Corona-Schock, Wumms-Ökonomie und Zombie-Wirtschaft
Deutschland auf dem Weg in die Staatswirtschaft?

„Isch scheiß disch sowatt von zu mit meinem Jeld, dat de keine ruhije Minute mehr hass.“ (Heinrich Haffenloher (Mario Adorf) in „Kir Royal“)

Covid-19 hält die Welt in Atem, medizinisch und ökonomisch. Ein schnelles Ende der Seuche ist nicht in Sicht. Das verunsichert die Menschen weltweit. In Zeiten von Krisen suchen sie mehr Sicherheit. Wirksame Hilfe erhoffen sie sich vom Staat. Er soll die Unsicherheiten verringern. Wirtschaftlich soll er Arbeitsplätze erhalten, medizinisch die Seuche eindämmen. Vom Markt erwarten die Bürger wenig. Das ist erstaunlich. Letztlich kann nur der Markt wirklich helfen. Das gilt für die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten. Es trifft aber auch für den wirtschaftlich sinnvollen Umgang mit der Seuche zu. Nur Innovationen – ökonomische und medizinische – können den Menschen helfen, mit der Seuche zu leben. Die entstehen im Wettbewerb und nicht in der Staatswirtschaft. Das alles wird in den Hintergrund gedrängt. Staatliche Aktivitäten dominieren. Und die Politik kleckert nicht, sie klotzt. Gigantische monetäre und fiskalische Rettungsschirme bestimmen die wirtschaftliche Szene. Nur mit einem mächtigen „Wumms“ sei der Krise zu entkommen. Das posaunen uns die politischen Entscheidungsträger aller Parteien ins Ohr.

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Im Angesicht des Todes
Sind staatliche Rettungsschirme inflationär?

Bild: Bruno /Germany auf Pixabay

„Ein Ökonom ist ein Fondsmanager, der sein Portfolio nie zu Marktpreisen ausweisen muss.“ (Howard Marks, Fondsmanager)

Die Europäische Zentralbank tut seit längerem alles, die Inflationsrate auf 2 % zu erhöhen. Ihr Repertoire ist weit gefächert. Unkonventionelle Geldpolitik, monetäre Staatsfinanzierung aber auch die Aufforderung zu aggressiverer Lohnpolitik zählen dazu. Gelungen ist es ihr bisher allerdings noch nicht. Nun könnte es vielleicht doch noch klappen. Covid-19 sei Dank. Auf den ersten Blick sieht es allerdings nicht danach aus. Das Coronavirus stürzt die Länder weltweit in eine tiefe Rezession, so wie es gegenwärtig aussieht wohl die schwerste seit dem 2. Weltkrieg. Die Produktion bricht ein, Unternehmen gehen reihenweise Pleite, die Beschäftigung fällt ins Bodenlose, 1929 lässt grüßen. In einer solchen Welt ist eine höhere Inflation nicht gerade das, was in den Lehrbüchern steht. Eine Deflation, die sich gewaschen hat, liegt näher. Das könnte sich aber als Irrtum erweisen, zumindest mittelfristig. Die Ursachen der ökonomischen Krise – ein gesundheitspolitisch verordneter Angebotsschock- und die massive expansive geld- und fiskalpolitische Antwort schließen eine andere, ungünstige wirtschaftliche Entwicklung nicht aus, eine stagflationäre.

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Covid-19, Shutdown und Stagflation
Droht jetzt auch noch (Hyper)Inflation?

Bild: CDC on Unsplash

„Es ist lebenswichtig, dass die Maßnahmen, um soziale Distanz durchzusetzen, früh, entschieden und schnell umgesetzt werden. Nur so lässt sich die Ausbreitung des Virus verlangsamen und der Druck auf die Gesundheitssysteme reduzieren.“ (Stella Kyriakides)

Die weltweit wichtigsten Notenbanken versuchen seit Jahren, die Inflationsrate auf ein höheres Niveau zu hieven. Dabei ist ihnen fast jedes geld- und fiskalpolitische Mittel recht. Gelungen ist ihnen das bisher allerdings nicht. Das ist mehr als erstaunlich, hat sich doch die Lage auf den Arbeitsmärkten bisher fast überall sehr gut entwickelt. Die von den Notenbanken selbst gewählte Rate von annähernd 2 % Inflation erreichen sie trotz aller Anstrengungen dennoch nicht. Das könnte sich nun allerdings ändern. Nicht CBPP, SMP, SPP, OMT, EAPP, ABS, PSPP und ANFA, sondern Covid-16 könnte der Inflation auf die Sprünge helfen. Weltweite pandemiebedingte Stockungen auf der Angebotsseite und massive geld- und fiskalpolitische Expansion auf der Nachfrageseite könnten die Inflationsraten weltweit explodieren lassen. Wachstum und Beschäftigung würden einbrechen, die Arbeitslosigkeit steigen. Es droht Stagflation wie in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.

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BücherMarkt
Paul Kirchhof: Deutschland im Schuldensog

Bücher zur Staatsschuldenkrise gibt es mittlerweile reichlich. Meist haben sie eine kurze Halbwertszeit, weil neue unliebsame Fakten andere Realitäten schaffen oder einflussreiche Institutionen und Personen folgenreiche Entscheidungen fällen. Das neueste Buch des Steuerrechtlers Paul Kirchhof dürfte hingegen so schnell nichts von seiner Aktualität verlieren. In „Deutschland im Schuldensog“ wird die Krise der Europäischen Währungsunion juristisch aufgearbeitet, ohne den Blick auf ökonomische Zusammenhänge zu verlieren.

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Paul Kirchhof: Deutschland im Schuldensog“
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