Nobelpreis 2025
Wachstum durch Innovationen und kreative Zerstörung
Zum Nobelpreis von Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt

Der Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2025 wurde an Joel Mokyr, Philippe Aghion und Peter Howitt verliehen. Ausgezeichnet werden die Forscher für ihre wegweisenden Beiträge zum Verständnis innovationsgetriebenen Wachstums. Die erste Hälfte des Preises erhält Joel Mokyr für seine Arbeiten zur Identifizierung der Voraussetzungen nachhaltigen Wachstums durch Innovationen. Die zweite Hälfte teilen sich Philippe Aghion und Peter Howitt für ihre Theorie des nachhaltigen Wachstums durch kreative Zerstörung.

Gastbeitrag
Mehr Wachstum für Europa durch weniger Bürokratie

Ein Grund für das schwache Wachstum in Europa ist die hohe Regulierungsdichte. Regulierung ist grundsätzlich wichtig, um die Marktprozesse in geordnete Bahnen zu lenken und um einen Interessenausgleich zwischen den unterschiedlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren zu gewährleisten. Entscheidend ist dabei aber, dass die gesellschaftlichen Kosten der Regulierung deren Nutzen nicht übersteigen. Regulierung zieht ehebliche Bürokratiekosten nach sich, unter denen die Unternehmen, aber auch die Bürger leiden. Es gibt einige Evidenz, dass diese Bürokratiekosten in Deutschland und in Europa inzwischen unangemessen hoch sind.

Wirtschaftspolitik neu ausrichten (1)
Wachstumskräfte stärken und Arbeitsvolumen steigern

Die wirtschaftspolitische Bilanz der Zeit seit 2018 fällt besorgniserregend aus. Deutschlands Wirtschaft ist seitdem kaum gewachsen, bildet das Schlusslicht im Vergleich mit relevanten Wettbewerbern und verzeichnet wieder steigende Arbeitslosigkeit und Insolvenzen. Ursache dieser Entwicklung sind nicht zu geringe Staatsschulden, sondern verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die den Standort Deutschland weniger wettbewerbsfähig gemacht haben. Hier ist anzusetzen, um einen weiteren Abstiegsprozess zu beenden und wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.