Frankreich und Italien wollen die EU-Haushaltsregeln aufweichen. Nötig ist das Gegenteil, damit die EZB handlungsfähiger wird und die Inflation nicht dauerhaft steigt.
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EU-Haushaltsregeln – bitte nicht noch weicher!“ weiterlesen
Das ordnungspolitische Journal
Frankreich und Italien wollen die EU-Haushaltsregeln aufweichen. Nötig ist das Gegenteil, damit die EZB handlungsfähiger wird und die Inflation nicht dauerhaft steigt.
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Was früher für die Bundesbank die Geldmenge M3 war, ist für die Europäische Zentralbank (EZB) heute der sogenannte natürliche Zins. Aber dieser Kompass für den Leitzins hängt nicht nur von volkswirtschaftlichen Fundamentaldaten ab, sondern kann durch die EZB selbst beeinflusst werden. Mit ihrer Fokussierung auf den natürlichen Zins droht sie sich in einen Zustand zu manövrieren, in dem eine lockere Geldpolitik dauerhaft als notwendig erscheint.
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EZB beeinflusst ihren eigenen Kompass“ weiterlesen
Der digitale Euro ist riskant. So könnte die Europäische Zentralbank (EZB) digitales Zentralbankgeld anders als Bargeld mit einem Strafzins versehen und so auf den Finanzmärkten noch tiefere Negativzinsen durchsetzen. Auch könnte es zu digitalen Bank-Runs kommen, die das Bankensystem destabilisieren. Außerdem halten viele den Datenschutz für gefährdet, weil sich Bewegungen des digitalen Euros anders als die von Bargeld aufzeichnen lassen. Übersehen wird dagegen häufig das Risiko, dass digitales Zentralbankgeld die Macht der staatlichen Zentralbank erhöht und den disziplinierenden Einfluss des Marktes auf Staaten, Unternehmen und Banken senkt.
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Die versteckten Risiken des digitalen Euro“ weiterlesen
China sonnt sich im Erfolg. Seine Industrie produziert anders als die westlichen Konkurrenten wieder mehr als vor der Corona-Krise. Seiner Regierung ist es gelungen, ein asiatisch-pazifisches Freihandelsabkommen zu schmieden, dem sogar der Widersacher Japan beigetreten ist. Aber China hat zwei ernsthafte Probleme, nämlich eine sinkende Erwerbsbevölkerung und eine schwach zunehmende Produktivität.
Die EZB will besser kommunizieren. Aber nur mit verständlicher Sprache und Treffen mit Bürgern wird ihr das nicht gelingen.
Scheinbar sind die Dinge klar. Sprachwissenschaftlern zufolge müssen Menschen 14 Jahre in Bildungseinrichtungen verbracht haben, um die Pressekonferenzen der EZB halbwegs zu verstehen. [1] Nach einer Untersuchung der britischen Notenbank sind nur zehn Prozent der Bevölkerung in der Lage, die Botschaften der Zentralbanker zu erfassen. Wer möchte bei solch ernüchternden Befunden der Forderung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde widersprechen, die Zentralbank müsse endlich lernen, von der breiten Öffentlichkeit verstanden zu werden?
Viele sehen in den Forderungen des Bundesverfassungsgerichts einen Angriff auf die Unabhängigkeit der EZB. Wir nehmen das zum Anlass, dem Wesen von Notenbank-Unabhängigkeit auf den Grund zu gehen und zu zeigen, wo die eigentlichen Gefahren für die Unabhängigkeit lauern.
„Unabhängigkeit der EZB (3)
Grenzenlose Unabhängigkeit gefährdet die Unabhängigkeit “ weiterlesen
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Staaten und Unternehmen verschulden sich in großem Stil, die EZB alimentiert das mit billionenschweren Anleihenkäufen. Viele Anleger befürchten, dass in diesem Umfeld die Inflation anzieht. Ich zeige, was an den Befürchtungen dran sein könnte.
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Corona-Inflation?
Weiter Vermögens- statt Güterinflation “ weiterlesen
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Vor dem Treffen der EU-Finanzminister fordern viele südliche Länder, Notenbanker und Volkswirte sogenannte Corona-Bonds. Ich zeige, warum diese Form der Solidarität die Währungsunion auf die lange Sicht schwächen statt stärken dürfte.
Der finnische Notenbankchef Olli Rehn unterstützt eine Idee des ehemaligen Fed-Chefs Ben Bernanke[1] und befürwortet eine neue geldpolitische Strategie für die EZB. Ist der EZB-Leitzins bereits an der Untergrenze von null Prozent angekommen und liegt die Inflation trotzdem unter dem Ziel von knapp zwei Prozent, solle die EZB ihren Leitzins erst dann anheben, wenn die Inflation eine Weile über zwei Prozent liegt und die vorherige Phase der zu niedrigen Inflation vollständig ausgeglichen hat. Im Rahmen dieser Strategie der sogenannten temporären Preisniveu-Steuerung würde die Nullzinspolitik also deutlich länger beibehalten als bei der gegenwärtigen Strategie der Inflations-Steuerung, die höhere Leitzinsen bereits dann vorsieht, wenn die Inflation das Zwei-Prozent-Ziel erreicht. Nimmt man beispielsweise an, die Inflation steige innerhalb der kommenden zwei Jahre schrittweise auf 2,3% und verharre dort, dann würde der Leitzins bei der Preisniveau-Steuerung bis Frühjahr 2024 konstant gehalten – und nicht wie bei der Inflations-Steuerung nur bis zum Frühjahr 2020 (Grafik). Der Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung verschöbe sich in diesem Beispiel um vier Jahre.
„10. Würzburger Ordnungstag
EZB: Preisniveau-Steuerung als riskante Alternative“ weiterlesen
Viele Zentralbanken erklären die niedrigen oder negativen Anleihenrenditen mit einer Sparflut. Faktoren wie die Alterung der Gesellschaft sorgten weltweit für mehr Ersparnisse und eine höhere Nachfrage nach Anleihen. Die Zentralbanken vollzögen diesen Renditerückgang mit ihren Leitzinsen nur nach und seien insofern unschuldig an dem Niedrigzinsumfeld. Wir zeigen, welche Fehler die Vertreter dieser Denkschule machen und dass am Ende eine Schuldenfalle droht, die die EZB zu einer dauerhaft lockeren Geldpolitik zwingen könnte.