Gefahrenwahrnehmung und politische Entscheidungen

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„But the worst disease here is not radiation sickness […]. The truth is that the fear of Chernobyl has done much more damage than Chernobyl itself.” (Richard Wilson, zitiert in Specter 1996)

Energiepolitik: Der Ausstieg vom Ausstieg?

Am 31. Januar 2020 titelte das Nachrichtenmagazin Spiegel „CDU prüft Rückkehr zur Atomkraft“ (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-offen-fuer-atomkraft-und-gentechnik-a-00000000-0002-0001-0000-000169240272). Wenngleich es als fraglich erscheint, ob die Partei diese Entscheidung tatsächlich vollzieht, so öffnet zumindest das wirtschaftspolitische Lager innerhalb der Partei die Debatte. Es wäre also der „Ausstieg vom Ausstieg“, sodass die energiepolitischen Entscheidungen der vergangenen Jahre immer mehr einer Lotterie gleichen. Der politisch interessierte Betrachter fragt sich zunehmend, ob hier ein planvolles Kalkül oder ein zunehmend chaotisches Entscheiden die für eine Industrienation existenzielle Energiepolitik bestimmt. Der plötzliche Richtungswechsel nach der tragischen Katastrophe im japanischen Fukushima im Jahre 2011 ist ein interessantes Beispiel für eine politisch-ökonomische Betrachtung anhand der Erkenntnisse der Risikoforschung.

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Fukushima und der deutsche Atomenergieausstieg

Die Katastrophe in Fukushima lässt wohl keinen Beobachter unbeeinflusst. Viele Menschen empfinden eine Mischung aus Entsetzen über das erlittene Leid und Angst davor, ähnliches selbst erleben zu müssen. Es kann daher nicht verwundern, dass inzwischen erneut über den Ausstieg aus der Kernenergie diskutiert wird. Die Art und Weise, wie dies derzeit erfolgt, ist allerdings befremdlich. Anstatt den Versuch zu unternehmen, die hinreichend bekannten Fragen sachbezogen zu hinterfragen, werden durch eine hysterisch anmutende Berichterstattung vorrangig Emotionen geschürt. Dies geht so weit, dass schon die verbale Befürwortung der Kernenergie als Verstoß gegen die politische Korrektheit angesehen wird. Man denke dabei nur an die mediale Behandlung des RWE-Vorstandsvorsitzenden Jürgen Großmann.

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