Hütchenspieler in Athen
Grexit: Nai oder Oxi?

“Economists’ predictions should always be taken as gospel“ (Arnold Kling)

Griechenland und die „Troika“ haben sich hoffnungslos verkämpft. Das mitunter bizarre Gerangel ums Geld geht weiter. Nun soll ein Referendum den Weg weisen. Die Positionen der Spieler sind klar. Die Regierung Tsipras fordert „Geld ohne Reformen“. Mit der verhassten Politik der Austerität solle endlich Schluss sein. Strukturreformen seien Folterwerkzeuge einer neoliberalen Politik. Ein großer Schuldenschnitt sei unabdingbar, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Und Griechenland wolle weiter in der EWU bleiben. Das sieht die Troika ganz anders. Ihre Philosophie ist „Geld gegen Reformen“. Eine rigorose Sparpolitik sei unabdingbar, um die seit langem defizitären Haushalte zu konsolidieren. International wettbewerbsfähig werde Griechenland nur, wenn es Güter- und Faktormärkte wirklich öffne und den (Sozial-)Staat grundlegend reformiere. Ein weiterer offizieller Schuldenschnitt komme gegenwärtig nicht in Frage, zumindest nicht für den IWF und die EZB. Es ist offensichtlich, dass beide Verhandlungsseiten vor einer „mission impossible“ stehen. Sie können unmöglich alle ihre Ziele erreichen. Aus diesen Dilemmata wird das griechische Referendum die beiden Kontrahenten nicht herausführen.

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Griechenland (23)
Nach dem Grexit

In nicht allzu ferner Zukunft wird der Grexit Realität geworden sein. Nicht deshalb, weil die übrigen Euro-Länder Griechenland aus der Eurozone herausgeworfen hätten. Denn daran haben sie überwiegend kein Interesse und es würde ihnen auch die vertragliche Handhabe dafür fehlen. Auch nicht deshalb, weil Griechenland freiwillig aus der Eurozone ausgetreten wäre. Denn daran haben weder die griechische Regierung noch die griechische Bevölkerung ein Interesse und auch dafür gibt es keine vertragliche Handhabe. Stattdessen wird Griechenland in Kürze durch einen Staatsbankrott aus der Europäischen Währungsunion ausgeschieden sein.

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Nach dem Grexit“
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Griechenland (14)
Allein gegen Alle
Griechenland spielt weiter Vabanque

Die griechische Regierung von Alexis Tsipras steht vor einer „mission impossible“. Erfüllt sie die Reformauflagen der „Brüsseler Gruppe“, schicken sie die Wähler in die politische Wüste. Hält sie sich aber an die vollmundigen Wahlversprechen, drehen ihr die Gläubiger den Geldhahn zu. In beiden Fällen ist sie politisch erledigt. Ihre Strategie war von Anfang an, die Auflagen der „Troika“ weich zu spülen, noch besser einen Schuldenschnitt zu organisieren. Das versuchte sie mal mit Zuckerbrot, mal mit der Peitsche. Erfolg hatte sie bisher mit beidem nicht. Nun ist das geliehene Geld fast alle. Es ist zwölf Uhr mittags.

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Griechenland (3)
Poker um Griechenlands Schulden

Die griechische Regierung und die Troika, die allerdings offiziell nicht mehr so genannt wird, treffen sich – entgegen allen vorherigen Bekundungen der griechischen Seite – seit Freitag zum „Meinungsaustausch“! Auf diese Weise soll das Treffen der Euro-Gruppe (Finanzminister der Eurozone) am heutigen Montag vorbereitet werden, bei dem eine (abschließende) Einigung über den weiteren Umgang mit den griechischen Schulden und dem aktuellen Hilfspaket erzielt werden soll. So wird der 16. Februar als letzte Gelegenheit angesehen, das Ende Februar auslaufende Hilfsprogramm zu verlängern, da neue Vereinbarungen in einigen Mitgliedsländern der Währungsunion – so auch in Deutschland – anschließend noch durch das nationale Parlament bestätigt werden müssen. Die Zeit drängt also.

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Griechenland (2)
Sie kamen, sahen und verloren
Haben sich Alexis Tsipras und Giannis Varoufakis verzockt?

„Was immer die Deutschen sagen, sie werden zahlen“ (Giannis Varoufakis, griechischer Finanzminister)

„Die Strategie von Giannis Varoufakis scheint zu sein, sich eine Pistole an den Kopf zu halten – und dann Lösegeld dafür zu verlangen, dass er nicht abdrückt.“ (Anatole Kaletsky, britischer Ökonom)

Der erste Auftritt des neuen griechischen Finanzministers auf dem internationalen Parkett war bühnenreif. Giannis Varoufakis teilte dem sichtlich verdutzten Jereon Dijsselbloem, dem Chef der Eurogruppe, auf einer Pressekonferenz am 30. Januar 2015 in Athen mit, dass die Troika in Griechenland ab sofort nichts mehr verloren habe. Die neue griechische Extremisten-Regierung akzeptiere die von der Vorgänger-Regierung getroffenen Vereinbarungen mit der EU, der EZB und dem IWF nicht weiter. Der Deal „Geld gegen Reformen“ gelte ab sofort nicht mehr. Die in Griechenland verhasste Politik der Austerität und der Strukturreformen komme nicht weiter in Frage. Er forderte nichts weniger als einen satten Schuldenschnitt. Schließlich habe man dies alles den griechischen Wählern versprochen. Und man sei gewillt, die Wahlversprechen einzuhalten. Europa habe die Wahl: „Geld oder Grexit.“

Griechenland (2)
Sie kamen, sahen und verloren
Haben sich Alexis Tsipras und Giannis Varoufakis verzockt?
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