Am 15. April 2015 teilte die Europäische Kommission mit, dass Google ein sogenanntes Statement of Objections zugestellt worden sei. Damit beginnt eine neue Phase dieses bereits seit bald fünf Jahren andauernden Falles, welche in der Presse für großes Aufsehen sorgte und mit dem allgemeinen Tenor kommentiert wird, dass die Generaldirektion Wettbewerb der Kommission unter der Leitung ihrer neuen Kommissarin Margrethe Vestager nun entschieden gegen die Marktmacht von Google vorgehen würde. Je nach politischer Überzeugung wird dies gerne mit einem „endlich“ versehen – schließlich hatten Politiker verschiedener Couleur in verschiedenen EU-Staaten (darunter auch der Bundeswirtschaftsminister) ein Eingreifen teils vehement gefordert – oder mit Sorge betrachtet. Was aber bedeutet dieser Schritt der Kommission nun? Wie im Folgenden ausgeführt wird, ist erst einmal eigentlich gar nicht so viel geschehen; insbesondere ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob Google seine Marktmacht im Markt für Suchmaschinen missbraucht. Dennoch ist das Statement of Objections insgesamt eine gute Nachricht, denn nach Jahren des Stillstandes kommt endlich Bewegung in den Fall. Das sollte sowohl Google-Gegner wie Google-Befürworter freuen.
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Competition in Motor Racing
A New Formula One Antitrust Case?
Following a letter sent by Anneliese Dodds, Member of European Parliament, the European Commission (EC) appears to be considering to open a new antitrust case against the owners of the FIA Formula One World Championship (F1), which, by some accounts, represents the second biggest sports business in the world. Dodds, representing a constituency from South England, the home of several Grand Prix teams and related technology companies, specifically raises two interrelated concerns: (i) a violation of a former settlement between F1 organizers and the EC’s competition division by re-mixing regulatory authority and commercial rights through the Fédération Internationale l’Automobile (FIA) and (ii) an unfair treatment of smaller teams by excluding them from regulatory decision procedures and by a grossly uneven distribution of revenues among teams. These two concerns, however, do not only point to a violation of the former settlement, they also reveal a major flaw in the 2001 agreement. Instead of restoring competition, the EU may just have leveraged market power away from the FIA and towards the commercial rights holder.
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Bewertung der Wirtschaftspolitik durch Event Studies?
Immer öfter tauchen Studien auf, die wirtschaftspolitische Entscheidungen oder Programme anhand der Reaktion von Börsenkursen mit Hilfe sog. Event Studies bewerten wollen. So werden beispielsweise regionale Freihandelsabkommen (Moser & Rose: Hiring the Stock Market as an Advisor; deutsche Version), Fusionskontrollentscheidungen (bspw. Duso et al. 2011) oder Regulierungsregimes (Dnes et al. 1998) anhand der Börsenreaktion bewertet. Der vorliegende Beitrag mahnt allerdings zur Skepsis gegenüber Versuchen, die Qualität von Wirtschaftspolitik anhand von Börsenkursen zu messen.
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