„Vor lauter Gleichmacherei haben wir vergessen, dass es die Ungleichheit ist, die den Wettbewerb befördert und auch den Wohlstand.“ (Michael Rogowski)
Die Diskussion um die wachsende Ungleichheit ist voller Mythen. Ein weitverbreiteter Mythos ist, die Markteinkommen seien in reichen Ländern ganz unterschiedlich ungleich verteilt. Es gäbe Länder, wie etwa die USA als Prototyp der angelsächsischen Welt, in denen die Ungleichheit seit Mitte der 70er Jahre stärker als anderswo angestiegen sei. In anderen Ländern dagegen, wie etwa Schweden einem Vorzeigeland der nordischen Welt, sei die Ungleichheit der Markteinkommen viel weniger stark angestiegen. Und es gäbe auch Länder, wie etwa Deutschland dem Muster der kontinentalen Welt, die bei der Entwicklung der Ungleichheit der Markteinkommen eine mittlere Position einnehmen würden. Würden diese Aussagen für die länderspezifischen Verteilungen der verfügbaren Einkommen getroffen, wären sie weitgehend richtig. Sie sind aber falsch, wenn es um die internationale Entwicklung ungleich verteilter Markteinkommen geht.