Podcast
Krieg, Sanktionen und ein Energieembargo
Wie gefährdet ist das „Geschäftsmodell Deutschland“?

Die westlichen Länder haben auf den russischen Angriffskrieg mit drastischen Sanktionen gegen Russland reagiert. Aktuell wird ein Energie-Embargo kontrovers diskutiert. Welche Maßnahmen haben Erfolgsaussichten und welche Folgen sind für die deutsche Wirtschaft zu erwarten?

Prof. Dr. Norbert Berthold (JMU) im Gespräch mit Prof. Achim Wambach, PhD (ZEW)

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Stopp des Bezugs von russischem Gas birgt erhebliche Risiken

Mit einem Importanteil von mehr als 50% beruht ein Großteil der deutschen Gasversorgung auf Lieferungen aus Russland. Es würde schwerfallen, diese kurzfristig zu ersetzen, da sowohl die Kapazitäten der LNG-Terminals als auch die Transportkapazitäten des bestehenden Pipelinenetzes begrenzt sind. Überdies wäre die europaweite Konkurrenz um die knappen noch freien Erdgasmengen massiv. Daher sollte nicht vorschnell auf den Import von russischem Gas oder gar auf einen vollständigen Bezug russischer Energieimporte verzichtet werden. Um sich unabhängig von Russland zu machen, sind zunächst erhebliche Anstrengungen auf allen Ebenen nötig, von der Politik bis zu den Unternehmen. Dabei ist es derzeit nahezu unmöglich, belastbare Aussagen über die Größenordnung der damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen zu treffen. Drohungen, auf russische Energieimporte zu verzichten, sollten jedenfalls nur unter Berücksichtigung der damit verbundenen erheblichen Risiken für die deutsche Volkswirtschaft ausgesprochen werden. Diese Abwägungen gehen weit über ökonomische Modellrechnungen hinaus.

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Kurz kommentiert
Ökonomen als Kriegstreiber?

Man reibt sich die Augen: Ausgerechnet die Vertreter einer Zunft, die sich mit Vorliebe mit dem friedfertigen Tausch zum gegenseitigen Nutzen beschäftigt, sprechen sich im Angesicht von Putins Angriff auf die Ukraine in großer Zahl für harte Wirtschaftssanktionen gegen Russland und sogar ein Embargo russischer Öl- und Gaslieferungen aus. Eine mögliche Verschärfung der Spannungen zwischen Russland und dem Westen empfinden sie als hinnehmbar. Sind die Ökonomen, vor allem die liberalen unter ihnen, unter die Kriegstreiber gegangen, wie ihnen derzeit vor allem in den sozialen Medien vorgeworfen wird?

Kurz kommentiert
Ökonomen als Kriegstreiber?“
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