Kapitalmarkteffizienz und Corporate Governance
Passive und (hyper)aktive Investoren

In der jüngeren Vergangenheit findet man in den Medien immer häufiger Berichte, deren Wurzel sich trotz unterschiedlicher Ausprägung des jeweiligen Themas auf die zunehmende Bedeutung passiver Investoren am Kapitalmarkt verdichten lässt. Gemeint sind damit Institutionen, die mit von ihnen herausgegebenen Anlagevehikeln die Wertentwicklung bereits am Kapitalmarkt gehandelter Titel bzw. vor allem von Titelportfolios in einem vorgegebenen Verhältnis abbilden bzw. duplizieren – vorzugsweise unter dem Kürzel ETF für „Exchange Traded Funds“. Nun sind solche Bemühungen unter anderer institutioneller Einkleidung beileibe nicht neu und auch ETF gibt es nicht erst seit gestern, doch zeigen sich bei genauerem Hinsehen einige Aspekte, die durchaus Verständnis für das Aufgreifen dieses Phänomens begründen, ohne indessen ein Unverständnis für seine Behandlung in Einzelfall zu beheben:

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Passive und (hyper)aktive Investoren
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Fass ohne Boden
Der italienische Bankenrettungsfonds „Atlante“ rafft die Segel

Nicht nur, aber auch in diesem Blog wurde mehrfach das Thema europäische Einlagensicherung (European Deposit Insurance System – EDIS) adressiert (hier, hier, hier). Zwei wesentliche Argumente gegen die Einbringung der Mittel bereits bestehender Einlagen- oder Institutssicherungen in einen gemeinsamen europäischen Sicherungsfonds waren aus deutscher Sicht dabei stets, dass

  • in den meisten anderen Ländern der EU keine Sicherungsmittel in vergleichbarer Höhe bestehen und gleichzeitig
  • der Anteil von Problemkrediten (non performing loans) in vielen dieser Länder deutlich höher als in Deutschland ausfällt.

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Karlsruhe locuta – causa finita?
Retrospektiven und Perspektiven des Atomausstiegs nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Brennelementesteuer

Vor fast genau drei Jahren wurde in diesem Blog intensiv über die Kosten des Atomausstiegs diskutiert (hier). Diese nicht nur hier geführte Diskussion um die Aspekte von Endlagerung/Entsorgung ist zwischenzeitlich immer wieder aufgeflammt, doch scheint mit dem Beschluss des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 13. April 2017, Az.: 2 BvL 6/13, der erst dieser Tage verkündet wurde, vorerst die letzte große Etappe der vielschichtigen großen Auseinandersetzungen beendet.

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Retrospektiven und Perspektiven des Atomausstiegs nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Brennelementesteuer
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Am aktuellen Rand
Alle Jahre wieder …

… kommen auch die „Aktionärszahlen“ des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Am 13.2.2017 war es diesmal wieder soweit (hier). Betrachtet man die sogenannten „Direktanleger“, d.h. die unmittelbaren Aktionäre, die als solche direkt an einer börsennotierten Aktiengesellschaft beteiligt sind, so ergibt sich 2016 gegenüber dem Vorjahr nur eine geringfügige Verringerung von gut auf knapp 4,4 Millionen (rechnet man die reinen Belegschaftsaktionäre heraus bleiben gerade einmal gut 3,5 Millionen „echte“ Aktionäre übrig). Das ist nicht nur deutlich weniger als um die Jahrtausendwende, wo mit über 6 (bzw. um Belegschaftsaktien bereinigt über 5) Millionen die Höchststände markiert wurden, sondern auch verheerend wenig für sogenannte entwickelte Volkswirtschaften. Gemessen am BIP und der Bevölkerungszahl ist die Börsenkapitalisierung deutscher Unternehmen eher mit Entwicklungsländern zu vergleichen und das Wenige wird oft noch mehrheitlich von ausländischen Anlegern besessen.

Am aktuellen Rand
Alle Jahre wieder …“
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Am aktuellen Rand
If you don’t like the game, change the rules
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zum griechischen Schuldenschnitt 2012

Obwohl Flüchtlings-, Terrorismus- und Bankenkrisen in der jüngeren Vergangenheit die Schlagzeilen bestimmen, hat Griechenland den langjährigen Krisenmodus nicht wirklich verloren. Allen anders lautenden Beschwörungsformeln zum Trotz wird der formale Staatsbankrott unverändert nur durch subventionierte Kredite verhindert, die dem Land auch einen – quantitativ freilich eng beschränkten – Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen. Eigentlich war der Insolvenzfall bereits 2012 eingetreten, nur wurde seine offizielle Feststellung durch eine brisante Mischung aus Verhandlungen und rückwirkenden Regeländerungen verhindert, was auch in diesem Blog seinen Niederschlag fand (hier):

Am aktuellen Rand
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Der lange Schatten von Subprime
Neue Vergaberegeln für grundpfandbesicherte Verbraucherkredite

Vor einem knappen Jahrzehnt begann die sogenannte Subprime-Krise: Immer mehr Immobilienkredite fragwürdiger Bonität konnten in den USA nicht bedient werden und schlugen immer weitere Schneisen der Verwüstung in die Kapitalmärkte. Ungläubig rieb sich die Öffentlichkeit die Augen, welche absurd hohen Preise für oftmals eher kümmerliche Häuser bezahlt wurden, weil Banken Finanzierungen bereitstellten, die von wenig vermögenden Kunden nur unter extrem optimistischen Perspektiven vertragsgemäß zurückgezahlt werden konnten. Die Verfilmung von „The Big Short“ hat vor wenigen Monaten diesen Wahnsinn und seine Methode nochmals eindrucksvoll in Erinnerung gerufen.

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Neue Vergaberegeln für grundpfandbesicherte Verbraucherkredite
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Overboarding, Financial Expert, Frauenquote & Co.
Deutsche Aufsichtsräte auf der Suche nach dem „New Normal“

Was waren das noch für Zeiten, als das Old Boys Network die Deutschland AG einer Oligarchie vergleichbar beherrschte! Die Führungselite begegnete sich in fröhlicher Kooptation von Vorstands- und Aufsichtsratsmandaten getreu dem Motto: „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ (Wolfgang Gerke, 2002). Die wechselseitige Beteiligung zwischen den Großkonzernen sicherte im Zusammenspiel mit dem Depotstimmrecht der Banken eine praktisch unangreifbare Machtbasis für die Protagonisten, die über Kritik seitens verhältnismäßig weniger Aktionäre und Autoritäts-Häretiker in den Medien allenfalls müde lächelten.

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Kurz kommentiert
Europäische Einlagensicherung
Noch keine Kapitulation vor Hau-Ruck-Vergemeinschaftung

Seitdem der EU-Kommissar Jonathan Hill am 24.11.2015 den Verordnungsvorschlag zur gemeinsamen Europäischen Einlagenversicherung („European Deposit Insurance System“ – EDIS) vor dem EU-Parlament vorgestellt hat, ist die ohnehin schon heftige Diskussion um diese Säule der Bankenregulierung noch drastisch akzeleriert worden. Auch in diesem Blog wurden zwei profunde und in ihren Formulierungen überaus deutliche Beiträge veröffentlicht (hier; hier).

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Europäische Einlagensicherung
Noch keine Kapitulation vor Hau-Ruck-Vergemeinschaftung
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Und raus bist Du!
Anlegerschutz beim Börsenrückzug

In den letzten Wochen war das Thema Börsengänge häufig in den Medien vertreten. Gleich mehrere Kandidaten waren für das heutzutage nur noch virtuelle Parkett aufgelaufen und die jüngsten Irritationen am Kapitalmarkt führten zu diversen Anpassungen und Verzögerungen. Gleichzeitig wurden insbesondere für den High Tech-Bereich mehr Emissionen gefordert und das Fehlen einer stabilen Aktienkultur sowie geeigneter Rahmenbedingungen beklagt.

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„Pensionsrückstellungen im Niedrigzinszeitalter“ …

… lautet der Titel der Juli-Ausgabe 2015 von „DIHK-Schlaglicht Wirtschaftspolitik“ (nachfolgend „SW“). Die Studie präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 12.000 Unternehmen zu den Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf ihr Geschäft. Rund drei Viertel der befragten bzw. gut 9.000 Unternehmen gaben eine Einschätzung ab, welche die Basis für die Analysen des DIHK zu den Konsequenzen für die betriebliche Altersvorsorge bildet bzw. anders formuliert: Sämtliche nachfolgend genannten Prozentwerte sind auf diese antwortenden Unternehmen bezogen.

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