Jahreswirtschaftsbericht, ESG & Co.
Der Siegeszug der Beliebigkeit und seine Gefahren

1. „It is better to be vaguely right than exactly wrong.” (Carveth Read)

Vor kurzem hat Jörn Quitzau in diesem Blog die strukturelle Veränderung des Jahreswirtschaftsberichts unter dem neuen Bundesminister für Wirtschaft und (!) Klimaschutz Robert Habeck treffend kommentiert (http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=30549). Wie er schreibt, ist die für den neuen Aufbau des Berichts wohl maßgebliche Idee nicht neu: Der Wohlstand eines Landes bzw. seiner Bürger kann kaum durch die Betrachtung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hinreichend beschrieben werden. Vielmehr droht durch die alleinige Beachtung einer exakt ermittelbaren Kennzahl eine zwangsläufige Fehleinschätzung, die schlechter sein kann als eine grobe Abschätzung des infrage stehenden Aspekts.

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Warum der wirtschaftliche Einbruch durch die COVID-19 Pandemie in Deutschland viel deutlicher als bisher angenommen ausfallen kann

1. Hintergrund

Die COVID-19 Pandemie ist die in Friedenszeiten schwerste Belastung der Welt seit 90 Jahren, d.h. seit der Großen Depression von 1930/31. Noch nie waren die Menschen letztlich so eingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit und die Grenzen noch nie so geschlossen. Noch nie haben Staaten die Schließung so vieler Bereiche der Wirtschaft angeordnet.

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Gastbeitrag
Ist das BIP als Wohlstandsindikator noch zeitgemäß?

Bild: Pixabay

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den Wirtschaftsnachrichten die wohl wichtigste volkswirtschaftliche Kennzahl. Sie wird immer dann zitiert, wenn über die wirtschaftliche Dynamik oder den Wohlstand eines Landes berichtet wird. Dabei werden Wohlstand und BIP unterschwellig oft gleichgesetzt. Diese Gleichsetzung ruft Kritik hervor. Teile der Gesellschaft fordern, dass die Art, wie der Wohlstand bisher gemessen wird, auf den Prüfstand kommt. So schreiben etwa die Grünen nach ihrem jüngsten Parteitag: „Wohlstand soll künftig von Wachstum … entkoppelt werden. Anstelle des Bruttoinlandsproduktes schlägt der Beschluss ‚Zukunftsfähig wirtschaften für nachhaltigen Wohlstand – Auf dem Weg in die sozial-ökologische Marktwirtschaft‘ ein neues Wohlstandsmaß vor und eine neue Form der Wirtschaftsberichterstattung, um neben den ökonomischen auch ökologische, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen zu messen.“[1]

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Ist das BIP als Wohlstandsindikator noch zeitgemäß?“
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Der Chefvolkswirt
Die DIHK-Konjunkturumfrage als Instrument der wirtschaftspolitischen Beratung

1. Einleitung

Wirtschaftspolitiker haben es mitunter schwer, genauso schwer wie Unternehmer oder Konsumenten. Denn sie alle treffen Entscheidungen häufig unter großer Unsicherheit. Daran ändert auch die Fülle an Informationen nichts, seien es statistische Daten, Expertenmeinungen oder Analysen, die heutzutage zur Verfügung stehen. Zu sehr stützen sie sich auf die Vergangenheit, Statistik ist stets der „Blick zurück“, Meinung und Faktum kommen nur sehr vage unterscheidbar daher.

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Quellen des Elends

Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts in unruhigen Zeiten. Das gilt sowohl im Guten wie auch im Schlechten: Zunächst lief der deutsche Konjunkturmotor von 2005 bis hinein in das Jahr 2008 auf vollen Touren. Infolge der globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise – ausgelöst durch die Verwerfungen am US-Immobilienfinanzierungsmarkt – wurde der Rückwärtsgang eingelegt. Das reale Bruttoinlandsprodukt sank im Jahr 2009 um 5 Prozent. Das entspricht dem stärksten Rückgang in den letzten sechs Dekaden und stellt alle bisherigen Rezessionen weit in den Schatten. Die Jahre 2010 und 2011 waren dann wieder von einem sehr hohen Wachstumstempo geprägt. Und jetzt wird für 2012 ein erneutes Stottern des Konjunkturmotors erwartet.

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„Beyond Glück“ – oder ein gutes BIP bleibt unverzichtbar

In den USA hat das Streben der Menschen nach Glück Verfassungsrang. Auch die Ökonomen sind im Prinzip schon immer auf der Suche nach dem Glück – direkt und indirekt. Allerdings wurde das Glück nicht immer Glück, sondern oftmals Wohlstand oder Wohlfahrt genannt. Und damit fängt das Problem auch schon an: Was ist eigentlich Glück und wie kann es gemessen werden? Dies wurde vor kurzem von Rainer Maurer hier im  Ordnungspolitischen Blog diskutiert.

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