Ein Gespenst geht um in der Welt, das Gespenst der Handelskriege. Die Zeiten offener Märkte, die den Wohlstand steigern, scheinen fürs Erste vorbei. Globalisierung ist auf dem Rückzug, Protektionismus auf dem Vormarsch. Donald Trump läuft handelspolitisch Amok. Getrieben von merkantilistischen Ideen betreibt er eine Handelspolitik des 19. Jahrhunderts. Alles dreht sich um die Industrie. Er kämpft mit Zöllen gegen die De-Industrialisierung. Re-Industrialisierung soll die Misere der Mittelschicht beenden. Es ist allerdings ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Der Schaden, den er anrichtet, ist allerdings erheblich. Am meisten werden die USA verlieren. Aber auch der Rest der Welt wird leiden. Die Gefahr ist groß, dass ein weltweiter protektionistischer Wettlauf in Gang gesetzt wird. Hilfe könnte – ausgerechnet – von den (Kapital)Märkten kommen. Ein Liz-Truss-Moment würde zwar dem handelspolitischen Spuk ein Ende bereiten. Der Preis wäre allerdings hoch, eine weltweite Finanzkrise mit unübersehbaren Schäden für alle. Die Gretchen-Frage bleibt: Warum untergräbt Donald Trump die US-Wirtschaft?
Prof. Dr. Norbert Berthold (JMU) im Gespräch mit Prof. Dr. Michael Frenkel (WHU).
Michael Frenkel ist seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der WHU. Er war mehrfach Rektor der WHU – Otto Beisheim School of Management.
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