Die griechische Regierung von Alexis Tsipras steht vor einer „mission impossible“. Erfüllt sie die Reformauflagen der „Brüsseler Gruppe“, schicken sie die Wähler in die politische Wüste. Hält sie sich aber an die vollmundigen Wahlversprechen, drehen ihr die Gläubiger den Geldhahn zu. In beiden Fällen ist sie politisch erledigt. Ihre Strategie war von Anfang an, die Auflagen der „Troika“ weich zu spülen, noch besser einen Schuldenschnitt zu organisieren. Das versuchte sie mal mit Zuckerbrot, mal mit der Peitsche. Erfolg hatte sie bisher mit beidem nicht. Nun ist das geliehene Geld fast alle. Es ist zwölf Uhr mittags.
Der Brief aus Athen
Das Ende der Spiele naht, die Briefe aus Athen werden länger. Der letzte, der über „Sein oder Nichtsein“ entscheiden soll, umfasst 26 Seiten. Wie alle anderen Briefe vorher ist der Inhalt wolkig. Er zeigt aber, wohin die Reise gehen soll. Die finanzielle Lücke soll über die Einnahmeseite geschlossen werden. Vor allem die Reichen sollen zur Ader gelassen werden. Es gilt das Prinzip Hoffnung. Kürzungen auf der Ausgabenseite sind Mangelware. Der Sozialstaat soll weitgehend nicht angetastet werden. Für Arme sind zusätzliche Ausgaben vorgesehen.
Unfähige Finanzbehörden verhindern höhere Steuereinnahmen. Steigende (Sozial-)Ausgaben vergrößern das Haushaltsloch. Helfen kann nur ein höheres wirtschaftliches Wachstum. Mehr Beschäftigung ist der Schlüssel. Dazu sind flexiblere Arbeitsmärkten und ein reformierter Sozialstaat nötig. Die griechische Regierung schlägt das glatte Gegenteil vor. Mindestlöhne sollen wieder steigen, Lohn- und Tarifverhandlungen zentraler organisiert, die 13. Monatsrente wieder eingeführt und die „Null-Defizit-Klausel“ in der Rentenversicherung ausgesetzt werden. So wird das nichts mit dem höheren Wachstum.
Das Spiel ist aus
Ist die „Brüsseler Gruppe“ bei klarem ökonomischem Verstand, wird sie diese Reformliste so nicht akzeptieren. Sie wird konkrete Nachbesserungen auf der Einnahme- und Ausgabenseite, bei den Reformen des Arbeitsmarktes und dem Umbau des Sozialstaates fordern. Damit greift sie aber den Kern der Wahlversprechen der Tsipras-Regierung fundamental an. Bleibt die griechische Regierung hart und lenkt die „Euro-Gruppe“ nicht doch noch ein, wird das Kreditprogramm nicht verlängert. Griechenland kann die fälligen Kredite nicht zurückzahlen.
Als ersten der nicht-privaten Gläubiger könnte es den IWF treffen. Ab dem 9. April wird ein Kredit des IWF nach dem anderen fällig. Das wäre das erste Mal in der Geschichte des IWF, dass ein entwickeltes Land, einen gewährten Kredit nicht zurückzahlt. Diese Möglichkeit, die bis vor kurzem noch undenkbar schien, rückt nun in der Bereich des Möglichen. Der Daily Telegraph zitiert einen griechischen Offiziellen mit den Worten: „ We are a Left-wing government. If we have to choose between a default to the IMF or a default to our own people, it is a no-brainer.“
Der argentinische Weg
Die Regierung Tsipras hat sich offensichtlich entschieden, wie sie politischen Selbstmord verüben will. Sie scheint den argentinischen Weg gehen zu wollen, indem sie den Schuldendienst einstellt. Dann ist Griechenland pleite. Niemand leiht ihm noch Geld. Die Banken kollabieren, die Wirtschaft havariert, massenhafte Arbeitslosigkeit und wachsende Armut sind unvermeidlich. Eine eigene Währung, die sich stark abwertet, ist nur ein Rettungsanker, wenn die Regierung marktkonforme Reformen à la „Troika“ umsetzt. Das ist das Ende von Syriza.
Der Spuk ist auch dann noch nicht zu Ende. Es spricht nichts dafür, dass politisch etwas Besseres nachkommt. Die Zeiten haben sich geändert. Marktliche Lösungen sind in Europa auf dem Rückzug. Der Staat hat wieder (Hoch-)Konjunktur. Marktfeindliche Parteien schießen in Europa wie Pilze aus dem Boden: Podemos in Spanien, der Front National in Frankreich, die Lega Nord in Italien. Damit steht die marktwirtschaftliche Basis der EU und der EWU politisch zur Disposition. Die schweren Zeiten für Europa und den Euro kommen erst noch.
Blog-Beiträge zum Griechenland-Poker:
Norbert Berthold: Die EWU am Scheideweg. Permanente Transfers oder temporärer Grexit?
Juergen B. Donges: Griechische Manöver in der Eurozone. Droht aus Spanien ähnliches Ungemach?
Norbert Berthold: Briefe in die griechische Vergangenheit. Giannis Varoufakis: Abgezockt oder unfähig?
Wolf Schäfer: Mit „Gewissheit“ im Euro. Das strategische Spiel der Griechen
Norbert Berthold: Immer Ärger mit Griechenland. Ein Pyrrhus-Sieg der “Institutionen“?
Dieter Smeets: Nach der Rettung ist vor der Rettung. Griechenland und kein (Rettungs-)Ende!
Roland Vaubel: Schäubles Scherbenhaufen
Norbert Berthold: Trojanisches Pferd. Der Brief des Giannis Varoufakis
Uwe Vollmer: Scheidung auf griechisch. Wie realistisch ist der “Grexit“?
Norbert Berthold: Was erlauben Griechenland? Schwach wie Flasche leer
Dieter Smeets: Poker um Griechenland
Norbert Berthold: Sie kamen, sahen und verloren. Haben sich Alexis Tsipras und Giannis Varoufakis verzockt?
Thomas Apolte: Hexenmeister und Reformer. Was Varoufakis von Balcerowicz lernen kann.
- De-Industrialisierung nimmt Fahrt auf
Geschäftsmodelle, De-Globalisierung und ruinöse Politik - 12. September 2024 - Ordnungspolitischer Unfug (13)
So was kommt von sowas
Unternehmer, Lobbyisten und Subventionen - 17. August 2024 - Europa in Zeiten des Populismus
Bewährungsprobe für die Europäische (Währungs)Union?! - 27. Juli 2024
„Der griechische Finanzminister Giannis Varoufakis hat dem Internationalen Währungsfonds die Rückzahlung eines fälligen Kredits von rund 450 Millionen Euro am kommenden Donnerstag zugesagt. Das teilte IWF-Chefin Christine Lagarde am Sonntagabend nach einem Treffen mit Varoufakis in Washington mit.
…
Varoufakis sagte, sein Land beabsichtige, alle vereinbarten Auflagen gegenüber allen Gläubigern „ad infinitum“ (unbegrenzt) einzuhalten.“
Griechenland will 450-Millionen-Kredit an IWF zurückzahlen, FAZ vom 6. April 2015
„Griechenlands Finanzminister Giannis Varoufakis besucht den Internationalen Währungsfonds – und stellt fest: Die größten Reformforderungen kommen gar nicht aus Deutschland, sondern aus Washington.“
Renten kürzen, Steuer erhöhen Der IWF verlangt die größten Reformen von Griechenland, in: FAZ v. 6. April 2015
„Die Regierung Tsipras hat sich offensichtlich entschieden, wie sie politischen Selbstmord verüben will. Sie scheint den argentinischen Weg gehen zu wollen, indem sie den Schuldendienst einstellt.“
Die Regierung Tsipras wird nicht „den argentinischen Weg gehen“, „indem sie den Schuldendienst einstellt“, wie dieser Aufsatz behauptet.
In der FAZ steht heute am 8. April 2015 zu lesen, daß Griechenland 1,1 Milliarden Euro am Finanzmarkt zu einem Zins von 2,97 Prozent aufnehmen konnte. Damit kann es den am 9.4.2015 fällig werdenden IWF-Kredit von 450 Milliarden zurückzahlen. Es ist also mal wieder nix mit der Staatspleite.
Diese T-Bills haben ausschließlich griechische Banken gekauft. Diese haben das Geld über die ELA-Geldschöpfungen der EZB bekommen. Die EZB erweitert fast wöchentlich den Kreditrahmen für griechische Banken, damit diese genau diese Anleihen kaufen können und damit dem griechischen Staat immer wieder zu beträchtlichen Summen verhelfen.
Das ist Staatsfinanzierung wie aus dem Lehrbuch. Die europäische Nomenklatura schweigt dazu.
Es wird zu keinem Ausstieg Griechenlands kommen.
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Bakwahn
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eine Berichtigung zu meinem obigen Beitrag:
Es sind 450 Millionen Euro und nicht 450 Milliarden.
= = = = = = = = = = = = = =
„Das Spiel ist aus“, so behauptet triumphierend der Text in einer Zwischenüberschrift. Ich halte dagegen: Das Spiel ist noch lange nicht aus!
Warum?
Die Geldschöpfungen der EZB ohne Limit.
Ich möchte 2 Texte von Sloterdijk zur dringenden Lektüre empfehlen.
Schon in dem 2008 erschienenen Buch „Zorn und Zeit“ des Philosophen und Kulturtheoretikers Peter Sloterdijk findet sich ein Kapitel mit der Überschrift „Realer Kapitalismus: Kollapsverzögerung in gierdynamischen Systemen“.
In seinem neuen Buch “Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“ heißt ein Kapitel über die Eurokrise “˜Bretton Woods’ (S. 195 – 221). Sloterdijk schreibt und reflektiert hier nicht als Finanzfachmann, der er ja nicht ist, sondern als Kulturtheoretiker. Er beschreibt die verschiedenen Wirtschafts- und Finanzkrisen der vergangenen 100 Jahre und die sie begleitenden Rettungsmaßnahmen wortgewaltig und mit vielen treffenden Metaphern; z.B. so: “Mehr und mehr gleicht der Weltlauf, optimistisch gedeutet, dem kontrollierten Sturz nach vorn, der unter Piloten Fliegen heisst.“ Er pointiert die tatsächliche aktuelle Situation “Die paradoxen Flüge der Gegenwart zeichnen sich durch das seltsame Merkmal aus, daß in ihnen der Gedanke an Landung verboten ist.“ Landung meint hier die Rückkehr zu einer soliden Finanz- und Geldpolitik.
In der Tat, durch die ständigen Geldschöpfungen, die unendlichen Liquiditätsausweitungen wird die “Vorstellung von ausgeglichenen Haushalten oder gar reeller Schuldentilgung“ zu einem altmodischen Schnickschnack.
Damit bekommen auch die “Zusammenbruchs-Euphoriker“ ihr Fett weg, denn der drohende Kollaps wird durch “Kontoüberziehungen ohne Limit“ immer wieder verzögert.
Ich glaube auch nicht mehr, dass auf sehr direkte Weise, für alle Deutschen unmittelbar und sofort spürbar, Schulden anderer Staaten auf deutschen Konten landen werden. Das kann sich weder die Politik noch die EZB leisten, denn dann würde der deutsche Michel renitent werden. Die Schulden-, Transfer- und Weichwährungsunion wird auf verschleierte Weise eingeführt und verfestigt, so dass wir Deutschen es direkt – etwa durch einen Zusammenbruch der Eurozone oder etwas Vergleichbares – gar nicht spüren.
Die gesamte Eurozone, Deutschland dabei an erster Stelle, wird diese liederliche Geldpolitik mit einem schleichenden, langanhaltenden wirtschaftlichen Siechtum und Niedergang bezahlen; laienhaft formuliert, nur ein paar Stichworte, die mir spontan einfallen:
* Sparer und Geldbesitzer gehören schon jetzt zu den großen Verlierern
* allmählicher Anstieg der Inflationsrate
* private Altersvorsorge (Riesterrente) ist obsolet, lohnt nicht mehr
* auch Betriebsrenten werden unsicher
* die Weich- und Ramschwährung Euro wird Importe drastisch verteuern (Energie, Rohstoffe, Vorprodukte etc.)
* Exporte werden viel zu billig ans Ausland verkauft
* Unternehmen werden ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit langsam verlieren
* Vermögenswerte wie Firmen, Immobilien, Aktien etc. können von Inhabern stärkerer Währungen billig gekauft werden
daraus folgt:
langanhaltendes wirtschaftliches Siechtum
hohe Arbeitslosigkeit
Abschmelzen unseres Wohlstandes
deutlich niedrige Einkommen
Altersarmut usw. etc. …
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„Wie nachhaltig indessen ein Reformkurs ist, den eine Regierung ohne Überzeugung infolge von Sachzwängen einschlägt, wird man sehen. Zudem balanciert Tsipras auf einem schmalen Grat zwischen den Forderungen der Geber und jenen seiner eigenen Basis. All dies ist umso gravierender, als die laufenden Verhandlungen wenig mehr sind als ein Vorspiel eines längeren Dramas. Derzeit geht es erst darum, Auflagen für die Auszahlung letzter Gelder aus dem verlängerten europäischen Hilfsprogramm (und der nächsten IMF-Tranche) zu erfüllen. Doch das genügt nicht. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit und der schlechter gewordenen Wirtschaftslage sind inzwischen die meisten Experten überzeugt, dass es nach Ablauf des EFSF-Programms per Ende Juni ein kleineres Nachfolgeprogramm brauchen wird, da Griechenland nur mit dem bis März 2016 laufenden IMF-Programm nicht auskommen dürfte.“
René Höltschi, Und das ist nur das Vorspiel, in: NZZ v. 11. April 2015
„Syriza’s key ideas in its current talks with creditors, namely a partial reversal of the labour market reforms of the last few years, fewer privatisations and more social spending to be paid for by raising the tax burden, would be precisely the opposite of what Greece needs.“
Holger Schmieding, Chief economist at Berenberg
Es nützt alles nichts! Auch das Argument Holger Schmiedings verhallt ungehört. In Griechenland wird es keine durchgreifenden Reformen in Staat, öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft geben. Nur graduelle, kosmetische Strukturveränderungen wird sich Griechenland abhandeln lassen. Das gilt auch für die anderen Krisenländer wie z.B. Frankreich, Italien.
Hinter dem verzweifelten Kampf der europäischen Politik und der EZB steht die Angst, daß, wenn auch nur ein Land aus der EWU ausscheidet, dann “Europa scheitert“. So ein Blödsinn.
Ich referiere aus einem Aufsatz des Wirtschaftshistorikers Werner Plumpe aus dem Merkur (deutsche Zeitschrift für europäisches Denken; März 2015):
Die Euro-Retter zusammen mit der EZB werden in ihrem Handeln durch die vage Hoffnung angetrieben, daß „irgendwann die Konjunktur schon anspringen und der Wind des bis dann entstehenden Wachstums mit den wirtschaftlichen Sorgen auch die angehäuften Schulden hinwegblasen werde. Bis dahin läuft alles auf weitere Schulden hinaus, die als Wachstumsprogramme camoufliert die Lage nur verschlechtern. Das alles erinnert fatal an die zweite Hälfte der 1920er Jahre.“
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Wie der Euro zu einer Weich- und Ramschwährung verkommt, zeigt der Aufsatz in der Welt vom 14.April 2015:
http://www.welt.de/wirtschaft/article139447291/Europas-Traum-von-der-Weltwaehrung-ist-geplatzt.html
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@ Bakwahn /Am 8. April 2015 um 18:08 Uhr
…“Die EZB erweitert fast wöchentlich den Kreditrahmen für griechische Banken, damit diese genau diese Anleihen kaufen können und damit dem griechischen Staat immer wieder zu beträchtlichen Summen verhelfen.
Das ist Staatsfinanzierung wie aus dem Lehrbuch. Die europäische Nomenklatura schweigt dazu.“
If you think the ECB isn’t playing political hardball with the Greeks then you just aren’t paying attention. It did the same with Italy and Ireland.
If the ECB wishes to place itself at front and centre of the campaign to punish and expel Greece then it has sacrificed it’s independence by illegitimately inserting itself directly into politics. An overmighty official with no democratic accountability will soon find the political marketplace a very uncomfortable place to be.
Front line politics is no place for a central banker.
Turning the ECB into another overmighty (and unaccountable) agent in Europe’s affairs increases the cynical suspicion that EU bodies are ultimately agents of creditor enforcement.
an Berry,
here is my answer, I make it short.
Greece, go, go, go and leave the Euro-zone as fast as possible. Better today than tomorrow.
Then you can stand on your own feet and you are independent again.
We Germans don’t want to support the Greeks any more. We don’t need the Greeks.
And, by the way:
We are tired of being insulted as Nazis, we are tired of being confronted with (war) reparations. My generation and I – born after war – will not pay war reparations!
The children of my, of our family (9 to 27 years old now) will not pay for things which did their !!!great-grandfathers !!! Why?
They do not want to be taken into liability for the crimes of their !!! great-grandfathers !!!
End of the discussion!
Greeks, leave the Euro zone. Go now.
The Greece primeministers Papandreou and Samaras have been to Germany; they promised the German people with flourished gesture to pay back the Greece debts. They lied without turning red!
The problem:
As long as the Greeks get money from the Europeans – money, which they will never pay back – they don’t leave the Euro-zone.
Please voluntarily forsake the euro zone. Go, go, go.
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Die Ministerpräsidenten Papandreou und Samaras
Ein kurzer Blick zurück in die jüngste Krisengeschichte.
„Wir werden jeden Cent zurückzahlen. Deutschland bekommt sein Geld zurück – und zwar mit hohen Zinsen“ so posaunte Ex-Regierungschef Giorgios Papandreou in die deutschen Fernsehkameras im März 2011. Sein Land brauche nicht dauerhaft alimentiert zu werden. Er betonte, daß es sich bei den Hilfspaketen nur um Kredite handele, die das Land mit hohen Zinsen zurückzahlen werde. Ein paar Monate später gab es den ersten Schuldenschnitt und mit ihm landeten über die verstaatlichte Hypo Real Estate rund acht Milliarden Euro auf deutschen Schuldenkonten.
Samaras hat ebenfalls kurz vor seinem Berlinbesuch die Rückzahlung aller bisher geleisteten Kredite zugesichert. „Das garantiere ich persönlich“, sagte Samaras und fuhr fort: „Wir werden ein spektakuläres Comeback hinlegen.“
Diese beiden Herren haben das deutsche Volk belogen.
Was für einen Ehrbegriff haben diese beiden Typen eigentlich?
Nach unseren Gefühlen, nach unserem Gemütszustand wird nicht gefragt. Wir haben nur zu arbeiten, zu schweigen und zu zahlen, Solidarität zu üben. Na fabelhaft.
Ein solches Europa wollen wir nicht!
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Alexis Sorbas = der Inbegriff griechischer Mentalität
„Ein jedes Volk soll nach seiner Fasson glücklich werden.
!!! Aber bitte schön auf eigene Kosten!!!“
So resümierte vor Monaten Ludwig Poullain, der alte und weise Bankier, seine Überlegungen zur Eurokrise im Cicero.
Alle, die hier mitlesen, sollten den Roman von Nikos Kazantzakis „Alexis Sorbas“ schmökern, oder sich den gleichnamigen Film mit Anthony Quinn in der Titelrolle ansehen.
Der Roman entstand 1946 und wurde dann 1964 verfilmt. Beide präsentieren uns auf sehr sympathische Weise griechische Lebensart, Mentalität und Eigensinn. Der wohlhabende englische Schriftsteller Basil finanziert den Wiederaufbau und die Inbetriebnahme eines Braunkohlebergwerks auf Kreta. Er trifft auf Alexis Sorbas, den er als Vorarbeiter und Manager des Projektes einstellt, das vielen Kretern sichere Arbeit und guten Lohn bringen soll. Das Bauprojekt endet aufgrund von Sorbas‘ katastrophalen Fehlern und Fehlverhalten in einer Katastrophe. Am Ende hat der Investor sein Geld verloren, und für viele Kreter gibt es weder Arbeit noch Einkommen. Alles ist wie quasi vorher. Aber beide, Sorbas und Basil, tanzen frohgemut einen Sirtaki am Mittelmeerstrand.
Dieser Sorbas repräsentiert bis heute griechischen Lebensstil, Mentalität und Eigensinn. Wegen dieser griechischen Lebensart, Mentalität und diesem Eigensinn drohen uns Deutschen (und allen Nordländern) gewaltige finanzielle Verluste.
Die thymotische Welt der Ilias
Îῆνιν ἄειδε θεὰ Πηληιάδεω Ἀχιλῆος
οá½Î»Î¿Î¼Îνην, á¼¥ μυÏί’ Ἀχαιοῖς ἄλγε’ ἓθηκεν,
Den Zorn singe, oh Göttin, des Peleussohnes Achilles,
den unheilbringenden Zorn, der tausend Leid den Achäern
schuf und viele stattliche Seelen zum Hades hinabstieß
„Am Anfang des ersten Satzes der europäischen Überlieferung, im Eingangsvers der Ilias, taucht das Wort >Zorn< auf, fatal und feierlich wie ein Appell, der keinen Widerspruch duldet.“
Mit diesen Worten beginnt Sloterdijks anregende Studie über den Zorn als thymotisches Phänomen; ein Affekt, der Europa von Anfang an begleitet hat. Zum Thymos gehören Stolz, Mut, Beherztheit, Gerechtigkeitsgefühl, ein Gefühl für Würde und Ehre, aber auch Rachegefühl. Die homerischen Helden der Ilias konnten diese thymotischen Regungen noch ungehemmt ausleben. In unserer heutigen postheroischen Gesellschaft existiert diese Beherztheit, dieser Mannesmut – so resümiert Sloterdijk höhnisch-frotzelnd – nur noch als „die vielgelobte Zivilcourage, die Magerstufe des Muts der Verlierer.“
Ich bin nicht Achill, der in seiner Zornesaufwallung das Schwert zieht und für die Zumutungen, die uns die Griechen alle paar Monate zufügen (Hilfspakete), blutige Rache nimmt. Ich bin leider ein Individuum des 21. Jahrhunderts, das seinen Zorn nur noch in domestizierter, in sublimierter Form ausleben darf: in sachlichen Texten, gut begründet, eben mit Zivilcourage, angesichts der medialen Übermacht der veröffentlichten Meinung, die bereit ist, für das sinnlose Europrojekt alles zu opfern.
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Die Geschichtsvergessenheit deutscher Intellektueller
Die Reformation ist das wichtigste weil wirkungsmächtigste historische Ereignis der deutschen und mitteleuropäischen Geschichte. Eine ihrer historischen Langzeitwirkungen im Rahmen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation hat zur Abspaltung des protestantisch geprägten germanischen Nordens vom katholisch geprägten romanischen Süden und Südwesten geführt; zwei Sprach- und Kulturkreise, die nicht zueinander paßten.
Heute versucht die Politik mit aller Macht und unter Mobilisierung gigantischer finanzieller Ressourcen die Teile Europas, die nicht zusammengehören und auch nicht zusammen harmonieren, politisch und wirtschaftlich mit einer Schraubzwinge zusammenzupressen. Die Differenzen jedoch in Kultur, Mentalität und Identität sind ganz offensichtlich unübersehbar und nicht zu überbrücken.
Der euroversessene links-grüne Mainstream-Journalismus, der eine Meinungshegemonie in unserer Öffentlichkeit etabliert hat, ist geschichts- und seinsvergessen,. Das gilt auch für die meisten unserer deutschen Politiker, denen es ganz offensichtlich an historischer Bildung und Urteilsvermögen mangelt. Dieser Versuch, Inkompatibles zu konvergieren, wird für die deutsche Nation in einem finanziellen und wirtschaftlichen Fiasko enden.
Es wird blind und ideologisch gehandelt nach dem Motto:
Euro, Euro über alles. Scheitert er, scheitert Europa.
So ein Blödsinn.
Das Projekt Euro ist gescheitert, aber nicht das Projekt Europa.
Giorgio Agamben und die lateinsch-mediterrane Lebensart
Ich stelle noch einmal zusammenfassend fest:
Die Euro- und Integrationsillusionisten täuschen sich fundamental über die kulturelle Heterogenität, Ungleichartigkeit und Verschiedenartigkeit der europäischen Nationen; ihre unterschiedlichen Wirtschaftskulturen, Mentalitäten, Lebens- und Arbeitsauffassungen.
Die griechische Drachme, der portugiesische Escudo, die spanische Pesete, die italienische Lira und auch der französische Franc waren in ihrer langen Geschichte stets Weichwährungen, weil in diesen Volkswirtschaften „südländisch“ gewirtschaftet wurde. Das verdrängen die Euro-Illusionisten.
Der italienische Philosoph Giorgio Agamben hat Anfang des Jahres 2013 unter Intellektuellen für viel Wirbel gesorgt hat: Que l’Empire latin contre-attaque! Das lateinische Imperium schlägt zurück! Dazu gab es Artikel von Thomas Assheuer (Zeit) und Jürgen Kaube (FAZ), dazu viele Kommentare der Leser, die sich mit besagtem Agambenaufsatz und Interview beschäftigen.
Agamben befürchtet, daß die romanisch geprägten Südländer in der durch den wirtschaftlichen Hegemon Deutschland beherrschten Eurozone ihre kulturellen Selbstverständlichkeiten und ihre spezifische Lebensweise einbüßten.
Die angeblich so knallharten Forderungen – Geld und Hilfe nur gegen Austerität und strukturelle Reformen – bedeuteten die zwangsläufige Übernahme von Tugenden und Einstellungen sowie eines Arbeitsethos und Lebensstils, die der deutschen protestantischen Ethik entsprächen, was ein nicht hinzunehmender Angriff auf die lateinisch-mediterrane Identität und Mentalität darstelle. Sich den Imperativen einer kapitalistischen Marktwirtschaft zu unterwerfen „würde zum Verschwinden eines Kulturguts führen, das vor allem in einer Lebensform liegt.“ (Agamben) Die besondere lateinisch-mediterrane Kultur gilt es also zu verteidigen.
Assheuer von der Zeit resümiert: „Frankreich hat Kultur. Deutschland nur Zivilisation.“
Hier werden die Differenzen deutlich und es drängt sich der Verdacht auf, wir sollen ihnen diesen Lebensstil per Transferunion finanzieren.
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Lassen wir den Club Méditerranée seine Fete feiern
Deutschland muß raus aus diesem Euro! Wir brauchen kleinere Währungsverbünde, z.B. einen Nord-Euro ohne Frankreich. Dann können die Tsiprases, Lettas, Hollandes, Rajoys, Junckers, Draghis, Dijsselbloems mit ihrem alternativlosen Euro endlich machen, was sie wollen. Sie können Euros drucken, bis die Druckerschwärze teurer ist als die Scheine. Sie können sich gegenseitig retten, herzlich gerne auch täglich mehrmals. Sie können eine Haftungsunion, Transferunion, Fiskalunion, Bankenunion einrichten und sie können einen Schuldentilgungspakt beschließen und Eurobonds aufnehmen. Sie können milliardenschwere Konjunktur- und Wachstumsprogramme auflegen und ihre Bevölkerungen damit beglücken.
Dann hat der Club Méditerranée seine uneingeschränkte Souveränität zurück und kann in seinen dann wiedergewonnenen lateinisch-mediterranen Lebensformen unter Frankreichs Führung schwelgen und feiern bis er in Rotwein und Champagner absäuft.
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gepostet am 18.4.2015
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AfD – wirkliche Opposition und echte Alternative
Angesichts des alternativlosen Euro-Dogmatismus bei unseren politischen Parteien und in unserer medialen Öffentlichkeit wünsche ich der AfD den Erfolg. „Im Interesse der demokratischen Kultur in Deutschland wäre es wünschenswert, dass im Parlament eine grundlegende Opposition zur Allparteienkoalition der Euroretter hörbar würde.“ schreibt der Focus. Recht hat er.
Die AfD kommt professoral daher; Bernd Lucke ist alles andere als ein populistischer Volkstribun, der Bierzelte rockt. Lucke hält bei seinen Wahlkampfauftritten eigentlich keine Wahlkampfreden, sondern eine Art Vorlesungen. Reden, von Vernunft geleitet, von großem Sachverstand mit überzeugenden Argumenten. Er erinnert mich ein bißchen an den großen Karl Schiller, den ich in ähnlicher Weise 1972 im BTW erlebte. Schiller, ebenfalls Ökonom, gehört mit Erhard zu den zwei wirklich großen deutschen Wirtschaftsministern.
Heute werkeln in diesem wichtigen Amt nur noch Witzfiguren.
Europäer, wollt ihr den totalen Euro?
Jaaa! brüllen als Antwort mit hochrotem, verzückten Gesicht die journalistische Nomenklatura und das deutsche Staatsfernsehen. Assistiert wird ihnen von dem wirkungsmächtigsten Philosophen und Intellektuellen deutscher Zunge Jürgen Habermas, der sich für eine unbegrenzte und bedingungslose „deutsche Solidarität“ für die Südländer einsetzt, assistiert von Gesine Schwan (alles in der Zeit).
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Melancholie durch Düsseldorfer Altbier
Dabei machen den totalen Euro-Krieg machen längst die hochverschuldeten, wirtschaftlich schwachen und kaum wettbewerbsfähigen Länder des Club Méditerranée.
Ein paar Gläser Altbier und im Hintergrund Wagner und Beethoven machen melancholisch.
In den Meistersingern singt das Volk in Jubelpose einen wunderschönen Choral:
"Wacht auf, es nahet gen den Tag;
ich hör singen im grünen Hag
ein wonnigliche Nachtigall …“
Wähler, wacht auf! Die wonnigliche Nachtigall, die mit ihrem Gesang Berg und Tal und unser ganzes Land durchdringt, ist die AfD. Unsere neue Hoffung und echte Alternative.
Sie wird den alternativlosen Blockparteien die Flötentöne beibringen.
Fidelio, Chor der Gefangenen
O welche Lust, in freier Luft
Den Atem leicht zu heben!
Nur hier, nur hier ist Leben!
Der Kerker eine Gruft …
Seitdem ich mich für die AfD engagiere, atme ich wieder frei, ich lebe wieder auf, habe Lust und entkomme dem Kerker der links-grünen Spießigkeit und Muffigkeit.
Im AfD-Song “Wir geben nicht auf“ heißt es:
“ … wir bringen das Glück
in die Heimat zurück“
So ist es!
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Verehrter Moderator,
können Sie bitte auch diesen Text freischalten? Ich habe diesen Beitrag aus Versehen 2 mal gepostet.
Vielen Dank im Voraus.
Bakwahn
Achtung: Der Kommentar muß erst noch freigegeben werden.
Am 18. April 2015 um 22:31 Uhr
Ich komme jetzt richtig in Fahrt. Das Düsseldorfer Altbier schmeckt, ich trinke es in großen Schlucken. Mein Notebook glüht, über meine Kopfhörer höre ich Mozart, Wagner und Beethoven.
Griechischer Geist
Griechenland ist ein „Failed State“; ein Dritte-Welt-Land. Korruption auf allen Ebenen, Schattenwirtschaft, skandalöse Steuermoral; ganz offensichtlich völlig unfähige Finanz- und Katasterämter. Ein aufgeblähter öffentlicher Dienst, staatliche und halbstaatliche Unternehmen, die vom Markt und damit von der Konkurrenz abgeschottet sind und höchst unproduktiv und defizitär wirtschaften. Bei Beginn der Krise vor 5 Jahren waren von den ca. vier Millionen Arbeitnehmern eine Million im öffentlichen Dienst beschäftigt! Überhaupt scheint die gesamte öffentliche Verwaltung ein einziger Sauhaufen zu sein, gekennzeichnet durch Unfähigkeit, Unwilligkeit und Korruption. Eine Volkswirtschaft in unserem Sinne existiert nur in rudimentären Ansätzen. Arbeitsplätze gibt es eigentlich nur im öffentlichen Dienst oder in staatlichen Unternehmen.
Dieser knapp skizzierte Zustand von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft entspricht der griechischen Mentalität. Heglianisch formuliert: der Zustand der griechischen Gesellschaft in ihrem politischen, sozialen und wirtschaftlichen Sosein ist eine Entäußerung des griechischen (Volks-)Geistes. Dieser Geist hat in diesem Zustand den authentischen Ausdruck seiner selbst. So wie wir sind, so wollen wir sein. Dieser Zustand, dieses Sosein ist Ausdruck der hellenischen Identität, Mentalität und Kultur.
Hellas = Hartz4-Empfänger
Griechenland hat sich unter dem Regime des Euro zu einem Transferempfänger, zu einem Sozialhilfeempfänger entwickelt. Im Anblick der Akropolis, des Parthenon, der Propyläen und des Niketempels, in dem sich die großartige, heroische griechische Antike präsentiert, ein Hügel, auf dem Europa gründet , erkennen die heutigen Griechen, dass sie sich selber durchgereicht haben: von ganz oben nach ganz unten.
Sie erkennen ihre Rückständigkeit, ihre Unfähigkeit und Ohnmacht, ihre geringe Respektabilität, ihre Inferiorität. Ihnen wird klar, daß sie unter den Bedingungen des Euro nicht mithalten können. Sie wollten in der Championsleague mitspielen, sind aber bestenfalls für die Kreisklasse geeignet. Das ist der tiefenpsychologische Grund für die Beschimpfung und Verunglimpfung der Deutschen als Nazis und als Besatzer.
Die Drachme gäbe ihnen die Möglichkeit zu einem vielleicht erfolgreichen Neuanfang. Unter dem Regime des Euro funktioniert es nicht.
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