Produktivitätsrätsel, Klimawandel und Postwachstum
Mehr Fortschritt wagen, weniger Verzicht üben

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die benötigten Versuche bis Sozialismus funktioniert, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher“ (Albert Einstein)

Wirtschaftliches Wachstum ist eine relativ neue Entwicklung. Über Jahrhunderte stagnierte der Wohlstand. Erst gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm das wirtschaftliche Wachstum nach und nach Fahrt auf. Über die Gründe ist man sich heute weitgehend einig: Die Bevölkerung wuchs langsamer, es gab viele institutionelle Innovationen, vor allem aber explodierte der technische Fortschritt. Das alles gab der wirtschaftlichen Entwicklung einen Schub. Der Wohlstand stieg, nicht nur für wenige. Die Armut wurde spürbar eingedämmt, es gab nun mehr als nur Almosen.  Die individuelle Freiheit nahm zu, persönlich, wirtschaftlich und politisch. Das alles scheint wieder zur Disposition zu stehen. Postwachstums-Ökonomen fordern einen Verzicht auf wirtschaftliches Wachstum. Die Gründe sind schnell aufgezählt: Endliche Ressourcen würden einen weiteren ungehemmten Verbrauch verbieten. Die negativen Wirkungen des Wachstums auf das Klima seien für unseren Planeten lebensgefährlich. Wirtschaftliches Wachstum verteile Einkommen und Vermögen höchst ungleich, das sei ungerecht. Um diesen Entwicklungen endlich Einhalt zu gebieten, helfe nur Verzicht, um wirtschaftliches Wachstum zu verringern.

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Mehr Fortschritt wagen, weniger Verzicht üben
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Gastbeitrag
Homeoffice-Potenzial in Deutschland nur etwa zur Hälfte genutzt
Gibt es ein Produktivitätsparadox?

Wir vergleichen die aktuelle Debatte mit der Diskussion rund um die Einführung der Computer in den 1980er Jahren. Damals wie heute könnten sich positive und negative Effekte gesamtwirtschaftlich zunächst nahezu egalisieren. Wir erwarten daher, dass die Produktivitätsfrage erst in einigen Jahren geklärt werden dürfte.

Gastbeitrag
Homeoffice-Potenzial in Deutschland nur etwa zur Hälfte genutzt
Gibt es ein Produktivitätsparadox?
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Gastbeitrag
Chinas Probleme
Sinkende Erwerbsbevölkerung und schwaches Produktivitätswachstum

China sonnt sich im Erfolg. Seine Industrie produziert anders als die westlichen Konkurrenten wieder mehr als vor der Corona-Krise. Seiner Regierung ist es gelungen, ein asiatisch-pazifisches Freihandelsabkommen zu schmieden, dem sogar der Widersacher Japan beigetreten ist. Aber China hat zwei ernsthafte Probleme, nämlich eine sinkende Erwerbsbevölkerung und eine schwach zunehmende Produktivität.

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Chinas Probleme
Sinkende Erwerbsbevölkerung und schwaches Produktivitätswachstum
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Warten auf Godot
Kommt sie noch, die Inflation?

„Die Inflation kommt nicht über uns als ein Fluch oder als ein tragisches Geschick; sie wird immer durch eine leichtfertige oder sogar verbrecherische Politik hervorgerufen.“ (Ludwig Erhard)

Die Welt steht ökonomisch Kopf. Seit der Finanz- und Eurokrise ist vieles anders. Alte Glaubenssätze werden in Frage gestellt. Die Wirtschaftspolitik denkt nicht nur das bisher Undenkbare, sie macht es auch. Den wichtigsten Notenbanken ist nichts mehr heilig. Lange Zeit kämpften sie einen arbeitsmarktpolitisch oft verlustreichen Kampf gegen eine steigende Inflation. Das Tabu monetärer Staatsfinanzierung, lohnpolitische Maßhalteapelle an die Tarifpartner und eine gnadenlos restriktive Geldpolitik als ultima ratio waren ihre Waffen. Seit der Finanzkrise ist allerdings eine keynesianische Konterrevolution in Gang. Die Notenbanken leiden immer öfter unter deflationärer Paranoia. Sie tun alles, die Inflation auf Trab zu bringen. Die EZB ist in vorderste Front, wenn es darum geht, ein neues geldpolitisches Denken zu entwickeln. Sie kündigte das traditionelle wirtschaftspolitische Assignement auf. Ihre Geldpolitik ist fiskalisch, die monetäre Staatsfinanzierung wurde zur Regel, das selbstgesteckte Inflationsziel wird verfehlt. Für Friedenszeiten bläht sie ihre Bilanz historisch einmalig auf. Die selbstgesteckte, willkürlich gewählte Marke von 2 % erreicht sie dennoch nicht. Und sie ermutigt die Gewerkschaften zu einer expansiveren Lohnpolitik. Die Löhne sollen stärker steigen als die Produktivität. Höhere Arbeitskosten sollen der Inflation schnellere Beine machen. Trotzdem will die Inflationsrate nicht so steigen, wie es sich die EZB wünscht.

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Die Handlungszeit zerrinnt

Die Zuwanderung nach Deutschland wird die demografische Entwicklung verändern, aber nicht grundlegend. Das Verhältnis von wirtschaftlich aktiver zu inaktiver Bevölkerung wird sich spätestens ab Mitte der 2020er Jahre verringern – und zwar mit Beschleunigung. In der neuen Legislaturperiode müssen wichtige angebotspolitische Weichen gestellt werden, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern.

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Die EZB treibt die politische Polarisierung

Historisch schlechte Werte für die Volksparteien und Rekordgewinne für die Alternative für Deutschland haben die politische Mitte erschüttert. Christ- und Sozialdemokraten beteuern, dass gute Politik nicht ausreichend erklärt wurde. Die Flüchtlingswelle sei schuld an der wachsenden Frustration in der Wählerschaft.

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Das Lohn-Paradoxon
Eine (deutsche) Fata Morgana?

„Meinung ändert keine Tatsache.“ (Francesco Petrarca)

Die Wirtschaftspolitik steht Kopf. In der alten Welt kämpften die Notenbanken gegen das Übel der Inflation, dem „Dieb der kleinen Leute“ (Norbert Blüm). Sie waren die „Guten“, ganz vorne die Deutsche Bundesbank. Die Tarifpartner, allen voran die Gewerkschaften, waren die „Bösen“. Mit ihren überzogenen Lohn- und Tarifabschlüssen pfuschten sie den Notenbanken in der Vergangenheit immer wieder ins Handwerk. Sie lösten einen wiederkehrenden Teufelskreis von Inflation, restriktiver Geldpolitik und Arbeitslosigkeit aus. Das alles scheint nicht mehr zu gelten. Überall ist Preisniveaustabilität mehr oder weniger erreicht. Und was tun die Notenbanken? Sie setzen alle Hebel in Bewegung, um für mehr Inflation zu sorgen. In der vordersten Reihe agiert die EZB. Dabei operieren sie immer hart an der Grenze zur monetären Staatsfinanzierung. Oft überschreiten die Notenbanken diese rote Linie auch. Trotzdem gelingt es ihnen gegenwärtig nicht, die selbst gesetzte Marke von 2 % zu erreichen. Wieder sind die Tarifpartner die „Bösen“. Die Arbeitslosigkeit sinkt spürbar. In Deutschland herrscht quasi Vollbeschäftigung. Der Vorwurf der EZB, Hand in Hand mit der Deutschen Bundesbank, ist: Lohn- und Tarifpolitik seien zu zahm. Kein Wunder, dass ihre expansive Geldpolitik inflationär ins Leere laufe.

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Eine (deutsche) Fata Morgana?
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