Die freie Wahl zwischen Home-Office und Präsenzarbeit

Mit der Covid-Pandemie wurde für den Infektionsschutz das Arbeiten von daheim statt im Büro, das sogenannte Home-Office, plötzlich populär. Am 19. Januar 2021 (in Kraft getreten am 27. Januar 2021) beschloss die Bund-Länder Konferenz sogar übergangsweise eine sogenannte „Homeoffice-Pflicht“ für die Arbeitgeber. Mit dieser Regelung wurden die Arbeitgeber verpflichtet, ihren Beschäftigten die Möglichkeit des Homeoffice anzubieten, soweit keine betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Home-Office-Quote (überwiegend oder vollständig im Homeoffice arbeitender Erwerbstätiger), die im April 2020 wegen der Schließung vieler Betriebe in der ersten Covid-Welle schon einmal deutlich zugenommen hatte, erreichte daraufhin im Frühjahr 2021 erneut 25 Prozent (infas & ifo, 2021).

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Wettbewerb der Hochschulen
Die Perspektive im Bundesbildungsbericht 2022

Vor wenigen Tagen, am 23.6., ist der nationale Bildungsbericht für das Jahr 2022 erschienen. Er verspricht, das deutsche Bildungswesen in Gänze von der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung bis zur Hochschulbildung und Weiterbildung im Erwachsenenalter in zweijährlicher Berichterstattung zu beleuchten. Die Studie wird von einer Autorengruppe unabhängiger Wissenschaftler, der Autorengruppe Bildungsberichterstattung, erstellt. Die Statistischen Ämter der Länder und des Bundes liefern die Daten.

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Sechs ordnungsethische Implikationen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz (KI) lässt sich gemäß der EU-Kommission (AI HLEG, 2018) definieren als „vom Menschen designtes System, welches in der physischen und digitalen Welt durch die Aufnahme von Einflüssen der externen Umwelt agiert, die dort gesammelten strukturierten und unstrukturierten Daten interpretiert und auf Basis dieser Daten und unter Berücksichtigung vorher festgelegter Parameter Entscheidungen trifft und dabei die besten Maßnahmen ableitet, um ein vorab gesetztes komplexes Ziel zu erreichen“.

Durch immer schnellere Fortschritte in der Forschung greift solche KI zunehmend in das menschliche Leben ein. Der Mensch verbringt den Großteil seines Lebens am Arbeitsplatz; und eben hier kommt KI in Form von Automatisierung und Unterstützung von Wertschöpfungsprozessen verstärkt zum Einsatz und damit auf ihn zu. Da KI dabei eigenständige Entscheidungen innerhalb von im Voraus festgelegten Programmierungen trifft, bedarf es dringend eines ethischen Ordnungsrahmens im Umgang mit KI an unseren Arbeitsplätzen. Sechs zentrale ordnungsethische Leitlinien werden hier vorgestellt:

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Für und Wider einer Impfpflicht
Eine kurze spieltheoretische Betrachtung

Der Deutsche Ethikrat hat in einer – mit 20 von 24 Mitgliedern verabschiedeten – Erklärung mitgeteilt, dass eine Impfpflicht als Schutz vor den gravierenden Folgen künftiger Pandemiewellen gerechtfertigt sei. Wie sie ausgestaltet werden könnte, ist jedoch im Ethikrat umstritten: Nur 13 der 24 Mitglieder plädieren für eine allgemeine Impfpflicht für Erwachsene (ARD, 2021). Auch die Gesellschaft streitet über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht zwecks Senkung der gleichzeitigen Anzahl der Covid19-Infektionen. Es drohen bei diesem Streit tiefe Risse im gesellschaftlichen Miteinander: Nach wie vor verstehen nicht alle Menschen die Bedeutung von exponentiellem Wachstum. Viele haben Sorgen wegen des kurzen Evaluationszeitraumes für den Impfstoff. Andere haben Panik vor einer Ansteckung und schotten sich von der Gesellschaft ab. In einer solchen Situation sollte stets versucht werden, die Positionen der jeweils anderen zu verstehen. Dieser Beitrag möchte das Problem mit Hilfe der Spieltheorie beleuchten, um zu diesem Verständnis beizutragen.

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Eine kurze spieltheoretische Betrachtung
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Digitalisierung und Frauen in Führungspositionen

Der weibliche Anteil an Hochschulabsolventen stieg in den letzten Jahren deutlich an, war zuletzt sogar größer als der männliche Anteil. Diese Veränderung spiegelt sich jedoch noch längst nicht in der derzeitigen Situation der deutschen Arbeitswelt wider. Insbesondere der Frauenanteil in der Führungsebene von Unternehmen ist weiterhin gering. Im Jahr 2020 beträgt der weibliche Anteil in DAX-Vorständen gerade einmal 12,8% und in den 100 umsatzstärksten Familienunternehmen sogar bloß 6,9%. Die 2015 verabschiedete 30%-Regelung zum Frauenanteil in Vorständen wird nur unter Widerstand umgesetzt, die freiwillige Zusatzregelung einer freiwilligen Quote setzten sogar 55 von 160 Unternehmen (DAX30, MDAX und SDAX) mit einem Ziel von sage und schreibe null Prozent fest. Neben den Barrieren, die viele Unternehmen für Frauen in Führungspositionen immer noch aufbauen, sind weitere Differenzen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, im unterschiedlichen Wettbewerbsverhalten und in den unterschiedlichen Verhaltenspräferenzen zwischen Männern und Frauen zu finden (Gulden/Thomsen, 2021, S. 306).

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Die Vermessung der Arbeitszeit
Neues Ziffernblatt, daher unpassender Zeiger

Im Jahr 2019, knapp ein Jahr vor dem Beginn der Covid-19-Pandemie, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass die Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Unternehmen dazu verpflichten müssen, ein objektives, verlässliches und zugängliches System der Arbeitszeiterfassung zu implementieren. Dieses Urteil war von Beginn an höchst umstritten, weil es darauf hinauslief, den Unternehmen einen erheblichen bürokratischen Mehraufwand zu bescheren. Die kollektiven Vertretungen der Beschäftigten begrüßten jedoch das Urteil mehr oder weniger deutlich.

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Neues Ziffernblatt, daher unpassender Zeiger
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Digitalisierung und Gender Pay Gap

Unter Gerechtigkeitsaspekten wird in der deutschen Öffentlichkeit die ungleiche Behandlung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt diskutiert. Zumeist schauen dabei Politiker wie Medien zuerst auf die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern: den sogenannten Gender Pay Gap. Dieser Gender Pay Gap ist definiert als die Differenz des durchschnittlichen Brut­to­stun­den­ver­dienstes der Frauen und Männer im Verhältnis zum Brutto­stun­den­ver­dienst der Männer. Der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern gilt als ein gutes Indiz für die Messung mangelhafter Gleich­behandlung der Geschlechter am Arbeitsmarkt.

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Digitalisierung und die Organisation der Beschäftigteninteressen
Beeinträchtigt die Digitalisierung den institutionellen Einfluss der Beschäftigten in ihren Betrieben?

Die Beschäftigten haben in Deutschland auf Basis von Koalitionsfreiheit und Tarifautonomie die Möglichkeit, sich institutionell zusammenzuschließen, um gemeinsam mit der Arbeitgeberseite die Arbeitsbedingungen auszuhandeln. Tarifverträge regeln die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Beschäftigten. Darunter fallen Entlohnung, Gehälter, Arbeitszeiten und Urlaubsanspruch. Sie werden kollektiv für die Beschäftigten ausgehandelt. Gewerkschaften spielen damit als institutionelle Vertreter der Arbeitnehmerseite eine wichtige Rolle in der deutschen Arbeitswelt.

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Beeinträchtigt die Digitalisierung den institutionellen Einfluss der Beschäftigten in ihren Betrieben?
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Kostet uns die Digitalisierung Arbeitsplätze?

Die Digitalisierung verändert die deutsche Arbeitswelt. Die verstärkt genutzten Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sorgen für eine steigende direkte Verfügbarkeit von Informationen am Arbeitsplatz. Diese kann und soll die Arbeitsprozesse bei der Durchführung vieler Aufgaben erleichtern. Die schöpferische Kraft des digitalen Wandels gilt daher als Antriebsfeder zur Steigerung der globalen Produktivität und damit auch der weltweiten Wertschöpfung. Der Austausch von Daten beeinflusst das Bruttoinlandsprodukt und die Produktivität nachweislich positiv (Manyika et al., 2016, S.73 ff.). Ideen können dank der Digitalisierung sofort und ohne Beachtung räumlicher Distanz weltweit ausgetauscht werden. Innovationen und Imitationen werden hierdurch erleichtert, temporäre Wettbewerbsvorsprünge durch Innovation erodieren schneller. Die Marktmacht von Unternehmen wird verringert, weil der Wettbewerb intensiver wird. Dies zwingt die Unternehmen wiederum zur Realisierung aller möglichen Effizienzpotenziale.

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Deutschland im „Homeoffice“
Sind wir fit für so viel Digitalisierung?

Bild: Pixabay

Covid-19 ist derzeit weltweit allgegenwärtig. Es stellt auch Deutschlands Beschäftigte auf die Probe. Neben gesellschaftlichen Einschränkungen mussten auch am Arbeitsplatz Kraftanstrengungen im Hinblick auf die notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen werden. Laut einer YouGov-Umfrage im März 2020 steht neben Hygienemaßnahmen und der Einhaltung von Abständen das sogenannte „Homeoffice“ als Schutzmaßnahme mit an oberster Stelle. Digitale Zuarbeit von daheim ist jetzt angesagt. In Zeiten von Corona sind digitale Lösungen der Zusammenarbeit in noch stärkerem Maße gefordert als zuvor. Aber sind Deutschlands Infrastruktur und seine Beschäftigten überhaupt fit für so viel digitalisiertes Arbeiten?

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Sind wir fit für so viel Digitalisierung?
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