Ordnungspolitischer Unfug (3)
Deutschland wird leiden
Leistungsbilanzsalden und Strukturwandel

„Wir haben ein enormes Handelsungleichgewicht, aber wir werden das ändern.“ (Donald Trump im Gespräch mit Angela Merkel in Buenos Aires)

Donald Trump lässt handelspolitisch nicht locker. Die (wachsenden) Defizite in der amerikanischen Leistungsbilanz wurmen ihn. Er sieht darin einen schlechten Deal für die USA. Am liebsten hätte er Überschüsse mit allen Ländern weltweit. Diese merkantilistische Sicht der Dinge ist ökonomisch zwar Unfug. Dennoch: Von seiner handelspolitischen Obsession wird er wohl nicht lassen. Der Waffenstillstand, den er mit Jean-Claude Juncker im Sommer 2018 vereinbart hat, ist höchst fragil. Donald Trump kann handelspolitisch jederzeit wieder losschlagen. Die europäische Automobilbranche ist ihm ein lohnendes Ziel. Damit droht er der EU, immer wieder. Im Ernstfall trifft es vor allem die deutschen Autobauer.

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Deutschland wird leiden
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Strukturwandel (1)
Schöpferische Zerstörung überall!?
Treiber, Optionen und Populisten

Die Förderung einer Branche ist der sicherste Weg, sie zu ruinieren“. (Raghuram Rajan; ehemaliger indischer Zentralbankpräsident)

Ein Gespenst geht wieder um, das Gespenst des Populismus. Es spukt nicht nur in Europa. Auch in den USA treibt es sein Unwesen. Was populistische Entwicklungen befeuert, ist aber alles andere als klar. Sicher spielen auch ökonomische Faktoren eine Rolle. Ein wichtiges Element ist der strukturelle Wandel. Schwere ökonomische Krisen, wie die Finanzkrise, gehen Hand in Hand mit veränderten wirtschaftlichen Strukturen. Der Columbia-Ökonom Bruce Greenwald ist schon lange der Meinung, dass wir uns, wie schon in der Großen Depression, in einer solchen Phase wirtschaftlicher Umwälzungen befinden. Damals starb der dominierende Agrarsektor, heute liegt der industrielle Sektor im Sterben. Viele Industriebeschäftigte verlieren in diesem Prozess der „schöpferischen Zerstörung“ (Joseph A. Schumpeter). Sie wenden sich immer öfter Politikern zu, die ihnen versprechen, das Rad der ökonomischen Geschichte zurückzudrehen. Das ist die Stunde von Populisten wie Donald Trump in den USA oder Marine Le Pen in Frankreich.

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Schöpferische Zerstörung überall!?
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Vermeintliche Königswege
Industrie oder Dienstleistungen?

Es gibt verschiedene Wege zum Wohlstand. Länder mit einem vergleichsweise hohen Dienstleistungsanteil haben keinen Wohlstandsvorsprung. Auch beim Strukturwandel ist kein eindeutiges Vorteilsmuster für Dienstleistungs- oder Industrieökonomien zu erkennen. Politisch gewünschter Strukturwandel – egal in welche Richtung – birgt die Gefahr einer leeren Versprechung.

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Industrie oder Dienstleistungen?
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Steht das „Geschäftsmodell Deutschland“ auf der Kippe?
Euro-Rettungsschirme sind „struktureller Merkantilismus“

„A currency union with structural mercantilists in the core now threatens a permanent slump in the periphery.“ (Martin Wolf)

Die Finanzkrise hat in den reichen Ländern tiefe Spuren hinterlassen. In den USA verläuft der Aufschwung nur schleppend. Das Wachstum ist anämisch, die Arbeitslosigkeit hoch, die Staatsschuld astronomisch. In Europa ist die Lage eher schlechter als besser. Die Euro-Krise schwelt weiter, der Finanzsektor ist fragil, weitere Staatspleiten sind wahrscheinlich. Vor allem die Peripherie ist in einem desolaten Zustand. Alle leiden, nur Deutschland nicht. Von Krise ist hier keine Spur. Die „Rote Laterne“ beim wirtschaftlichen Wachstum tragen wieder andere. Auf den Arbeitsmärkten sieht es so gut aus, wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch sagen die Auguren Deutschland keine rosige Zukunft voraus. Das exportorientierte „Geschäftsmodell“ ist ins Gerede gekommen. Die einen geben ihm die Schuld an der Krise des Euro. Die anderen sehen in ihm ein Auslaufmodell. Deutschland stehe eine schwere Zeit bevor, politisch und ökonomisch.

„Steht das „Geschäftsmodell Deutschland“ auf der Kippe?
Euro-Rettungsschirme sind „struktureller Merkantilismus“
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