Religiöser Extremismus
Ein Erklärungsversuch mithilfe der Religion Economics

Immer wieder erschüttern Anschläge radikaler Gruppen die Weltöffentlichkeit. Nicht selten berufen sich die Attentäter dabei auf ihre religiösen Überzeugungen. Vor diesem Hintergrund stellt sich zum einen die Frage nach den Beweggründen für diese extremistisch-terroristische Abspaltung von der restlichen Gesellschaft sowie zum anderen nach der Unterbindung der Auswüchse dieses unmenschlichen Eifers. Warum begibt sich ein vermeintlich vernunftbegabtes menschliches Wesen in die Fänge religiös-extremistischer Gruppierungen und ist bereit, mit seinem Leben sogar den ultimativen Preis für seine Überzeugungen zu zahlen? In diesem Beitrag soll versucht werden, auf Basis der Religion Economics dieses Phänomen zu erklären und Ansatzpunkte für eine Intervention abzuleiten.

„Religiöser Extremismus
Ein Erklärungsversuch mithilfe der Religion Economics
weiterlesen

Der Wettbewerb der Staaten und die Freiheit und Vielfalt der Religion

Auf Adam Smith geht die Einsicht zurück, dass sich Monopole nur dann über längere Zeit halten können, wenn sie vom Staat durchgesetzt werden:

„The monopolists … sell their commodities much above the natural price … Such enhancements of the market price may last as long as the regulations of police which give occasion to them“ (The Wealth of Nations, Bk. 1, Ch. VII, pp. 69f.).

Das gilt auch für Religionsmonopole. Je mächtiger der Herrscher, der Staat, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Staatsreligion. Aber Religionen – wie die meisten kollektiven Phänomene – verfügen über ein enormes Beharrungsvermögen. Sie können Bedingungen widerspiegeln, die mehrere Jahrhunderte zurückliegen. Deshalb empfiehlt es sich, nicht Zustände, sondern Veränderungen zu erklären. Sind Religionsmonopole vor allem in Großreichen entstanden, von besonders mächtigen Herrschern eingeführt worden? Betrachten wir einige historische Beispiele.

„Der Wettbewerb der Staaten und die Freiheit und Vielfalt der Religion“ weiterlesen

Die Ökumene behindert den geistlichen Wettbewerb

Wie sich wieder einmal, anlässlich des Papstbesuchs in Deutschland, gezeigt hat, hält die EKD offensichtlich noch weniger als Papst Benedict XVI. von manchen bewährten Paradigmen der Ökonomik: Die Vertreter der EKD buhlen um das Entgegenkommen des Papstes hinsichtlich seiner Bereitschaft zur Überwindung der Differenzen zwischen Katholizismus und Protestantismus im Rahmen der theologischen Ökumene. Theologische Differenziertheit soll durch Einheitlichkeit ersetzt werden, die Spaltung der Christenheit müsse überwunden werden, nicht zuletzt um das Christentum gegenüber anderen Religionen der Welt zu „stärken“. Der Papst hat sich, wie wir beobachten konnten, dem evangelischen Ansinnen mehr als deutlich verweigert, stattdessen aber, offensichtlich aufgrund paradigmatisch größerer Nähe, den Orthodoxen Hoffnungen auf mehr Einheitlichkeit gemacht.

„Die Ökumene behindert den geistlichen Wettbewerb“ weiterlesen