PodcastInflationWie kommt der Geist zurück in die Flasche?

Die Inflationsraten kommen aus extremer Höhe wieder zurück. Sie sind dennoch weiterhin viel zu hoch. Auch die Kernraten der Inflation (ohne Energie- und Lebensmittelpreise) signalisieren, dass die Gefahr noch nicht gebannt ist. Die Geldpolitik bleibt also gefordert. Durch die Unruhe im Bankensektor (u.a. Silicon Valley Bank, Credit Suisse) müssen die Zentralbanken neben der Preisstabilität nun aber auch die Finanzstabilität im Auge haben. Was ist das richtige Vorgehen? Wie kommt der Inflationsgeist zurück in die Flasche?

Ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Aymo Brunetti (Universität Bern), Prof. Dr. Norbert Berthold (JMU) und Dr. Jörn Quitzau (Berenberg).

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GastbeitragUS-Inflationsupdate – Disinflation stockt

Die Märkte haben erfreut aufgenommen, dass US-Notenbankchef Powell zuletzt häufig davon sprach, eine „Disinflation“ habe eingesetzt, der Inflationsdruck also nachlässt. Die jüngsten Daten bestätigen dies aber nur teilweise. Entsprechend wird die Fed die Zinsen wohl noch mehrmals anheben.

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Stimme aus Amerika (4)US-FinanzpolitikRestriktiv oder anhaltender Stimulus?

Die US-Fiskalpolitik stimuliert die Nachfrage deutlich weniger als in den Jahren 2020–2021, als Regierung und Kongress im Kampf gegen die Pandemie defizitfinanzierte Ausgaben in Höhe von über 5 Billionen US-Dollar genehmigte. Doch die Regierung pumpt weiterhin Geld in die Wirtschaft und setzt Ausgabenanreize. Die Fiskalpolitik bleibt also expansiv.

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Ist das „japanische Niedriginflations- und -zinsmodell“ am Ende?

Die makroökonomische Lage in Japan scheint sich zuzuspitzen. Als die Bank von Japan unter ihrem Präsidenten Haruhiko Kuroda am 20. Dezember 2022 bekannt gab, ihre Zinsobergrenze bei 10jährigen japanischen Staatsanleihen von 0,25% auf 0,5% anzuheben, brachen die Aktienkurse in Tokio ein und der japanische Yen wertete stark auf. Der „Kuroda-Schock“, der in den Augen einiger Beobachter eine Wende in der 30jährigen Niedrig-, Null- und Negativzinspolitik Japans ankündigte, sandte Schockwellen auf die internationalen Finanzmärkte aus. In den USA und Europa fielen die Kurse von Aktien und Anleihen. Kündigt sich in Japan ein Ende der Niedriginflation und der Niedrigzinsen an? Wir haben das japanische Modell untersucht (Mayer und Schnabl 2022) und sehen einige Hinweise dafür.

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Kalte Progression (3)
Inflationsschutz für Einkommensteuerzahler

Die kalte Progression der Einkommensteuer schien in der Phase mäßiger Inflation vernachlässigbar zu sein. Sie wurde aber auch von denjenigen klein geredet, denen der Steuertarif nicht progressiv genug war. Der aktuelle Anstieg der Inflationsrate hat die Reformdebatte wiederbelebt. Ist ein „Tarif auf Rädern” geeignet, die kalte Progression grundlegend zu beseitigen?

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Kalte Progression (2)
Inflationsanpassung bei der Einkommenssteuer
Automatik oder lieber Halbautomatik?

Die kalte Progression

Die Einkommensteuer in Deutschland ist progressiv ausgestaltet. Das beutet, dass der Durchschnittssteuersatz mit der Höhe des Einkommens zunimmt. Dies findet seine Rechtfertigung im Leistungsfähigkeitsprinzip der Besteuerung. Wer mehr leisten kann, soll relativ mehr Steuern zahlen. Die Progressivität der Einkommensteuer wird durch den Formeltarif in Einkommensteuergesetz festgelegt. Dieser ist anhand der sogenannten Tarifeckwerte in Euro-Beträgen definiert.

Die Festlegung der Tarifeckwerte in Euro bringt Probleme mit sich, wenn die Kaufkraft ein und desselben Geldbetrags über die Zeit variiert. Mit der Inflation sinkt der Geldwert und damit die Leistungsfähigkeit des Steuerpflichtigen bei gleichem Einkommen. Sofern die Tarifeckwerte aber über die Zeit unverändert bleiben, sinkt trotz geringerer Leistungsfähigkeit die Steuerlast nicht. Umgekehrt steigt die Steuerlast, wenn das Einkommen (lediglich) mit der Inflation zunimmt, obwohl die Kaufkraft und davon abgeleitet die Leistungsfähigkeit nicht gestiegen sind. Relativ zur Leistungsfähigkeit steigt durch die Inflation somit der effektive Steuersatz. Dieses Phänomen wird als „kalte Progression“ bezeichnet.

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Gastbeitrag
Europäische Zentralbank
Wieviel Vertrauen hat sie verspielt?

Die Bürger im Euroraum sehen die Inflation auch in drei Jahren merklich über dem 2%-Ziel der EZB. Liegt das eher daran, dass aus ihrer Sicht ein Rückgang zum Zielwert einfach mehr Zeit braucht, oder haben die Verbraucher schon massiv Vertrauen in die Fähigkeit der EZB verloren, die Inflation zu bekämpfen? Diese für die Verankerung der Inflationserwartungen wichtige Frage ist schwer zu beantworten, da die EZB zwar die Umfrageergebnisse zu den Inflationserwartungen der Bürger veröffentlicht, bedauerlicherweise aber nicht die Ergebnisse der gleichen Umfrage zum Vertrauen in die Notenbank. Eine wesentlich gröbere Umfrage der EU liefert unseres Erachtens nur bedingt Entwarnung. Um das Ausmaß der Entankerung der Inflationserwartungen besser abschätzen zu können, würden wir eine Veröffentlichung der kompletten Umfrageergebnisse begrüßen.

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Europäische Zentralbank
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Podcast
Versteckte Inflation

10 % Inflation – das ist die rasanteste Teuerung seit Bestehen der Währungsunion. Die Preise steigen, der Geldwert schwindet. Doch steckt in diesen Zahlen schon die ganze Wahrheit?

Offenbar nicht. Neben der Teuerung, die von den Statistikämtern offiziell ausgewiesen wird, gibt es noch die versteckte Inflation, die in ganz unterschiedlichen Formen auftreten kann.

Dr. Jörn Quitzau (Berenberg) im Gespräch mit Prof. Dr. Gunther Schnabl (Universität Leipzig).

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Deutschlands glühend heiße Inflation
Ursachen, Formen und Lösungsansätze

Die EZB und das aktuelle Inflationsumfeld

Die Konsumentenpreisinflation im Euroraum ist stark angestiegen. Die Erwartung der Deutschen Bundesbank (2022), dass die Inflationsraten in Deutschland bald zweistellig sein würden, ist eingetreten. Der Verbraucherpreisindex (VPI) für Deutschland ist im September 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0% gestiegen, der Harmonisierte Konsumentenpreisindex (HVPI) um 10,9% (siehe Abbildung 1).

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Gastbeitrag
EZB unterschätzt neutralen Zins wohl immer noch

Zurzeit sieht die EZB den neutralen Zins – also das Zinsniveau, bei dem die Notenbank die Wirtschaft weder bremst noch anschiebt – offenbar bei 1½ bis 2 Prozent – und damit etwas höher als noch im Frühjahr. Wir zeigen, wie die EZB zu dieser Schätzung gelangt ist – und warum der neutrale Zins vermutlich um einiges höher liegt als von der Notenbank unterstellt. Diese Unterschätzung stellt ein Inflationsrisiko dar.

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EZB unterschätzt neutralen Zins wohl immer noch“
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