Gastbeitrag
Bessere Wirtschaftspolitik durch ökonomische Bildung!

Die deutsche Wirtschaftspolitik ist aktuell nicht nur gefordert, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine zu bekämpfen. Sie muss auch grundlegende Strukturreformen umsetzen, damit die grüne und digitale Transformation gelingt sowie die Folgen des demographischen Wandels bewältigt werden. Obwohl die Handlungsnotwendigkeiten gerade im Hinblick auf den Klimaschutz und die Finanzierung der Sozialversicherungssysteme seit langem bekannt sind und wissenschaftlich fundierte Lösungen vorliegen, ist es der Politik bislang nur unzureichend gelungen, notwendige Reformmaßnahmen umzusetzen – die Rentenpolitik war z. T. langfristig sogar kontraproduktiv. Neben polit-ökonomischen Gründen wird vielfach ein Mangel an wirtschaftlichem Faktenwissen der Wählerschaft für ausbleibende Reformen verantwortlich gemacht. Für eine rationalere Wirtschaftspolitik ist mehr ökonomische Bildung notwendig. Daher sollten insbesondere für jüngere Menschen niedrigschwellige Informationen angeboten werden, etwa in Form von Fakten- und Folgenchecks, Analysen von Wahlprogrammen sowie durch stärkeren Austausch mit der Wissenschaft.

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Bessere Wirtschaftspolitik durch ökonomische Bildung!“
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Bildungsinflation in Deutschland
Sind wir schon zu akademisiert?

Seit Jahren geistert das Wort Bildungsinflation durch die öffentlichen Debatten. Bildungsinflation bedeutet, dass mehr Menschen Bildungszertifikate erhalten, ohne dass dies wirklich mit mehr Bildung einhergeht. Gerade beim Abitur wird oft bemängelt, dass für gleiche Leistungen immer bessere Abiturnoten vergeben werden.

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Sind wir schon zu akademisiert?
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Wirtschaft in der Schule
Wie eine gute Lehrerausbildung aussehen sollte

Über das neue Schulfach Wirtschaft wird in Nordrhein-Westfalen heftig gestritten. In einem kürzlich erschienenen Debattenbeitrag sieht Nils Goldschmidt in der unzureichenden Qualität der Ausbildung der Wirtschaftslehrer jedoch den eigentlichen Skandal. Dies führt unmittelbar zu der Frage, wie eine qualitativ angemessene Lehrerausbildung aussehen könnte. Der folgende Beitrag versucht, hierauf eine Antwort zu geben.

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Wie eine gute Lehrerausbildung aussehen sollte
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Wie die SPD den Föderalismus abschaffen will
Das Kooperationsverbot

Auf ihrer Suche nach einem im Wahlkampf zündenden Thema haben Martin Schulz und seine SPD nun eine Abschaffung des – im Vergleich zur ursprünglichen Fassung ohnehin schon durchlöcherten – Kooperationsverbotes in der Bildungspolitik vorgeschlagen. Der Durchgriff des Bundes soll dabei, wenn auch unter Einbeziehung der Länder, bis auf die kommunale Ebene erfolgen. Schulen sollen, wenn es nach der SPD geht, durch zweckgebundene vertikale Transfers des Bundes mitfinanziert werden.

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Das Kooperationsverbot
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Ungleichheit heute (32):
Geld ist nicht alles
Transmissionskanäle der intergenerationalen Einkommenspersistenz

„In der Wahl seiner Eltern kann man nicht vorsichtig genug sein.“ (Paul Watzlawick)

Die steigende Ungleichheit der Markteinkommen ist aktuell eines der wichtigsten sozialpolitischen Themen in Deutschland. Eng damit verbunden, in der Öffentlichkeit allerdings weniger stark diskutiert, ist das Thema der Einkommensmobilität. Allgemein unterscheidet man zwischen der intra- und der intergenerationaler Einkommensmobilität. Während sich die intragenerationale Einkommensmobilität mit der Frage beschäftigt, inwiefern eine einzelne Person innerhalb ihres Erwerbslebens auf der Einkommensleiter auf- oder absteigen kann, beschreibt die intergenerationale Einkommensmobilität den Auf- oder Abstieg eines Kindes relativ zur Position seiner Eltern. Die intergenerationale Einkommensmobilität untersucht also, inwiefern das spätere Einkommen eines Kindes von seiner Herkunft determiniert wird.

Ungleichheit heute (32):
Geld ist nicht alles
Transmissionskanäle der intergenerationalen Einkommenspersistenz
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Offensive Integration der Flüchtlinge

Auf allen Kanälen wird in diesen Tagen über die Chancen und Lasten der Flüchtlingszuwanderung spekuliert. Vieles wird davon abhängen, ob wir ein offensives und schlüssiges Integrationskonzept entwickeln oder nur die verfehlte Integrationspolitik alter Zeiten wiederholen. Hierzu ein paar Fakten: Erstens brachte die erste Zuwanderungswelle der Nachkriegszeit in den 1950er Jahren rund 6 Mio. Menschen in die neu gegründete Bundesrepublik. Der damals flexible Arbeitsmarkt schaffte es, in derselben Zeit die Zahl der Arbeitslosen von rund 2 Mio. auf unter 100 Tsd. zu reduzieren. Zweitens führte die erste Zuwanderungswelle deutschstämmiger Osteuropäer praktisch zu einer vollständigen Integration. Spätestens deren Kinder sprachen akzentfrei Deutsch und fühlten sich als Teil unserer Gesellschaft. Drittens funktionierte dies in späteren Wellen immer weniger, und am wenigsten funktionierte es bei türkischstämmigen Zuwanderern. Hier hat ein Teil der Nachfolgegenerationen sogar einen stigmatisierenden eigenen Dialekt entwickelt, der zwar Comedy-Fans belustigt, aber tragisch für die Betroffenen ist, weil er einen fatalen Kreislauf von Ausgrenzung und eigener Abgrenzung in Gang setzt: Einerseits werden die Zuwanderer von der Gesellschaft nicht mehr unterschiedslos angenommen; und andererseits nutzen die Zuwanderer vermehrt die Möglichkeit, in den entstandenen Subkulturen im vertrauten Umfeld zu bleiben und so einen Teil des Drucks zu Anpassung und Spracherwerb und natürlich auch die Erfahrung der Zurückweisung zu lindern. So sehr man das verstehen kann, so behindert es aber die Integration, es verringert die Chancen der Nachkommen, es mindert die Akzeptanz der Zuwanderer in der Gesellschaft und es mindert umgekehrt die Akzeptanz der freien Gesellschaft in den Augen der Zuwanderer.

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Kurz kommentiert
Flüchtlinge in der Mindestlohnfalle
Doppelte Lohnuntergrenze behindert Integration

„Wir Regierungschefs wissen alle, was zu tun ist, aber wir wissen nicht, wie wir danach wiedergewählt werden sollen.“ (Jean-Claude Juncker)

Der massenhafte Zustrom von Flüchtlingen nach Europa hält unvermindert an. Ein baldiges Ende ist nicht in Sicht. Das unsolidarische Verhalten vieler EU-Länder bürdet einigen wenigen Ländern, wie etwa Deutschland, Österreich oder Schweden, hohe ökonomische Lasten auf. Damit ist es aber nicht getan. Die (berechtigte) Angst geht um, dass die gesellschaftliche Integration misslingen könnte. Über Erfolg oder Misserfolg wird primär auf den Arbeitsmärkten entschieden. Der Erfolg hängt davon ab, ob es gelingt, die Flüchtlinge möglichst schnell in Lohn und Brot zu bringen. Die Fakten sind eindeutig: Den Flüchtlingen mangelt es großteils an marktverwertbaren Fähigkeiten. Damit spielt der Preis für Arbeit (Lohn) für den Integrationserfolg eine dominante Rolle. Den gesetzlichen und sozialen Mindestlöhnen kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

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Flüchtlinge in der Mindestlohnfalle
Doppelte Lohnuntergrenze behindert Integration
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Mindestlöhne auch für Flüchtlinge
So wird das nichts mit der Integration

„Die deutsche Regierung will Arbeitsplätze mit geringer Produktivität möglichst aus Deutschland weghaben.“ (Beat Gygi)

Auf den europäischen Arbeitsmärkten sieht es eher düster aus. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und wird es auch weiter bleiben. Über das Schicksal der europäischen Integration wird auf den Arbeitsmärkten entschieden. Die Zukunft ist nicht rosig. Allein in Deutschland ist alles anders. Die Löhne steigen, die Beschäftigung nimmt zu, die Arbeitslosigkeit sinkt. Aber nicht alle profitieren von dieser Entwicklung gleich. Die größten Gewinne bei den Einkommen fährt qualifizierte Arbeit ein. Dahinter bleiben die Zuwächse an Einkommen einfacher Arbeit spürbar zurück. Diese Entwicklung ist allerdings nicht neu. Sie hält schon seit Mitte der 80er Jahre in Deutschland und Europa an. Weniger qualifizierte Arbeitnehmer verlieren seit langem gegenüber besser qualifizierten Arbeitnehmern. Soziale und gesetzliche Mindestlöhne verschärfen diese Entwicklung weiter.

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So wird das nichts mit der Integration
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Gastbeitrag
Die Flüchtlingsfrage neu denken

Seit Jahren spielen sich vor den Toren Europas im Mittelmeeraum immer wieder humanitäre Dramen ab, die sich jetzt auch auf dem Balkan fortsetzen. Weltweit sind Menschen auf der Flucht, wahrscheinlich mehr als 50 Millionen. Diese Flüchtlinge, Asylsuchende und Binnenvertriebene fliehen vor den Folgen von Kriegen, Menschenrechtsverletzungen und Naturkatastrophen. Nichts spricht dafür, dass dies künftig besser wird. Strikt nach dem Völkerrecht gelten allerdings nur knapp 17 Millionen Menschen als Flüchtlinge, denn zwei Drittel fliehen innerhalb der Grenzen ihres Landes. Neun von zehn der Fliehenden leben in Entwicklungsländern.

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Die Flüchtlingsfrage neu denken“
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