Das Gewinnstreben des Unternehmenssektors wird heutzutage in den Medien häufig kritisch kommentiert. Besonders am Pranger stehen seit der Finanzmarktkrise die Banken, aber von Zeit zu Zeit geraten auch Lebensmittelhersteller oder die Bekleidungsindustrie ins Visier. Konsumenten wie Bürger erwarten von ihren Unternehmen, dass sie Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und sich bei ihrem Streben nach Profit an die geschriebenen und ungeschriebenen moralischen Regeln halten. Es wird viel über Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Citizenship geschrieben und gesprochen.
Von den Bürgern wird heute verlangt, dass ein Unternehmen in der Lage sein sollte, seine Geschäftsinteressen mit den Interessen der Gesellschaft in Einklang zu bringen. Mitverantwortung im öffentlichen Raum ist in einer Marktwirtschaft eine zentrale gesellschaftliche Forderung, denn aufgrund der Lücken und Grauzonen, die auch in der wohlmeinendsten gesetzlichen Rahmenordnung entstehen, ist der Verzicht auf mitverantwortliches Handeln der Kapitulation vor der Weiterentwicklung der gesetzlichen Regeln gleich zu setzen. Dies gefährdet langfristig das Funktionieren der Wirtschaftsordnung. Denn auch und gerade eine Marktwirtschaft benötigt die solidarische Mitwirkung ihrer Mitglieder – auch jene der Unternehmen.