Ordnungspolitischer Unfug (14)
Handelskriege sind leicht zu gewinnen?

Donald Trump läuft handelspolitisch Amok. Sein Zollvandalimus schädigt nicht nur das Ausland, er macht auch die USA ärmer. Die Gefahr der Stagflation – höhere Preise, stagnierende Wirtschaft – in den USA wächst. Es mag aus seiner verengten Sicht wie ein „Sieg“ der USA aussehen. Tatsächlich ist es aber eine Niederlage. Die Lehrbücher der Ökonomie müssen nicht umgeschrieben werden. Es gilt weiter: Höhere Zölle kennen keine Gewinner, alle verlieren. Kurzum: Handelskriege sind nicht zu gewinnen!

Trumponomics (7)
Donald Trumps „Geschäftsmodell“
Zölle, Nutzergebühren, Schutzgelder

Die EU kann dem zollpolitischen Unfug von Donald Trump nur beikommen, wenn es ihr gelingt, das Machtgefälle zwischen der EU und den USA abzubauen. Wirtschaftlich gerät die EU immer mehr ins Hintertreffen. Die USA sind wirtschaftlich deutlich dynamischer. Ein Ausbau des europäischen Binnenmarktes würde das wirtschaftliche Machtgefälle verringern. Militärisch hängt die EU am Tropf der USA. Das ist die Achillesferse der Europäer, vor allem in Zeiten, in denen Wladimir Putin auf dem Kriegspfad ist. Die militärische Schwäche der EU verringert ihren Handlungsspielraum in der Zollpolitik gegenüber den USA. Die EU hat erst dann handelspolitisch mehr Bewegungsspielraum, wenn sie militärisch stabiler auf eigenen Beinen steht. Bis dahin sollte sie (auch) zollpolitisch vorsichtig agieren.

Podcast
Donald Trump läuft handelspolitisch Amok
Wann hat der Spuk ein Ende?

Donald Trump läuft handelspolitisch Amok. Getrieben von merkantilistischen Ideen betreibt er eine Handelspolitik des 19. Jahrhunderts. Alles dreht sich um die Industrie. Er kämpft mit Zöllen gegen die De-Industrialisierung. Re-Industrialisierung soll die Misere der Mittelschicht beenden. Es ist allerdings ein Kampf gegen Windmühlenflügel.

Trumponomics (2)
Die seltsame Ökonomie des Donald Trump
Angebotspolitik, Zölle und Abschiebungen

Donald Trump hat seltsame Vorstellungen wie die Ökonomie funktioniert. Seine Politik ist voller Widersprüche. 1) Einerseits setzt er auf eine Angebotspolitik (De-Regulierung, „Stargate“, Steuersenkungen). Damit öffnet er die Märkte. Andererseits betreibt er eine Politik des Merkantilismus (Zölle) und betreibt eine rigorose Migrationspolitik (Ausweisung illegaler Zuwanderer). Damit schottet er die (Arbeits-)Märkte ab. 2) Er setzt auf mehr Effizienz in der Verwaltung (Elon Musk) und erhöht so Produktivität und Wachstum. Mit einer diskretionären protektionistischen Handelspolitik verringert er aber den Wettbewerbsdruck auf amerikanische Unternehmen, verringert das Produktivitätswachstum und schafft den Nährboden für (noch mehr) Vetternwirtschaft. 3) Er kämpft gegen Defizite in der amerikanischen Leistungsbilanz. Warum eigentlich? Eine ausgeglichene Leistungsbilanz ist kein sinnvolles wirtschaftspolitisches Ziel. Gleichzeitig befeuert er die Leistungsbilanzdefizite mit einem weiteren (ungebremsten) Anstieg der staatlichen Verschuldung. 4) Er gewann die Wahl auch weil er versprach, eine hohe Inflation wie in der Biden-Ära zu verhindern. Sein Plan, die Leistungsbilanzdefizite zu verringern, hat aber nur Aussicht auf (temporären) Erfolg, wenn er auf eine höhere Inflation setzt. Nur dann kann er den für den Abbau der Leistungsbilanzdefizite notwendigen schwachen Dollar erreichen. Dabei steht ihm aber – hoffentlich – die FED im Wege.

6. Würzburger Ordnungstag (1)
Die Handelspolitik des Donald Trump
Angriff auf die multilaterale Ordnung oder zocken bis der Arzt kommt?

„Trump’s approach to foreign policy is the opposite of President Theodore Roosevelt’s famous early-twentieth-century dictum: ‚Speak softly and carry a big stick.‘ Trump’s modus operandi …