Kurz kommentiertMit der Lohnpolitik in die Stabilisierungskrise

Die Lohnforderungen der Gewerkschaften deuten darauf hin, dass mit einer stabilitätskonformen Lohnpolitik derzeit nicht gerechnet werden kann. Daraus ergeben sich erhebliche Gefahren für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Noch können moderate Lohnabschlüsse eine Stabilisierungskrise verhindern, die letztlich vor allem den Arbeitnehmern schaden würde.

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Gastbeitrag
Wie kann man die Lücken auf dem Arbeitsmarkt schließen?

Deutschland fehlt es an Handwerkern und Altenpflegern. Woran es nicht mangelt sind Akademiker. Wie sich dieser Missstand beheben lässt.

Die Bauindustrie boomt in Deutschland. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen auf null gesenkt hat, sind Baukredite sehr günstig zu haben. Dies nutzen viele Bauherren, um ein Eigenheim zu errichten oder um notwendige Sanierungsarbeiten und Reparaturen durchführen zu lassen. Doch es ist nicht immer einfach, die dazu benötigten Gewerke in ausreichender Zahl und Qualität zu finden.

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Das Lohn-Paradoxon
Eine (deutsche) Fata Morgana?

„Meinung ändert keine Tatsache.“ (Francesco Petrarca)

Die Wirtschaftspolitik steht Kopf. In der alten Welt kämpften die Notenbanken gegen das Übel der Inflation, dem „Dieb der kleinen Leute“ (Norbert Blüm). Sie waren die „Guten“, ganz vorne die Deutsche Bundesbank. Die Tarifpartner, allen voran die Gewerkschaften, waren die „Bösen“. Mit ihren überzogenen Lohn- und Tarifabschlüssen pfuschten sie den Notenbanken in der Vergangenheit immer wieder ins Handwerk. Sie lösten einen wiederkehrenden Teufelskreis von Inflation, restriktiver Geldpolitik und Arbeitslosigkeit aus. Das alles scheint nicht mehr zu gelten. Überall ist Preisniveaustabilität mehr oder weniger erreicht. Und was tun die Notenbanken? Sie setzen alle Hebel in Bewegung, um für mehr Inflation zu sorgen. In der vordersten Reihe agiert die EZB. Dabei operieren sie immer hart an der Grenze zur monetären Staatsfinanzierung. Oft überschreiten die Notenbanken diese rote Linie auch. Trotzdem gelingt es ihnen gegenwärtig nicht, die selbst gesetzte Marke von 2 % zu erreichen. Wieder sind die Tarifpartner die „Bösen“. Die Arbeitslosigkeit sinkt spürbar. In Deutschland herrscht quasi Vollbeschäftigung. Der Vorwurf der EZB, Hand in Hand mit der Deutschen Bundesbank, ist: Lohn- und Tarifpolitik seien zu zahm. Kein Wunder, dass ihre expansive Geldpolitik inflationär ins Leere laufe.

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Die deutschen Exportüberschüsse und die Lohnpolitik

Deutschlands Exportüberschüsse sind hoch – zu hoch, meinen viele Kritiker in Europa und Nordamerika. Um die globalen Ungleichgewichte wieder in den Griff zu bekommen, seien lenkende Eingriffe der Wirtschaftspolitik zwingend geboten. Nach dem im Herbst 2011 eingeführten „Gesamtwirtschaftlichen Überwachungsverfahren“ der EU müssen Länder mit Leistungsbilanzüberschüssen von mehr als sechs Prozent des BIP sogar mit Strafen rechnen, wenn sie diese Überschüsse nicht zurückfahren. Auf diese Weise sollen auch die wirtschaftlich starken Länder einen Beitrag zur Überwindung der Euro-Krise leisten.

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Frauenfußball-WM und das Gehalt der Fußballspielerinnen

Vom 26. Juni bis 17. Juli 2011 findet in Deutschland die Frauenfußball-Weltmeisterschaft statt. Sie wird in 200 Ländern übertragen, wobei sie in Deutschland in der ARD, im ZDF und in Eurosport zu sehen sein wird. Insgesamt scheint der Frauenfußball in Deutschland an Attraktivität zu gewinnen, was an diesem gestiegenen Medieninteresse und der mittlerweile recht hohen Mitgliedschaft von Frauen im DFB deutlich wird. So hat der DFB rund eine Million weibliche Mitglieder, von denen fast 700.000 aktiv Fußball spielen. Erkennbar wird diese zunehmende Attraktivität des Frauenfußballs auch daran, daß die im Spielbetrieb teilnehmenden Juniorinnen-Mannschaften von 3.400 Teams im Jahre 2004 auf 6.267 Teams im Jahre 2006 angestiegen sind.

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Lohn- und Tarifpolitik nach der Finanzkrise
Werden Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände überflüssig?

„Es ist nicht der Unternehmer, der die Löhne zahlt – er übergibt nur das Geld. Es ist das Produkt, das die Löhne zahlt.“ (Henry Ford)

Die Finanzkrise hat die Welt an den Rand einer Depression geführt. In vielen Unternehmen drohten 2009 die Lichter auszugehen. Das alles scheint vergessen. Auf den deutschen Arbeitsmärkten ist der Einbruch des Bruttoinlandsprodukts glimpflich verlaufen. Nun nimmt auch das wirtschaftliche Wachstum wieder Fahrt auf. Es scheint also wenig Grund zu geben, Grundlegendes zu ändern. Das sagen sich wohl auch die Tarifpartner. In der Lohn- und Tarifpolitik läuft alles wie immer. Die Tarifpartner üben sich in einem medienwirksamen, archaischen Ritual. Gewerkschaften fordern nach den Entbehrungen der letzten Jahre einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Bei Widerstand droht Streik. Arbeitgeberverbände sehen die zarte Pflanze des Aufschwungs ernsthaft in Gefahr. Sie drohen mit einem Abbau von Arbeitsplätzen. Beide Seiten bringen ihren Wirtschaftsweisen in Stellung. Es ist wie immer, nur die Realität ist eine andere.

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Der Lord und die Löhne
Krugman auf den Spuren von Keynes

„In the short run ideas are unimportant and ineffective, but in the long run they can rule the world“ (Lionel Robbins)

Geschichte wiederholt sich nicht. Das gilt allerdings nicht für Diskussionen, einige kehren immer wieder. Die Frage, wie Löhne die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen, ist heute genauso umstritten wie in den Zeiten der großen Depression. Es ist kein Zufall, dass gerade der Nobelpreisträger Paul Krugman dieses Thema immer wieder aufgreift. Ende letzten Jahres hat er Kritikern des New Deal unterstellt, dass sie keine Ahnung hätten, wenn sie befürchteten, dass steigende Nominallöhne in einer keynesianischen Situation die Lage auf den Arbeitsmärkten verschlimmerten. Anfang Mai hat er behauptet, dass sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern würde, wenn Unternehmen und Konsumenten erwarteten, dass die Löhne in Zukunft weiter fielen. Dabei hat er sich explizit auf Keynes berufen. Damit stellt sich wieder einmal die altbekannte Frage: Was hat der Meister tatsächlich gesagt und was hat er wirklich gemeint?

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Ein Weg aus der Krise
Warum die Tarifpartner blockieren

So ernst war die wirtschaftliche Lage schon lange nicht mehr. Der ersten Wellen des finanziellen Tsunami erreichen überall die reale Wirtschaft. Banken misstrauen einander, der Interbanken-Handel ist quasi tot, eine Kreditklemme droht. Das Konsumklima verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die Konsumenten verlieren das Vertrauen in eine positive künftige wirtschaftliche Entwicklung. Der Einbruch von Investitionen und Konsum auf breiter Front ist nur noch eine Frage der Zeit. Die ersten Ausläufer haben eine der wichtigsten Branchen hierzulande, die Automobilindustrie und ihre vielen Zulieferer, schon erreicht. Deren Absatz ist eingebrochen. Alle großen deutschen  Hersteller halten die Bänder an und stoppen die Produktion zumindest zeitweilig.

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Wirtschaftspolitik in Zeiten der „3. industriellen Revolution“

Die Welt verändert sich in einem rasanten Tempo, die Globalisierung wirft wirtschaftlich vieles über den Haufen. Viele glauben gar, es sei ökonomisch nichts mehr so, wie es einmal war. Erfordert diese „neue“ Welt der internationalen Arbeitsteilung auch eine neue Wirtschaftspolitik? Die Antwort lautet: nein. Was in der „alten“ Welt gute Wirtschaftspolitik war, wird es auch in der „neuen“ Welt sein. Auch in Zeiten der Globalisierung gelten für die Wirtschafspolitik drei Regeln: Handle nicht protektionistisch, stärke die Anpassungsfähigkeit der Arbeitsmärkte, federe den strukturellen Wandel anreizverträglich ab.

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