Gastbeitrag
Italien, Deutschland und der Euro
Macht ein “ExItaly“ Sinn?

In den italienischen Medien und auch im Parlament wurde vor den italienischen Wahlen seit 2017 intensiv diskutiert, ob man angesichts des „Austeritätsdiktats“ der autokratischen und wegen ihrer permanenten hohen Leistungsbilanzüberschüsse merkantilistischen Deutschen nicht endlich aus der Eurozone austreten solle. Diese Diskussion findet vor dem Hintergrund einer staatlichen Rekordverschuldung, seit Jahrzehnten viel zu niedrigen Produktivität des Landes, dauerhaft geringerer Wachstumsraten als Portugal, Spanien und Frankreich und zunehmender struktureller Arbeitslosigkeit statt. Gar eine Serie zum Thema „ExItaly“ gab die italienische Zeitung Il Sole 24ore seit April 2017 heraus. Auch das italienische Abgeordnetenhaus debattierte jüngst das Thema „Italienische Staatschulden in der Eurozone“. Auch ich durfte zu dieser Debatte als Keynote Speaker einen Beitrag leisten. Mein Rat an die Italiener lautete: ein Austritt aus der Eurozone lohnt sich für das Land nicht. Was aber sind die Argumente dafür?

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Macht ein “ExItaly“ Sinn?
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Gastbeitrag
Aktive Wechselkurspolitik à la Hollande
Erfolgsrezept oder Ausdruck einer „Finalité politique“?

Gerade wieder wurde von François Hollande die  Forderung nach einer Euro-Wechselkurs-Politik erhoben. Was ist von der Forderung zu halten? Soll eine Zentralbank den Wechselkurs als Zielvariable ins Auge fassen? Ist dies erfolgversprechend?

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Aktive Wechselkurspolitik à la Hollande
Erfolgsrezept oder Ausdruck einer „Finalité politique“?
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Gastbeitrag
Geldschwemme und Schuldenvergemeinschaftung in der Eurozone

Gemeinsam ist nicht immer stärker – Risiken in der Eurozone strukturell ungleich verteilt

Ideen einer Vergemeinschaftung von Staatsschulden in der Eurozone erfreuen sich zur Zeit einer hohen Popularität. Die von den Befürwortern vertretene Sichtweise, dass die Länder, die heute schwach sind, morgen stark sein werden und umgekehrt, wird aber nicht durch die die makroökonomische Evidenz gedeckt. Dies liegt nicht nur an den innerhalb der Eurozone seit langem divergierenden Trends der Governance-Indikatoren wie der Qualität des Regierungshandelns und der Rechtsdurchsetzung. Auch haben sich bei der Arbeitsmarkt-Performance, dem Wirtschaftswachstum und dem Leistungsbilanzsaldo zwischen den Euroländern strukturell und lang andauernde Unterschiede etabliert – Griechenland, aber auch einige andere südliche Länder befinden sich in der Schlussgruppe, die noch AAA-bewerteten Länder in der stärksten Kohorte. Insgesamt gesehen ist die Verteilung der makroökonomischen Risiken in der Eurozone so deutlich ungleich (statistisch gesprochen: schief), dass ein effizientes Verfahren der Schuldenvergemeinschaftung zu einem überaus anspruchsvollen Unterfangen wird.

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Gastbeitrag
Staatsschulden und Inflation als Geschäftsmodell der Rating-Agenturen?!

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) prüft gegenwärtig eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit Deutschlands. S&P plant, das Rating für die Bundesrepublik und verschiedene andere EU-Staaten wegen der Eurokrise auf „Watch Negative“ zu setzen. Dies könnte aus aufsichtsrechtlichen Gründen unmittelbar Auswirkungen auf das Verhalten der Kapitalanleger haben und im Rahmen der Bankenregulierung zu höheren Eigenkapitalanforderungen führen. Und nach den Ergebnissen des aktuellen Euro-Gipfels, von denen einige spätestens beim nächsten Gipfel auch wegen rechtlicher Probleme wieder auf der Agenda stehen dürften, wird die Wahrscheinlichkeit hierfür nicht abnehmen.

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Gastbeitrag:
Was kosten uns die Griechen?
Über Illiquidität, Insolvenz und den (Un-)Sinn einer Bevorzugung staatlicher Gläubiger

Der gerade beschlossene European Stability Mechanism (ESM) genießt einen bevorrechtigten Gläubigerstatus, der nur dem Internationalen Währungsfonds nachgeordnet ist. Begründet wurde dies mit dem Schutz der Interessen der Steuerzahler in Geberländern. Seniorität für öffentliche “bail out“-Finanzierung zu reklamieren, riskiert aber, einen Teufelskreis auszulösen. Denn die immer umfangreicheren Ressourcen, die für das Herauspauken finanzschwacher Länder verfügbar gemacht werden, könnten dann als Signal verstanden werden, dass immer größere Anteile der Verluste auf die privaten Halter von Staatsanleihen längerer Laufzeit überwälzt werden. Private Gläubiger werden deshalb nur zögerlich Kredite an das notleidende Land vergeben und eine höhere Risikoprämie verlangen. Dann aber würden auch die langfristigen Anleiherenditen weiter ansteigen und eine private Refinanzierung der Staaten wäre auf Dauer ausgeschlossen. Genau aus diesem Grund genießt die bis 2013 vorgesehene Finanzierung durch den EFSF keine Seniorität.

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Was kosten uns die Griechen?
Über Illiquidität, Insolvenz und den (Un-)Sinn einer Bevorzugung staatlicher Gläubiger
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Gastbeitrag:
Anleihekäufe und Solvenz von Notenbanken
Wie viel quasi-fiskalische Aktivitäten verträgt die EZB?

Direkt nach dem dramatischen Rettungsgipfel für die Eurozone kündigte die EZB überraschend an, künftig erstmals öffentliche und auch private Anleihen zu kaufen, um eine „geordnete geldpolitische Transmission“ sicherzustellen.

Politische Unabhängigkeit?

Zwar ist ein direkter Kauf bei den ausgebenden Staaten (noch) nicht möglich. Jedoch erscheint angesichts der vielen bisher in der Finanzkrise schon gefallenen ordnungspolitischen Tabus nicht mehr ausgeschlossen, dass Regierungen heimische Banken zwingen, ihnen die eigenen Staatsanleihen direkt abzunehmen. Da die Banken diese direkt zur Refinanzierung an die Notenbank weiterreichen, käme dies einem direkten Kauf der Anleihen durch die Zentralbank und einer Umgehung des Verbots der direkten Staatsfinanzierung durch die Notenbank gleich. In den Tagen vor dieser Entscheidung mit enormer Tragweite entstand der Eindruck, die EZB werde nicht nur von den Märkten getrieben, sondern auch von der Politik. Durch den Anleihekauf könnte – so der Tenor – die nationale Fiskalpolitik zukünftig die gemeinsame Geldpolitik dominieren. Die EZB sei politisch abhängig geworden.

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Anleihekäufe und Solvenz von Notenbanken
Wie viel quasi-fiskalische Aktivitäten verträgt die EZB?
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Gastbeitrag:
Nachfragezwang und Lohndiktat
Wem schaden teurere deutsche Exporte wirklich?

Geradezu putzig ist es, wie eben jene Analysten, die Deutschland vor weniger als zehn Jahren seine hohen Löhne und nicht mehr zeitgemäßen Strukturen vorhielten, sich jetzt an seiner „unfair“ hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit reiben. Ebenso wie sie Ursache und Wirkung vertauschen, indem sie den deutschen Exporteuren vorwerfen, dem Rest Europas die Abnahme seiner Güter gleichsam aufzuzwingen und sie damit ins Handelsdefizit zu drängen. Haben die Deutschen denn wirklich zuerst geliefert, oder wollte man in den Ländern mit Handelsdefiziten nicht erst die Waren? Aber Stopp; dies ist ebenso billige Polemik wie die Einwürfe, Deutschland hätte sich bis zum Ausbruch der Finanzkrise an den auf Droge (d.h. der Vermögenspreisblase) befindlichen verarmten Südländern über sein Exportmodell gesundgestoßen und müsse dies nun durch freiwillige Exportselbstbeschränkung, Konsumzwang und Lohnerhöhung im eigenen Hause wieder gut machen. Um politischen Scheingefechten zu entgehen und die Diskussion auf eine rationale Basis zu stellen, ist es wie so häufig schon ausreichend, sich einmal die Daten über die Struktur des innereuropäischen Außenhandels näher anzuschauen und hieraus die Konsequenzen zu ziehen.

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Wem schaden teurere deutsche Exporte wirklich?
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Gastbeitrag:
Nicht nur Außenhandel und ökonomische Geografie – Wirtschafts-Nobelpreis für US-Forscher Krugman

Die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften hat am 13. Oktober 2008 entschieden, den „Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2008“ an den 55-jährigen Paul Krugman, Princeton University, NJ, USA, für seine Analyse der Außenhandelsmuster und Ansiedlung der wirtschaftlichen Aktivität zu vergeben. Krugman gilt dabei als der Begründer der Neuen Ökonomischen Geographie. Unvergessen sind aber auch seine Beiträge zu vielen anderen ökonomischen Themenbereichen wie beispielsweise der Theorie von Währungskrisen und der Hysterese (Zeitpfadabhängigkeit) im Außenhandel und von Wechselkursentwicklungen.

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