Gastbeitrag:
„Euro Vision“: Germany – 12 points?

Nachdem der Pulverrauch verflogen ist und die EU-Staats- und Regierungschefs einen EU-Krisenmechanismus ab 2013 beschlossen haben, bleibt als Nachlese eine kritische Einschätzung der deutschen Regierung im In- und Ausland. Abgesehen von der erwartbaren Kritik der Opposition verlaufen die Diskussionslinien auch quer durch die Koalition und die Koalitionsparteien. Finanzminister Schäuble wird als letzter echter Europäer gesehen, der Euro-Bonds und einen Europäischen Währungsfonds erwägt, während vom liberalen Koalitionspartner eine Vergemeinschaftung von Schulden strikt abgelehnt wird. Die Idee einer europäischen „Wirtschaftsregierung“ spaltet die schwarz-gelbe Koalition. Kanzlerin Merkel und Finanzminister Schäuble formulieren ganz eigene Visionen einer „Europäischen Wirtschaftsregierung“. Zu vielen Vorschlägen der jüngeren Vergangenheit wie dem Stimmrechtsentzug für Defizitsünder war von der Regierung auch schon mal die eine und die andere Meinung zu hören. Aus dem Ausland, vor allem vom Vorsitzenden der Euro-Gruppe Juncker, wird der Kanzlerin gar vorgeworfen uneuropäisch zu handeln. Könnte man auch sagen, die Kanzlerin moderiert und wägt kühl deutsche Interessen ab? Ist die Politik der Bundesregierung wirklich so schlecht, vor allem für Deutschland?

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Deutsch-griechisch-französische Perspektiven intertemporalen Sparens und optimaler Währungsräume

Die griechische Eurotragödie hat die Diskussion um die Vorteile intertemporaler Ersparnisbildung und die Anpassungskanäle von asymmetrischen Schocks in (mehr oder weniger) optimalen Währungsräumen neu entfacht. Die Vorteile der Währungsunion in Form geringer Kosten für innereuropäische Transaktionen und makroökonomischer Stabilität (McKinnon 1963) sind hinter die Diskussion um die Anpassungskanäle asymmetrischer Schocks (Mundell 1961) zurückgetreten. Während die einen aus Angst vor der Transferunion länderspezifische Geldpolitiken (sprich Griechenlands Austritt aus der Währungsunion) fordern, drängen EU und IWF die Hellenen zur Lohnflexibilisierung (sprich Reallohnsenkungen). Um in Zukunft aus Leistungsbilanzungleichgewichten resultierende Krisen zu verhindern, fordert die französische Wirtschaftsministerin Lagarde den deutschen Konsum durch Lohnerhöhungen anzuheizen. Wie der Blick auf die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die intra-europäischen Leistungsbilanzen zeigt, dürfte die erhoffte Hinwendung Deutschlands zum Konsum nicht ohne schwerwiegende Folgen für die europäischen Partner bleiben.

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Der griechische Bailout und die schleichende Föderalisierung der Europäischen Union

Das Kind ist in den Brunnen gefallen: Griechenland darf sich auf einen Bailout freuen, der für den 10. Mai geplante formale Beschluß durch die Regierungschefs der Mitgliedstaaten dürfte nur noch Formsache sein. Voraussetzung ist zwar, daß die griechische Regierung vorher noch ein rigides Sparprogramm vorlegt. Aber auch dies sollte problemlos möglich sein – schließlich geht es einstweilen nur um die Vorlage eines Plans und nicht um dessen tatsächliche Durchsetzung.

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Gastbeitrag:
Drei Gründe für ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone

Griechenland kann im Falle seiner Zahlungsunfähigkeit nicht auf Hilfen anderer Euro-Mitglieder hoffen. Der Lissabon-Vertrag schließt diese Möglichkeit kategorisch aus. Auf den Anleihemärkten herrscht jedoch eine andere Meinung vor. Ein Risikoaufschlag von nur 3 %-Punkten für die letzte griechische Neuemission zeigt klar die Spekulation auf einen Bail-out. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären?

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Drei Gründe für ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone“
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