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Frankreichs neuer Sprachen-Protektionismus

Die französische Kulturministerin will den Deutschunterricht bei der Reform des Collège beschneiden. Deutschlernen trage etwas zu Elitäres in sich. Die deutsche Politik reagiert mit großem Unverständnis und interveniert bei französischen Offiziellen im deutsch-französischen Ministerrat und will Einfluss nehmen auf Abgeordnete im französischen sowie Europäischen Parlament. Das ist zunächst verständlich, weil in Deutschland die Befürchtung aufkommt, dass die französische Collège-Reform der Beschneidung des Deutschunterrichts negative externe Effekte auf die deutsch-französischen Beziehungen und darüber hinaus auf die Stellung der deutschen Sprache in Europa zeitigen würde. Kurz gesagt: Frankreich sprachschädige Deutschland. Ist dies wirklich so?

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Das Freihandelsabkommen: „Kulturelle Ausnahme“ als edel verpackte Protektion

Es ist nun beschlossen, dass ab dem 8. Juli zwischen der EU und den USA Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen, das sich Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) nennt, aufgenommen werden. Dieses Vorhaben ist zukunftsweisend, weil es – komplementär zur WTO-Philosophie – dem freien Handel in der Welt mehr Bahn brechen soll. Freier Handel in einem größeren transatlantischen Integrationsraum generiert Skalenerträge und effizientere internationale Arbeitsteilung gemäß komparativer Wettbewerbsvorteile. Zwar kennen wir die (vor allem) aus der strategischen Handelspolitik formulierten Einwürfe gegen eine als grundsätzlich wohlstandsmehrend klassifizierte Freihandelsdoktrin, aber  diese spieltheoretisch angelegten Entgegnungen sind inzwischen mangels spezifischen Realitätsbezugs aufgrund schier uferlos definierbarer Strategieszenarien verblasst. Deshalb gilt weiterhin: Mehr Freihandel ist besser als weniger Freihandel, die TTIP ist mithin wünschenswert als Vehikel zur Reduzierung des internationalen, insbesondere transatlantischen Protektionsniveaus.

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