Im ambulanten Sektor scheint sich ein Strukturwandel von großer Tragweite anzubahnen. So wird befürchtet, daß durch Finanzinvestoren, die sich über das Vehikel Krankenhäuser die Möglichkeit verschaffen, MVZs aufzubauen, nicht nur die Struktur des Sektors verändert wird, sondern daß verstärkt Gewinnerzielungsinteressen in den Vordergrund treten und dies zulasten der Behandlungsqualität geht (Helmberger 2021). In diesem Beitrag soll diese Entwicklung aus ordnungsökonomischer Perspektive gewürdigt werden.
Gastbeitrag
Das Drehen an vielen Rädchen ist einer großen Lösung überlegen
Das Corona-Dilemma: Gesundheitsbedrohungen und Wirtschaftsrisiken
Dwight D. Eisenhower, vormals General und Präsident der Vereinigten Staaten, soll einmal gesagt haben: „Ich habe zwei Arten von Problemen, die dringenden und die wichtigen. Die dringenden sind nicht wichtig, und die wichtigen sind niemals dringend.“ Solche Probleme sind leichter lösbar, da sie das Zusammentreffen von Dringlichkeit und Wichtigkeit vermeiden. Gerade dieses Zusammentreffen erschwert in der gegenwärtigen Corona-Krise gute und richtige Entscheidungen. Hinzu kommt noch, dass das Wissen über das neue Virus sowie die dadurch ausgelöste Krankheit und Pandemie nicht sehr groß sind. Weder gibt es erprobte Behandlungsmethoden noch eine vorbeugende Impfung. Zudem kann man sich extrem leicht anstecken. Wie schwer die Erkrankung – bezogen auf die Zahl der tatsächlich infizierten Personen – ist, kann momentan niemand genau sagen, da gerade deren Zahl wegen der großen Menge nahezu symptomloser Infekte unbekannt ist.