Podcast
Konjunktur und Inflation
Was erwartet uns 2022?

Die Omikron-Variante beherrscht kurz vor dem Jahreswechsel die Schlagzeilen. Was bedeuten die neuen Ungewissheiten für den Konjunkturausblick 2022? Wie sind die Inflationsaussichten? Beruhigt sich der Preisauftrieb oder wird die Inflation zum Dauerproblem? Und was sind die wirtschaftspolitischen Herausforderungen?

Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Stefan Kooths (IfW Kiel) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).

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Konjunkturprognosen im Wechselbad der Pandemie

Die Corona-Pandemie hält Gesellschaft und Wirtschaft in Deutschland weiter fest im Klammergriff. Die bislang aufgelaufenen Wohlstandsverluste dürften in Deutschland in einer Größenordnung von 250 Milliarden Euro liegen. Die noch im Spätsommer 2020 dominierende und aus heutiger Sicht waghalsige Zuversicht auf eine durchgehende Erholung hat sich im Winterhalbjahr 2020/2021 in Luft aufgelöst. Das zum Jahresende 2020 auch hierzulande stark angestiegene Infektionsgeschehen hat zu einem erneuten Stillstand in Teilen des Dienstleistungssektors geführt. Nach den ersten Einschränkungen Anfang November kam es dort ab Mitte Dezember 2020zu breiter angelegten staatlich angeordneten Schließungen. Im Bereich der Sonstigen Dienstleistungen, zu denen etwa das Kulturschaffende Gewerbe zählt, fiel die Wirtschaftsleistung bereits im Durchschnitt des vierten Quartals 2020 auf das niedrige Niveau des zweiten Quartals 2020 zurück. Nachdem die Wertschöpfung des gesamten Dienstleistungssektors im vierten Quartal 2020 schon um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurückging, dürften die Belastungen des erneuten Lockdowns in ihrer vollen ökonomischen Wirksamkeit vorwiegend im ersten Quartal 2021 sichtbar geworden sein. Trotz erster und vorübergehender Öffnungen ab Anfang März 2021 sind Teile der haushalts- und personenbezogenen Dienste seit mehr als einem Vierteljahr geschlossen oder zumindest stark eingeschränkt. Öffnungsperspektiven für die Breite der Dienstleistungsökonomie sind Ende März 2021 angesichts steigender Infektionszahlen nicht in Sicht.

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Gastbeitrag
Wer profitiert von der Mehrwertsteuersenkung?

Das Konjunkturpaket der Bundesregierung will die Nachfrage stärken und damit die Beschäftigung sichern. Unter anderem wird die Mehrwertsteuer vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020 gesenkt: der reguläre Steuersatz von 19% auf 16%, der ermäßigte Steuersatz von 7% auf 5%. Die offizielle Begründung lautet „Das stärkt die Kaufkraft und kommt insbesondere Bürgerinnen und Bürgern mit geringeren Einkommen zugute, die einen größeren Teil ihres Einkommens ausgeben“ (https://t1p.de/69qj).

Gastbeitrag
Wer profitiert von der Mehrwertsteuersenkung?“
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Robust ist nicht immun
Risiken für den wirtschaftlichen Aufschwung

Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit Anfang 2013 in einem robusten Aufschwung. Durch ein stärkeres Anspringen der Ausrüstungsinvestitionen hat sich die bislang vorwiegend vom privaten und öffentlichen Konsum sowie von den Bauinvestitionen getragene Aufwärtsbewegung im vergangenen Jahr weiter verbreitert. Diese breite binnenwirtschaftliche Fundierung des Aufschwungs stärkt derzeit die Resilienz gegen eine Reihe von sich abzeichnenden konkreten und relevanten Risiken.

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Wie man mit Hayek den Zusammenhang zwischen ultra-lockerer Geldpolitik und politischer Instabilität erklären kann

Die Europäische Zentralbank wird das Gesamtvolumen ihres Anleihekaufprogramms bis September 2018 auf 2.550.000.000.000 Euro erhöhen. Der Hauptrefinanzierungssatz wird bei null bleiben. Mario Draghi hat betont, dass diese Politik fortgesetzt werden wird, bis die Inflation nachhaltig ansteigt. Da mehr Inflation unwahrscheinlich ist, dürfte sich die gewaltige Geldschwemme in Europa auf absehbare Zeit fortsetzen. Das wird zunehmend gesellschaftliche und politische Instabilität nach sich ziehen. Das Werk Friedrich August von Hayek (1929, 1944, 1976) erklärt warum.

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Monetary Fiscal Policy from Frankfurt
Mario Draghi is leading the ECB into the Babylonian capitivity of Politics

“The best way to destroy the capitalist system is to debauch the currency (Vladimir I. Lenin)

Now they’re going to do it. In the past few months Mario Draghi’s team has been systematically working towards this. The ECB plans to buy government securities on a large scale, at least 1.14 trillion Euros by September of next year, and in doing so it will definitively cross the fiscal Rubicon. Monetary policy is increasingly mutating into fiscal policy and the traditional politico-economic task is being turned upside down. With this unconventional monetary policy the ECB wants to drive out the volatile specter of deflation. It is intended that banks shall once again receive more money for lending, and even lower long term interest rates should “finally bring horses to drink once more“. More private investment will depend upon the demand side. And with an inflated central bank expectations regarding inflation rate will be raised. The ECB’s hope is that the fear of higher prices will stimulate consumer demand.

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Monetäre Fiskalpolitik aus Frankfurt
Mario Draghi führt die EZB in die babylonische Gefangenschaft der Politik

„Um die bürgerliche Gesellschaft zu zerstören, muss man ihr Geldwesen verwüsten.“ (Wladimir I. Lenin)

Nun will sie es doch tun. Darauf hat die Mannschaft um Mario Draghi in den letzten Monaten systematisch hin gearbeitet. Die EZB plant, Staatspapiere in ganz großem Stil zu kaufen. 1,14 Billionen Euro sollen es bis September nächsten Jahres mindestens sein. Damit überschreitet sie den fiskalischen Rubikon endgültig. Die Geldpolitik mutiert immer mehr zur Fiskalpolitik. Das traditionelle wirtschaftspolitische Assignment wird auf den Kopf gestellt. Mit dieser unkonventionellen Geldpolitik will die EZB das flüchtige Gespenst der Deflation vertreiben. Die Banken sollen wieder mehr Mittel zur Kreditvergabe bekommen. Noch niedrigere langfristige Zinsen sollen die „Pferde endlich wieder zum Saufen“ bringen. Mehr private Investitionen sollen es von der Nachfrageseite her richten. Und mit einer aufgeblasenen Notenbankbilanz sollen die Inflationserwartungen erhöht werden. Die Angst vor höheren Preisen soll die Konsumnachfrage auf Trab bringen, hofft die EZB.


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Gastbeitrag
Konjunktur: Ein Phänomen zwischen Realität und Fiktion

“Well, I´ve often seen a cat without a grin, but a grin without a cat is the curious thing I ever saw in my life.“ (Lewis Carroll, 1984)

Es ist erstaunlich, wie eine Vermutung über ein ökonomisches Phänomen, welches über ein Jahrhundert hinweg von vielen in Politik, Wirtschaft und in den Medien so genutzt wird, als ob es Realität wäre, also zum gesicherten Bestand des Wissens gehörte: das Phänomen Konjunktur. Bei genauerer Betrachtung ist es zwischen Realität und Fiktion angesiedelt und kommt einer Fiktion nahe. Einige Verdikte von Hayek begründen, warum die Konjunkturpolitik und ihr gesetzlicher Rahmen kritisch überprüft werden sollten: (1) „die Irrtümer der Makroökonomik“, (2) „der keynesianische Traum“ und (3) „die Anmaßung von Wissen“. In der nachstehenden Analyse wird das Phänomen auf seinen empirischen Gehalt und seine analytische Qualität geprüft.

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Deutsche Wirtschaft im Schatten politischer Unsicherheiten

Die deutsche Wirtschaft löste sich im Jahresverlauf 2013 mehr und mehr von der Schwächephase, die sich vor allem im Jahr 2012 und auch noch im ersten Quartal 2013 zeigte. Die Staatsschulden- und Wirtschaftskrise in Europa hatte dem deutschen Export und der inländischen Investitionstätigkeit deutlich zugesetzt. Bei den Investitionen wurde im Verlauf des Jahres 2013 die Trendwende vollzogen und auch der Außenbeitrag trug wieder positiv zum Wirtschaftswachstum bei. Die Erholung der deutschen Exporte ging mit dem im vergangenen Jahr einsetzenden Auftrieb der Weltwirtschaft einher. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Jahren sorgten dabei die fortgeschrittenen Volkswirtschaften wieder zunehmend für konjunkturelle Impulse. Die US-Konjunktur zeigt sich robust. Europa hat offensichtlich die Talsohle nach dem Einbruch infolge der Staatsschulden- und Bankenkrise durchschritten. Die Tiefstände bei der gesamtwirtschaftlichen Produktion und die Höchststände bei der Arbeitslosigkeit werden langsam hinter sich gelassen.

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