Warum der wirtschaftliche Einbruch durch die COVID-19 Pandemie in Deutschland viel deutlicher als bisher angenommen ausfallen kann

1. Hintergrund

Die COVID-19 Pandemie ist die in Friedenszeiten schwerste Belastung der Welt seit 90 Jahren, d.h. seit der Großen Depression von 1930/31. Noch nie waren die Menschen letztlich so eingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit und die Grenzen noch nie so geschlossen. Noch nie haben Staaten die Schließung so vieler Bereiche der Wirtschaft angeordnet.

Die jetzige Krise ist eine dreifache Krise. Sie ist

  • eine medizinische Krise,
  • eine ökonomische Krise und
  • eine soziale Krise.

Den Anfang nahm die Krise im medizinischen Bereich mit einer wuchtigen und rasanten Verbreitung des Coronavirus über die ganze Welt. Die medizinische Krise kam allerdings nicht nur zuerst, sie wird vermutlich auch die erste der drei Krisen sein, die überwunden sein wird. Die ökonomische Krise umfasst die Verluste von Produktion, Einkommen, Beschäftigung, Vermögenswerten, Konsummöglichkeiten und Ausbildung, deren Folgen deutlich länger zu spüren sein werden und mit hohen Kosten verbunden sein wird. Die soziale Krise ist in ihrer Dimension am schwierigsten abzuschätzen, weil sie mit dem aus den Einschränkungen des Lebens verbundenen Verhaltensänderungen der Menschen und den daraus folgenden gesellschaftlichen und politischen Wirkungen verbunden ist. Diese werden sich erst mit Verzögerung hinsichtlich ihres Ausmaßes und ihrer Nachhaltigkeit beurteilen lassen.

Für die Volkswirtschaften steht derzeit die Frage im Mittelpunkt, wie stark der Einbruch von Produktion und Beschäftigung als Folge der COVID-19 Pandemie und wie schnell die anschließende Erholung sein wird. Die Schätzungen für Deutschland, die Ende März 2020 vom Sachverständigenrat, Anfang April 2020 von der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose (GD) und Mitte April 2020 vom Internationalen Währungsfonds (IWF) veröffentlicht wurden, rechnen mit einem Rückgang von 4,2% (GD) bis 7,0% (IWF) im Jahr 2020 und in den meisten Szenarios mit einer relativ schnellen Erholung im Jahr 2021.

Die genannten BIP- bzw. Wachstumsprognosen für Deutschland erscheinen optimistischer zu sein als die Prognosen zum Ende der medizinischen Krise. Während noch kein Ende der medizinischen Krise zu erkennen ist, diese aber von den meisten Experten auf das Jahr 2021 datiert wird, implizieren die aufgeführten BIP- Prognosen ein Ende der ökonomischen Krise in wenigen Monaten. Wenn aber angenommen werden darf, dass die ökonomische Krise keinesfalls vor Beendigung der medizinischen Krise zu Ende gehen wird, wäre bei den BIP-Prognosen stärker auf eine Konsistenz zwischen den Entwicklungen der medizinischen und der ökonomischen Krise zu achten. Die nachfolgenden Berechnungen verschiedener BIP-Szenarien dienen genau diesem Ziel.

2. Grundlagen der Prognosen

Zur Schätzung der mit der COVID-19 Pandemie verbundenen Wirkungen auf das Wachstum in Deutschland gehen wir von einer Grobgliederung der Produktionsbereiche in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aus. Hierbei werden zehn Wirtschaftsbereiche unterschieden. Tabelle 1 zeigt den Beitrag der einzelnen Wirtschaftsbereiche zur Bruttowertschöpfung. Die Daten zeigen, dass die drei größten Bereiche in Deutschland das produzierende Gewerbe (ohne Bau), die öffentlichen Dienstleistungen inklusive Erziehung und Gesundheit sowie das Handels- Verkehrs- und Gastgewerbe sind. Zusammen machen sie ungefähr 60 Prozent der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung aus. Im Gegensatz dazu beträgt der Anteil der drei kleinsten Wirtschaftsbereiche (Land- und Forstwirtschaft, Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie sonstigen Dienstleister) lediglich neun Prozent.

Aufgrund des staatlich angeordneten Shutdown Mitte März, dessen Ziel eine Eindämmung bzw. Verlangsamung der Ausbreitung des COVID-19 Virus war, musste die Produktion in vielen Wirtschaftsbereiche zwangsläufig reduziert werden. Zur Abschätzung der Wirkungen auf die Gesamtproduktion und letztlich zur Herleitung einer Wachstumsprognose für Deutschland sind drei Fragen von zentraler Bedeutung:

1. In welchem Umfang wurde die Produktion der einzelnen Wirtschaftsbereiche durch den Übergang zum Shutdown getroffen? Hieraus kann dann abgeschätzt werden, wie stark die Gesamtproduktion in Deutschland während des Shutdown eingeschränkt wurde.

2. Wie lange wird der umfangreiche Shutdown, d.h. vor einer signifikanten Lockerung, anhalten?

3. Wie schnell wird die Produktion zu den alten Strukturen zurückfinden?

In den nachfolgenden Abschnitten werden diese drei Fragen erörtert und hieraus die Wachstumsprognosen hergeleitet.

3. Rückgang der Produktion während des Shutdown

In Bezug auf die erste der im voranstehenden Abschnitt genannten Fragen zeigt Tabelle 1 die unseren späteren Prognosen zugrundeliegenden Annahmen zur Wirkung des Shutdown auf die verschiedenen Wirtschaftsbereiche. Konkret sind die Anteile der erhaltenen Produktion während des Shutdown in den jeweiligen Wirtschaftsbereichen aufgeführt. Unseren Einschätzungen zufolge waren lediglich die Bereiche der Land- und Forstwirtschaft, der Telekommunikation sowie der öffentlichen Dienstleistungen inklusive Erziehung und Gesundheit nicht oder nicht signifikant vom Shutdown betroffen und konnten daher ihr ursprüngliches Produktionsniveau aufrechterhalten.

Dem ifo Geschäftsklimaindex zufolge antizipierte die deutsche Wirtschaft schon Ende März die Auswirkungen der implementierten Restriktionen, was sich in schlechteren Geschäftserwartungen und einer pessimistischeren Beurteilung der Geschäftslage widerspiegelte. Mit Blick auf die Konjunkturumfragen erwarteten der Dienstleistungssektor sowie der Handel den stärksten Geschäftseinbruch. Aufgrund dieser Information schätzten wir die Höhe der erhaltenen Produktion der Unternehmensdienstleistungen und der sonstigen Dienstleistungen auf 50 bzw. 15 Prozent und die des Handels- Verkehrs- und Gastgewerbe sowie des produzierenden Gewerbes (ohne Bau) auf jeweils 50 Prozent ein. Im Baugewerbe deuten die Umfragewerte auf eine nur moderate Verminderung der Leistungen hin. Auf dieser Basis schätzen wir die Höhe der aufrechterhaltenen Produktion während des Shutdown auf 80 Prozent.

Nach diesen Einschätzungen beträgt die Höhe der während des maximalen Shutdown aufrecht erhaltenen Produktion insgesamt 65,5 Prozent. Dies geht mit einer sehr unterschiedlichen Auslastung des privaten und des öffentlichen Sektors einher. Da die BIP-Anteile des öffentlichen Sektors die Herstellung öffentlicher Güter umfasst und diese in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung jeweils mit den Herstellungskosten in die Berechnung des BIP eingehen, ist der Beitrag des öffentlichen Sektors zum BIP praktisch nicht vom Shutdown betroffen. Seine Auslastung beträgt 100 Prozent. Der Produktionsrückgang im privaten Sektor beträgt dagegen rd. 50 Prozent. Aufgrund der unterschiedlichen Größe von öffentlichem und privatem Sektor ergibt sich die in Tabelle 1 ausgewiesene Auslastung für die deutsche Gesamtwirtschaft. In den weiteren Berechnungen verwenden wir eine Auslastung während des Shutdown von gerundet 65 Prozent.

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– zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken –

4. Länge des Shutdown und Dauer des Aufholprozesses

Bezüglich der Frage, wie lange der Shutdown vor einer ersten signifikanten Lockerung anhält, setzen wir den Zeitpunkt des Einsetzens des Produktionsrückgangs auf Mitte März 2020 fest. Hinsichtlich der Dauer des Shutdown lassen sich noch keine Aussagen machen, so dass wir im Folgenden mit verschiedenen Szenarien rechnen. Dies erscheint auch deshalb sinnvoll, weil hiermit die Sensitivität des wirtschaftlichen Rückgangs von der Länge des maximalen Shutdown ermittelt werden kann.

Für die Länge des im März/April 2020 eingeführten Shutdown bis zu einer signifikanten Lockerung nehmen wir vier alternative Zeitpunkte an. Im Szenario des kürzesten maximalen Shutdown gehen wir davon aus, dass eine signifikante Lockerung Ende April 2020 erfolgt. Alternativ erstellen wir Szenarien für eine signifikante Lockerung des Shutdown Ende Juni, Ende August und Ende Oktober. Anschließend wird sich die Volkswirtschaft erholen und die verschiedenen Wirtschaftsbereiche werden die Unterauslastung reduzieren können. Dem derzeit teilweise zu hörende Argument, dass die Konsum- und Produktionsstrukturen nach der Bewältigung der Pandemie andere sein könnten, gehen wir hier aus Vereinfachungsgründen und der Unklarheit, welche Sektoren in welcher Weise betroffen werden, nicht nach. Wir unterstellen stattdessen eine Anpassung an die Strukturen des BIP auf der Entstehungsseite, wie sie vor Beginn der Pandemie galten.

Für den zu erwarteten Verlauf des BIP ist neben dem Zeitpunkt einer signifikanten Lockerung entscheidend, wie schnell die Auslastung aus der Zeit vor Beginn des Shutdown wiederhergestellt wird. Unrealistisch wäre eine Unterstellung, dass die Produktion mit Beendigung des im April 2020 durchgeführten Shutdown unmittelbar wieder auf das Niveau springt, das ohne Shutdown zu beobachten gewesen wäre.

Es sind vielerlei Gründe vorstellbar, warum die Anpassung der Produktion an den Verlauf, der frei ist vom Einfluss der Pandemie, einige Monate in Anspruch nehmen wird. Von diesen Gründen scheinen die folgenden vier besonders bedeutend:

a. Der Shutdown wird nicht für alle Wirtschaftsbereiche gleichzeitig und in vollem Umfang aufgehoben, sondern wird über verschiedene Monate hin gestaffelt erfolgen.

b. Unternehmen, die besonders stark vom Shutdown betroffen wurden, werden nicht unmittelbar ihre Produktion in vollem Umfang aufnehmen können. Vielmehr sind hierfür vom Unternehmenstyp abhängig Vorbereitungsarbeiten erforderlich.

c. Die Wiederherstellung unterbrochener Lieferketten wird ebenfalls einen gewissen Zeitraum in Anspruch nehmen. Dies erscheint insbesondere für die internationalen Lieferketten relevant, also für entsprechende Verflechtungen mit dem Ausland.

d. Vermutlich werden auch Konsumenten nicht sofort wieder ihre früheren Konsumgewohnheiten wiederherstellen, sondern sich z.B. wegen der Angst vor einer weiteren Infektionswelle nur graduell an ihre früheren Konsumstrukturen anpassen.

Derzeit kann kaum abgeschätzt werden, wie lange der Anpassungsprozess vom Shutdown zur vollständigen Anpassung an die Vor-Corona-Strukturen dauern wird. Um die wirtschaftlichen Folgen der Anpassungsdauer zu quantifizieren und den Verlauf alternativer Anpassungslängen zu simulieren, verwenden wir auch hier alternative Annahmen. Als kürzeste Anpassungsdauer unterstellen wir zwei Monate. Alternativ verwenden wir eine Anpassungsdauer von vier, acht, 12 und 16 Monaten. Aus Vereinfachungsgründen unterstellen wir, dass die Anpassung zur erwarteten Anpassung linear erfolgt.

5. Prognose des BIP-Einbruchs 2020 und der anschließenden Erholungsphase

Wir wenden uns nun den Prognosen der Wachstumsraten des BIP für die Jahre 2020 und 2021 zu. Aus den alternativen Annahmen über das Ende des Shutdown und die Geschwindigkeit der anschließenden Anpassung zur ursprünglichen Produktionsstruktur lassen sich verschiedene Wachstumswirkungen berechnen. Sie dienen auch dazu, die Sensitivität der Ergebnisse bzgl. der verschiedenen Annahmen aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben. Die aufgeführten Veränderungsraten stellen jeweils Abweichungen der Jahresproduktion gegenüber dem Vorjahr dar.

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Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass bereits ein Ende des Shutdown nach 1,5 Monaten – d.h. im April 2020 – und eine Anpassung über nur zwei Monate eine Veränderung des BIP in Höhe von -5,3 Prozent für 2020 impliziert. Diese prognostizierte Veränderungsrate für 2020 liegt nahe an den Prognosen des Sachverständigenrats (-3,1 bis -5,7 Prozent, je nach Szenario) und der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose (-4,2 Prozent). Es kann allerdings als äußerst optimistisches Szenario angesehen werden. Geht man aber davon aus, dass die ökonomische Krise nicht vor der medizinischen Krise endet und letztere erst mit der Erfindung, Produktion und Anwendung eines Impfstoffes, d.h. vermutlich frühestens in der ersten Jahreshälfte 2021 erfolgt, so ist von langsameren Lockerungen und Anpassungen zu rechnen. Die Produktionsveränderung würde nach unseren Berechnungen dann bei mindestens -14 Prozent bis -20 Prozent liegen. Schon dies bedeutet, dass es in Deutschland zu einer sehr starken Rezession kommt. Im Szenario 2 (Shutdown dauert im Wesentlichen bis Ende Juni) kommt es selbst in unserer schnellsten Anpassungsvarianten zu einem deutlich zweistelligen Produktionsrückgang in 2020. Erfolgt eine signifikante Beendigung des Shutdown erst in der zweiten Jahreshälfte 2020, wäre mit noch deutlich stärkeren Einbußen beim BIP zu rechnen. Die Wachstumsrate könnte im Extremfall von Tabelle 2 (Shutdown endet Ende Oktober 2020 und die Anpassung dauert 16 Monate) -26,8% betragen.

In allen Szenarien folgt auf den Produktionsrückgang eine deutliche Erholung im Jahr 2021. Bis auf den längsten Anpassungsprozess im 4. Szenario (Shutdown endet Ende Oktober 2020) ist damit zu rechnen, dass ein Ende der Rezession bis Ende 2021 erfolgt. Sofern der Anpassungsprozess nicht noch länger als 16 Monate dauert, kann mit einer Rückkehr zur normalen Auslastung bis Ende 2021 gerechnet werden.

Abbildung 1 illustriert den Verlauf der monatlichen Produktion für den Fall des Endes des Shutdown im April 2020. Die Abbildung zeigt neben dem Verlauf des wirtschaftlichen Einbruchs und der anschließenden Erholung ein Szenario, das den Verlauf widerspiegelt, wie er vom IWF vor dem Auftreten der COVID-19 Pandemie prognostiziert wurde. Der IWF hatte vor Auftreten der Pandemie ein Wachstum für Deutschland in Höhe von 1,1 Prozent für 2020 und 1,4 Prozent für 2021 prognostiziert Abbildung 1 verdeutlicht, dass die Pandemie zu einem schnellen Einbruch führt, aber auch von einer schnellen und starken Erholung gefolgt wird. Selbst wenn die Anpassung nach Aufhebung des Shutdown länger dauert, käme es jeweils zu einer V-Rezession.

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Abbildung 2 illustriert die Entwicklung der monatlichen Entwicklung für den Fall, dass eine signifikante Aufhebung des Shutdown erst Ende Juni 2020 erfolgt (Szenario 2). Im Gegensatz zu den wirtschaftlichen Entwicklungen, wie sie in Abbildung 1 dargestellt sind, ergibt sich in diesem Falle jeweils eine U-Rezession. Ähnlich – doch noch ausgeprägter – verlaufen die Entwicklungspfade für die Szenarien 3 und 4 (aus Platzgründen hier nicht dargestellt).

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Insgesamt zeigen die in Tabelle 2 enthaltenen Schätzungen sowie die Illustrierung der Wirtschaftsentwicklung in den Abbildungen 1 und 2, dass mit einem deutlich stärkeren Einbruch des BIP in Deutschland zu rechnen ist, wenn die Länge der ökonomischen Krise an die prognostizierte Länge der medizinischen Krise angelehnt wird. Ein nur einstelliger Rückgang des BIP ist praktisch nur unter Annahme von Bedingungen zu erwarten, die als über-optimistisch bezeichnet werden können. Es ist daher mit einer schweren Rezession in Deutschland zu rechnen.

Man mag einwenden, dass die hier vorgestellten Prognosen auf einer Auslastung der Produktionskapazitäten während des Shutdown beruhen, die mit 65 Prozent als unrealistisch angesehen werden. Alternative Annahmen ändern an der Grundaussage einer sehr starken Rezession für Deutschland allerdings nichts. Nimmt man alternativ z.B. eine Auslastung im Shutdown von 60 Prozent (pessimistischere Variante) oder 70 Prozent (optimistischere Variante) an, so ergeben sich Wachstumsraten, die um lediglich 2 bis 3 Prozentpunkte von den hier aufgezeigten abweichen.

 6. Schlussfolgerungen

Die in diesem Beitrag aufgezeigten Berechnungen zeigen, dass der wirtschaftliche Einbruch durch die COVID-19 Pandemie in Deutschland deutlicher stärker ausfallen wird als bisher angenommen wurde. Nach unseren Prognosen wird der Aufschwung zwar anschließend zügig eintreten, zuvor wird es aber zu einer sehr starken Rezession in Deutschland kommen. Der prozentuale Rückgang des BIP wird mit großer Wahrscheinlichkeit zweistellig sein. Dies ergibt sich fast zwingend, wenn man in den Prognosen eine Konsistenz zwischen den Annahmen zur Dauer der medizinischen Krise und dem Anhalten der ökonomischen Auswirkungen herstellt. Die hier vorgestellten Prognosen implizieren, dass die z.B. vom Sachverständigenrat und der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose veröffentlichten Prognosen zu optimistisch sind und die Länge der Auswirkungen auf die ökonomischen unterschätzen. Wenn dies zutrifft, wird sich dies bereits in naher Zukunft bemerkbar machen.

Literatur

International Monetary Fund (2020). „World Economic Outlook: The Great Lockdown“. Washington, D.C., International Monetary Fund.

Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose (2020). „Wirtschaft unter Schock – Finanzpolitik hält dagegen“. München, Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose.

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2020). „Die Gesamtwirtschaftliche Lage angesichts der Corona Pandemie – Sondergutachten“. Wiesbaden, Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung

ifo Institut (2020). „Ifo Geschäftsklima in Deutschland – Endgültige Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im März 2020“. München, ifo Institut.

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