Gastbeitrag
Stimmt die Balance zwischen staatlicher Fürsorge und Eigenverantwortung noch?

Vor kurzem gab es fast gleichzeitig zwei unscheinbare Nachrichten, die sich nahtlos an die allgemeine Wahrnehmung des Versagens staatlicher Akteure angesichts der Krisen der jüngeren Vergangenheit anschließen. Sie zeigen auch auf, wie gering in Deutschland die Eigeninitiative und der Erfolg privater Akteure geschätzt wird, selbst wenn sich daraus positive Konsequenzen für andere ergeben.

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Die Werte der Wirtschaft (9)
Wie wichtig ist uns noch mehr Wohlstand?

Die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums ist eines der zentralen Ziele der deutschen Wirtschaftspolitik. Doch positive Wachstumsraten respektive ständig steigender Wohlstand machen uns nicht zwingend zufriedener – dies hat die Glücksforschung längst belegt. Natürlich sind Wirkungsketten und Zusammenhänge zwischen Wohlstand und Lebenszufriedenheit gegeben – allein schon deshalb, weil Wohlstand üblicherweise in marktwirtschaftlichen Systemen mit gut funktionierenden Institutionen erreicht wird, die den Menschen ein hohes Maß an individueller Freiheit sowohl im wirtschaftlichen als auch im privaten Bereich lassen. Wohlstand geht auch mit einer besseren Gesundheit einher; auch die Bildung ist positiv mit dem Wohlstand korreliert. Auch Gesundheit und Bildung wirken wiederum auf unsere Lebenszufriedenheit. Wohlstand selbst ist dabei vielleicht gar nicht so wichtig für uns – vor allem dann, wenn wir bereits so reich sind, dass wir mehr als genug zum Leben haben.

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Ungleichheit heute(13)
„Reichtum ist distributive Umweltverschmutzung“
Höhere Steuern oder mehr Wettbewerb?

„Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“ (Konrad Adenauer)

Die Markteinkommen sind ungleich verteilt. Im Blickpunkt stehen die obersten 1 % auf der Einkommensleiter. Ihre Einkünfte sind bis zur Finanzkrise explodiert. Nach einem Dämpfer sind sie wieder auf dem Vormarsch. Das lässt die Politik nicht ruhen. Mit einer „Reichensteuer“ will sie das „distributive Ärgernis“ aus der Welt schaffen. Francois Hollande ist in Europa einer der aktivsten verteilungspolitischen Kreuzritter. Peer Steinbrück will nach einem Wahlsieg im Herbst auf seinen Spuren wandeln. Die Frage ist aber umstritten, ob überhaupt verteilungspolitischer Handlungsbedarf besteht.  Oft ist die Forderung „gerechtigkeitsgetrieben“, die Spitzen-Einkommen steuerpolitisch zu stutzen. Neben dieser gefühligen Antwort wird immer öfter gefordert, die materielle Ungleichheit „wegzusteuern“, um die ökonomische Effizienz zu steigern. Eine stärkere steuerliche Belastung der Spitzeneinkommen könne helfen, den „Trickle down-Konsum“ einzudämmen und „rent seeking“ des Top-Managements in die Schranken zu weisen.

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„Reichtum ist distributive Umweltverschmutzung“
Höhere Steuern oder mehr Wettbewerb?
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Armut, Reichtum und Vermögensverteilungen

Was in der Folge des 18. September 2012 durch die Medien geisterte, war vorauszusehen wie die heilige Wandlung im sonntäglichen Hochamt. Denn der an diesem Tag vorgelegte Entwurf des vierten Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung benennt im Prinzip altbekannte Fakten, zumindest was jene Aspekte angeht, die es von dem Bericht in die Medien geschafft hatten. Insbesondere der Umstand, dass die zehn Prozent Vermögensreichsten in Deutschland um die 50 Prozent des Vermögens auf sich vereinen, war ebenso bekannt wie der Umstand, dass sich eine solche Zahl gleichwohl für ein paar nette Talkrunden eignet. Also nahmen die vorherzusehenden medialen Rituale ihren Lauf, mit der üblichen Regie und mit den üblichen Protagonisten.

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