Muß der Wolf wieder aus Deutschland verschwinden?

Die Wolfpopulation in Deutschland hat sich in den letzten 20 Jahren erheblich ausgeweitet. Während es im Berichtszeitraum 2000/2001 einen Wolf gab, lebten nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) im Zeitraum 2020/21 158 Rudel, 27 Paare und 20 Einzelwölfe in Deutschland. Der Deutsche Bauernverband (2022) geht davon aus, dass die Wolfspopulation im Berichtszeitraum 2020/21 sich zwischen 1.300 und 2.300 Tieren belief.

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Mathias Erlei

Am 5. April 2019 ist Professor Dr. Mathias Erlei (TU Clausthal) im Alter von nur 55 Jahren völlig überraschend und unerwartet verstorben. Er hinterlässt seine Frau Christina und fünf Kinder. Mathias Erlei war seit 1992 Mitglied der List-Gesellschaft und seit 2015 Mitglied des Editorial Board des List Forums. Von 2013 bis 2017 war er Vorsitzender des wirtschaftspolitischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik. In dieser Funktion fungierte er auch als Gasteditor für den jährlichen Tagungsband der Ausschusstagung, der seit 2014 als Sonderheft des List Forums erscheint. Zuletzt hatten Mathias und ich ein umfangreiches Sonderheft zum Thema „Mainstream vs. heterodoxe Ökonomik: Forschungsprogramme im Vergleich“ herausgegeben. Das Erscheinen dieses Sonderbandes hat er leider schon nicht mehr erleben dürfen.

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Junge Autoren
Kampf der Geschlechter
Warum und wieviel verdienen Frauen weniger als Männer?

Im Zeitalter der Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebenslagen hat gerade die unterschiedliche Entlohnung von Männern und Frauen eine enorme gesellschaftliche Brisanz und kulmuniert in der Forderung nach einem „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“. Inwieweit unterscheiden sich Frauen und Männer in ihrer Arbeitstätigkeit? Was begründet die ungleiche Verteilung von Frauen und Männern auf Branchen, Berufe und Unternehmen? Welcher Teil der Lohnlücke wird durch diese unterschiedliche Aufteilung begründet? Spiegelt der unerklärbare Teil der Lohnlücke wirklich die Höhe der Lohndiskriminierung von Frauen wider?

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Kampf der Geschlechter
Warum und wieviel verdienen Frauen weniger als Männer?
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Symphonie oder Kakophonie der Meinungen?

Früher hätte ich Zeitungen des Springer Verlages wie „Die Welt“ oder „Bildzeitung“ wegen meinungsmäßiger Gleichschaltung und strategischer Manipulationen, deren sie sich im Dienste einer höheren Sache bedienten, gemieden. Heute greife ich zu „Die Welt Kompakt“, wenn sich die Gelegenheit etwa bei Zugfahrten ergibt. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, was man an jedenfalls nach meinen Kriterien gutem und vielfältigem Journalismus auf knappem Raum geboten bekommt. Man hat durchaus das Gefühl, dass hier ziemlich ehrlich Meinungen vertreten und nicht „höhere“ politische Ziele manipulativ verfolgt werden. Damit hebt man sich positiv ab von der Spiegel-Bild-Zeitung aber auch von der Leitartikelsparte FAZ.

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Call for Papers

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Call for Papers

Spezieller Teil im ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft zum

Thema

„Bedingungsloses Grundeinkommen“

Wieder einmal zittert die Welt, massenhaft Arbeitsplätze zu verlieren. In der ersten industriellen Revolution glaubten die Arbeitnehmer, dass sie Maschinen um ihre Arbeitsplätze bringen werden. Mit der Globalisierung war in der zweiten industriellen Revolution ein Schuldiger für den Verlust einfacher Arbeitsplätze schnell gefunden. Künftig soll es die Digitalisierung sein, die nicht nur qualifizierte Arbeitnehmer auf die Straße befördert. Nicht nur „verrückt“ gewordene Ökonomen, auch angesehene Unternehmenslenker plädieren deshalb für ein „bedingungsloses Grundeinkommen“. Nur so könne es gelingen, die Gesellschaft vor der Spaltung zu bewahren.

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Nationalstaat, Subsidiarität und Wettbewerb

1. Der Nationalstaat, überhaupt das Nationale, ist ins Gerede gekommen. Erstens wohl, weil manche glauben, im Zeitalter der Globalisierung mache es keinen Sinn mehr, in nationalen Kategorien zu denken, vielmehr sei die zunehmende Entgrenzung der Lebensbereiche die adäquate Basis modernen polit-ökonomischen Denkens. Auf Europa bezogen leitet sich daraus die Forderung mancher Protagonisten nach „mehr Europa“ ab, also nach weniger nationalen und mehr europa-zentrierten Regulierungs-Kompetenzen. Diese Forderung wurde auch insbesondere und unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung der Briten erhoben – vor allem vom Präsidenten der EU-Kommission Juncker, aber auch von manchen europa-engagierten Kommentatoren, die die Einführung des Austrittsrechts von Nationalstaaten aus der EU auf Basis des Artikels 50 des Lissabon-Vertrages für einen gravierenden Fehler halten, weil er zum Verfall der EU beitrage. Zweitens wird dem nationalen Denken in der politischen Arena sichtbare Priorität gegenüber international orientierten Denkkategorien aufgrund des sich verbreiternden Entstehens von Parteien gegeben, die ihre Existenz weniger auf polit-ökonomisch rationalen Konzeptionen als vielmehr auf protestgeschwängerten Aktivitäten gegen die herrschenden politischen Establishments basieren. Es ist zu vermuten, dass „Zweitens“ mit „Erstens“ inhaltlich kausal verbunden ist.
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The Battle of (Great) Britain
Fear of Decline, Migration and Sovereignty

„We decide on something, leave it lying around, and wait and see what happens. If no one kicks up a fuss, because most people don’t understand what has been decided, we continue step by step until there is no turning back.“ (Jean-Claude Juncker, 1999)

Now they have really done it. On the 23 June 2016 the British decided to turn their backs on the EU. They were always an important part of Europe, but they kept their distance from the EU. They arrived later and now leave earlier. As a nation of “shopkeepers“ they welcomed free trade, and had nothing against the free movement of capital. However, they had anxiety when it came to the free movement of persons. This was not always the case. After the eastward enlargement the UK did not make use of the transition period. They immediately opened the labor markets. Only in recent times has the fear of being overwhelmed by immigrants grown. The reason was the massive immigration from within and outside of the EU. The process of the “deepening“ of the EU was met with undisguised skepticism by the British since the start of their membership. They were againstny loss of national sovereignty. Membership contributions to the EU were a daily reminder that others were spending their money. To them, a political union has always been an abomination, and all the steps in this direction were suspect. And the EU, driven by the Commission, took many such steps. Britain therefore also kept its distance from the EMU, Schengen, or the Social Charter.

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Fear of Decline, Migration and Sovereignty
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Call for Papers

Call for Papers

Spezieller Teil in ORDO – Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft

zum Thema

Ungleichheit heute

Die Diskussion um die Ungleichheit nimmt wissenschaftlich und politisch Fahrt auf. Es geht um dreierlei: Die Verteilung der Einkommen, die Verteilung der Vermögen und die Verteilung der Chancen. Auf allen drei Feldern ist die Unkenntnis erheblich. Wir wissen zu wenig über die Fakten der Verteilung, zwischen den Ländern weltweit und in den Ländern. Weiße Flecken existieren auch bei der Frage, was die Ungleichheit treibt. Zudem herrscht große Unkenntnis über die (wirtschafts-)politischen Folgen ungleich verteilter Einkommen, Vermögen und Chancen. Kein Wunder, dass sich die politischen Handlungsempfehlungen oft mehr an Ideologien als an Fakten orientieren. Ziel ist es, auf allen drei Feldern die vorhandenen Defizite zu verringern.

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Gastbeitrag
Hans-Werner Sinn: Partykiller mit gutem Grund

Das Typische am „Geschäftsmodell Deutschland“ ist der starke industrielle Kern der Wertschöpfung insgesamt sowie die auffallend hohe Weltmarktorientierung der einschlägigen Branchen. Der Erfolg beruht dabei oft auf wissensintensiven und individualisierten Lösungen, die in einer eng vernetzten Landschaft aus Wirtschaft und Wissenschaft günstige, schwer kopierbare Voraussetzungen finden. Selbstverständlich ist dieser Erfolg jedoch nicht, er muss täglich neu errungen werden. Die Globalisierung sowie technologische Entwicklungen stellen bestehende Netzwerke auf den Prüfstand – zunehmend mobile Produktionsfaktoren wie Kapital und Wissen, rasant sinkende Transaktionskosten und die Grenzenlosigkeit von Produzenten- und Konsumentenentscheidungen strafen Defizite über kurz oder lang ab. Nur durch ein intelligentes und verantwortungsvolles Miteinander von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft wird es gelingen, als Standort attraktiv für knappe Ressourcen zu bleiben und innovative Spitzenleistung in Wohlstand und Beschäftigung umzumünzen. Auch für die kommenden Generationen soll dies eine realistische Perspektive, eine mögliche Zukunft sein.

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