„Die Zentralbankgeldmenge, international als Geldbasis bezeichnet, ist das Schlüsselaggregat der Geld- und Kreditschöpfung. Diese Geldmenge hat die EZB innerhalb der noch kurzen Amtszeit Draghis um gut 50 Prozent auf 1,8 Billionen Euro angehoben…So beträgt die Verschuldung der italienischen Banken beim Eurosystem inzwischen das 7-fache ihrer Basisgeldreserven, die entsprechende Verschuldung der griechischen Banken sogar das 24-fache. Bei solchen Verhältnissen nur von Bankrott zu sprechen, wäre Bagatellisierung…Wenn sich das Bundesverfassungsgericht nicht der Bürger erbarmt und Draghi ein „Halt“ zuruft, wird er den Euro bald vollends demontiert haben.“ (Manfred J.M. Neumann, 2012)
„Die Deutsche Bundesbank sucht die Inflation unter jedem Kieselstein.“ (James Baker, ehemaliger amerikanischer Außenminister)
Ist dieses Mal alles anders, auch in der Geldpolitik? Seit der Finanzkrise fluten die Notenbanken die Welt mit Geld. Damit retteten sie das Finanzsystem vor dem Kollaps. Von einem nachhaltig kräftigen wirtschaftlichen Aufschwung fehlt aber nach wie vor jede Spur. Daran hat auch der Einsatz unkonventioneller Instrumente der Geldpolitik, wie QE 1ff. oder OMT, nichts geändert. Das Wachstum bleibt anämisch, die Arbeitslosigkeit persistent hoch. Auch die „moderne“ Geldpolitik ist unfähig, diese Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Das ist bei sich weiter verfestigender struktureller Arbeitslosigkeit nicht überraschend. Erstaunlich ist allerdings, dass bei einer Output-Lücke, die sich schließt, eine hyper-expansive Geldpolitik das allgemeine Preisniveau nicht stärker treibt. Nach traditionellem Verständnis müsste die Inflationsrate längst durch die Decke gehen. Das ist nicht der Fall. Sie liegt meist unter der 2 %-Zielmarke der Notenbanken. Am aktuellen Rand ist das Bild allerdings uneinheitlich. In der EWU dominieren eher disinflationäre Tendenzen, in den USA scheint die Inflation aus einem langen Schlaf zu erwachen. Die spannende Frage ist: Droht weltweit Stagnation, kommt es doch noch zur Inflation oder schlittern wir in eine Stagflation?
„Irgendwie, irgendwo, irgendwann
Deflation, Inflation oder Stagflation?“ weiterlesen