Für und Wider einer Impfpflicht
Eine kurze spieltheoretische Betrachtung

Der Deutsche Ethikrat hat in einer – mit 20 von 24 Mitgliedern verabschiedeten – Erklärung mitgeteilt, dass eine Impfpflicht als Schutz vor den gravierenden Folgen künftiger Pandemiewellen gerechtfertigt sei. Wie sie ausgestaltet werden könnte, ist jedoch im Ethikrat umstritten: Nur 13 der 24 Mitglieder plädieren für eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene (ARD, 2021). Auch die Gesellschaft streitet über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zwecks Senkung der gleichzeitigen Anzahl der Covid19-Infektionen. Es drohen bei diesem Streit tiefe Risse im gesellschaftlichen Miteinander: Nach wie vor verstehen nicht alle Menschen die Bedeutung von exponentiellem Wachstum. Viele haben Sorgen wegen des kurzen Evaluationszeitraumes für den Impfstoff. Andere haben Panik vor einer Ansteckung und schotten sich von der Gesellschaft ab. In einer solchen Situation sollte stets versucht werden, die Positionen der jeweils anderen zu verstehen. Dieser Beitrag möchte das Problem mit Hilfe der Spieltheorie beleuchten, um zu diesem Verständnis beizutragen.

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Die Förderung von Videospielen ist ein ordnungsökonomischer Fehlgriff

Die Bundesrepublik will in den nächsten Jahren 250 Mio. Euro dafür verwenden, die heimische Entwicklung von Videospielen zu fördern (Benrath 2020). Dabei sollen einzelne Projekte mit bis zu 50% gefördert werden. Begründet wird das damit, daß die Produktion eines derartigen Spiels in Deutschland bis zu 30 Prozent teurer als in Frankreich oder Großbritannien sei, was sich auch in dem geringen Marktanteil deutscher Anbieter von lediglich 5% auf dem deutschen Markt niederschlage. Zudem gebe es bei der Produktion erhebliche externe Effekte für bestimmte Branchen (IT-Branche, technische Zulieferer, Werbemarkt), da durch eine verstärkte Videospielentwicklung in Deutschland entsprechende Fachkräfte hier gehalten bzw. hierher attrahiert werden könnten. Während im Rahmen eines einjährigen Pilotprojekts bislang einzelne Projekte mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden konnten, kündigte Bundesminister Andreas Scheuer nun an, bis zum Ende des Jahres die Förderung erster Großprojekte zur Entwicklung von Videospielen zu genehmigen (Benrath 2020). Im Rahmen der virtuell stattfindenden Gamescom stellten etwa die Digitalisierungs-Staatsministerin, Dorothee Bär, oder Bundesaußenminister, Heiko Maas, die scheinbaren Vorzüge von Videospielen für Schulen und Völkerverständigung heraus (Benrath 2020).

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Gastbeitrag
Das badische Nationalspiel Cego

1. Cego[1] gehört zu den Tarockspielen. Was heißt Tarock?[2]

Das Cegoblatt gehört zu den Spielen mit den sogenannten Tarock- oder auch Tarotkarten[3]. Deren besonde­res Kennzeichen ist die sogenannte große Arcana, die aus 22 speziellen Karten be­steht. Tarock scheint zwischen 1430 und 1440 im heutigen Italien entstanden zu sein[4]. Zu den italieni­schen Farben spade, bastoni, coppe und denari[5] seien als fünfte Farbe die 21 trionfi (daher deutsch Trümpfe) und eine weitere Karte mit einer Figur im Narrenkostüm der Narr (il matto) hinzu gekommen. Die Ita­liener mussten demnach einen Namen für die fünfte Farbe finden und „entschieden sich – aus Gründen, die wir heute nicht mehr klären können – für tarocco“[6]. Dass diese fünfte Farbe aus 21 Karten besteht, die von eins bis 21 durchnumeriert sind und meist per definitio­nem als Trumpfkarten[7] gelten, scheint mir auffällig. Denn die übri­gen Farben bestehen höchs­tens aus je 14 Karten dabei aus den Zahlenkarten jeweils von eins bis zehn und den Bildkarten Bube, Rei­ter, Dame und König ferner als besondere Karte der Matto. Die Annahme, „es wäre zu einfach gewesen, ein fünftes Far­bensymbol zu erfin­den“[8] erscheint mir allerdings etwas naiv. Warum malte man dann „archety­pische Figuren auf die Kartenblätter, so urtümlich, dass sie aus Dantes Göttlicher Komödie stammen könnten“[9]? Dieser Frage wird noch nachzugehen sein.

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