Japan und Deutschland
Geld- und Fiskalpolitik treiben Leistungsbilanzüberschüsse und Nettoauslandsvermögen

Der weltweite Einbruch des Handels im Verlauf der Corona-Krise hat auch die großen Exportnationen Japan und Deutschland getroffen. Dennoch weisen beide Länder für das Jahr 2020 weiterhin hohe Leistungsbilanzüberschüsse auf, Deutschland in Höhe von 5,8% des Bruttoninlandsprodukts und Japan in Höhe von 2,9%. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Leistungsbilanzüberschüsse von Kapitalexporten finanziert werden, die in beiden Ländern weiterhin hoch sind. Denn nur wenn ein Handelspartner in irgendeiner Form Kapital erhält, kann er über seine Exporte hinaus Importe finanzieren.

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Ostdeutschland im globalen Wettbewerb: Zuwanderung tut not*

Bild: Pixabay

Der Abstand zwischen West- und Ostdeutschland in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit beträgt derzeit etwas mehr als 30 Jahre – der Osten liegt also auf dem Niveau Westdeutschlands Mitte der 1980er Jahre.[1] Unmittelbar nach der Vereinigung erreichte die Wirtschaftskraft im Osten demgegenüber erst das Niveau, das Westdeutschland zu Beginn der 1960er Jahre aufwies. Dies zeigt, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Osten zwar erfolgreich war. Da sich aber das Ziel des Angleichungsprozesses, nämlich das westdeutsche Niveau, in dieser Zeit weiter entfernt hat, bleibt der Abstand unverändert hoch.

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Ordnungspolitischer Unfug (3)
Deutschland wird leiden
Leistungsbilanzsalden und Strukturwandel

„Wir haben ein enormes Handelsungleichgewicht, aber wir werden das ändern.“ (Donald Trump im Gespräch mit Angela Merkel in Buenos Aires)

Donald Trump lässt handelspolitisch nicht locker. Die (wachsenden) Defizite in der amerikanischen Leistungsbilanz wurmen ihn. Er sieht darin einen schlechten Deal für die USA. Am liebsten hätte er Überschüsse mit allen Ländern weltweit. Diese merkantilistische Sicht der Dinge ist ökonomisch zwar Unfug. Dennoch: Von seiner handelspolitischen Obsession wird er wohl nicht lassen. Der Waffenstillstand, den er mit Jean-Claude Juncker im Sommer 2018 vereinbart hat, ist höchst fragil. Donald Trump kann handelspolitisch jederzeit wieder losschlagen. Die europäische Automobilbranche ist ihm ein lohnendes Ziel. Damit droht er der EU, immer wieder. Im Ernstfall trifft es vor allem die deutschen Autobauer.

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Deutschland wird leiden
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Quo vadis Deutschland?
Demographie, Strukturwandel, Ungleichheit, Europa und Migration

„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus)

Den Menschen in Deutschland geht es so gut wie lange nicht. Auf den Arbeitsmärkten herrscht quasi Vollbeschäftigung. Immer öfter kommen auch Langzeitarbeitslose wieder in Arbeit und Brot. Das wirtschaftliche Wachstum hat sich wieder berappelt. Weltweit fällt es niedriger als als in Zeiten des Wachstumsbooms. Es ist allerdings höher als fast überall in der EU.  Die Europäische Zentralbank sucht verzweifelt nach Inflation. Trotz unkonventioneller Geldpolitik wird sie nicht fündig. Die Steuerquellen sprudeln wie nie zuvor. Der Finanzminister weiß nicht wohin mit dem vielen Geld. Er kommt immer öfter auf dumme Gedanken. Gemäkelt wird allenfalls vom DIW und anderen Linken an der wirtschaftlichen Ungleichheit. Allerdings sind die Netto-Einkommen hierzulande weniger ungleich verteilt als anderswo. Der Staat verteilt massiv Einkommen um, von oben nach unten. Es läuft also ökonomisch in Deutschland gegenwärtig vieles rund. Allerdings wird immer öfter die Frage laut: Hält diese positive wirtschaftliche Entwicklung an oder ist Deutschland in einer Blase, die bald platzen wird? Wie es weiter geht, hängt davon ab, wie Deutschland mit den vielen ungelösten Herausforderungen fertig wird, die auf uns warten.

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Acht Thesen zur Antiterrorpolitik im Bundestagswahlkampf 2017

Nach dem furchtbaren Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz haben die Berliner Parteien von Trauer schnell auf Wahlkampfmodus umgeschaltet. Mit der AfD im Nacken überbieten sich Politiker aller Lager mit teils seriösen, allzu oft aber auch schrillen Vorschlägen, wie man die Terrorgefahr in Deutschland unterbinden könne. Die verbliebenen Stimmen der Vernunft, die eine sorgfältige Analyse dem Schnellschuss vorziehen, haben es schwer, überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Dabei hilft ein wenig ernsthafte Reflexion zu erkennen, dass kaum einer der aus der Hüfte geschossenen Vorschläge der Bedrohungslage gerecht wird und dass auch die gut abgehangenen und nun wieder aufgetischten Wunschprojekte deutscher Innenpolitiker über die Jahre nicht frischer geworden sind. Im Folgenden soll anhand von acht Thesen zur aktuellen deutschen Antiterrorpolitik aufgezeigt werden, dass die Debatte um die Terrorabwehr stark verkürzt ist, dass die anstehenden Entscheidungsprobleme – vor allem zum altbekannten Trade-off zwischen Freiheit und Sicherheit – höchst komplex sind und dass im Angesicht der noch frischen Ereignisse von Berlin Besonnenheit das Gebot der Stunde ist.

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