegelt das nicht wider. Im Zeitraum von 2004 bis 2019 lag bei der Bevölkerung im Euroraum die Wahrnehmung der Inflationsrate im Durchschnitt circa 5 Prozentpunkte höher als die offiziell gemessene (Abb. 1). Warum klaffen die öffentliche Inflationswahrnehmung und die amtliche Statistik so weit auseinander? Eine mögliche Antwort könnte die Qualitätsbereinigung bei der Verbraucherpreismessung sein.

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