Man wüsste gerne, wie Frank Schirrmacher vorgeht, wenn er einen Gebrauchtwagen kauft. In seinem neuen und bereits viel diskutierten Buch, Ego. Das Spiel des Lebens, agitiert er gegen die Ökonomik, und vor allem gegen die Spieltheorie. Seine zentrale These ist, dass die Spieltheorie menschliches Handeln nicht beschreibt, sondern verändert. In den letzten Jahrzehnten, so Schirrmacher, hat die ökonomische Theorie die Menschen dazu gebracht, von ihrem jeweiligen Gegenüber nur opportunistisches Verhalten zu erwarten, und selbst jede Gelegenheit zu opportunistischem Verhalten zu nutzen. Der Mensch ist schlecht, er ist misstrauisch und selbstsüchtig, und dies ist das Werk der Volkswirtschaftslehre.
Wie also kauft Frank Schirrmacher einen Gebrauchtwagen? Vergisst er alle Bedenken, der Verkäufer könnte die Situation eigennützig ausnutzen? Überweist er den Kaufpreis im Voraus, ohne eine Probefahrt gemacht und sich den Wagen genau angesehen zu haben? Wohl kaum. Denn Frank Schirrmacher lebt schließlich auch in dieser von Ökonomen verdorbenen Welt, in der Autoverkäufer gelernt haben, sich opportunistisch zu verhalten. Also hat er keine Wahl, als misstrauisch zu sein und das Auto zuerst ausführlich zu begutachten.
Der Sündenfall, den Schirrmacher glaubt gefunden zu haben, ist aber ziemlich genau datierbar: Die nicht-kooperative Spieltheorie, wie wir sie heute kennen, kam mit dem Nash-Gleichgewicht im Jahr 1950 auf die Welt. Dieses Gleichgewichtskonzept ist für Schirrmacher tatsächlich so etwas wie die Wurzel allen Übels. Hätte Frank Schirrmacher also im Jahr 1949 einen Gebrauchtwagen nur aufgrund der Beschreibung durch einen fremden Verkäufer per Vorkasse bezahlt? Das ist hier die Gretchenfrage. Beantwortet man sie mit ja, dann ist die Schlechtigkeit des Menschen möglicherweise tatsächlich ein Produkt der Spieltheorie. Beantwortet man sie aber mit nein, dann scheint es doch wohl eher so, als ob sie nur einen Analyserahmen bietet für Verhaltensmuster, die schon immer verbreitet waren.
Man wird normalerweise auch 1949 keinen hohen Geldbetrag ausgegeben haben, ohne sich genau zu vergewissern, wofür man das Geld zahlt. Der gesunde Menschenverstand legt also zunächst einmal die Vermutung nahe, dass die Kernthese Schirrmachers eines fundamentalen Wandels im menschlichen Verhalten wenig plausibel ist. Die Frage stellt sich dann, ob Schirrmacher durch eine überzeugende Argumentation zeigen kann, dass der gesunde Menschenverstand sich diesmal irrt. Um es kurz zu machen: Das kann er nicht.
Das Buch bietet seinem Leser keine stringente Argumentation, sondern ein Puzzle aus 31 kurzen Kapiteln. Auch in den einzelnen Kapiteln findet der Leser meist keine präzise formulierten Argumente. Schirrmacher arbeitet mit Andeutungen, mit einem skizzenhaften Stil, der vom Leser erwartet, sich seinen Teil dazu zu denken. Das funktioniert, wenn der Leser das Vorwort, den Klappentext und seine Erwartungen an das Buch als Schablone nimmt, in die er die Puzzleteile einfügt. Es funktioniert nicht, wenn der Leser sich in jedem Kapitel fragt, ob das, was Schirrmacher da jeweils insinuiert, denn wirklich zwingend ist. Meistens ist es das nicht.
Ein Beispiel: Schirrmacher beschreibt zu Beginn des Buches durchaus zutreffend, dass im Kalten Krieg die militärische Forschung das ökonomische Verhaltensmodell nutzte, um Konfliktstrategien zu entwickeln und zu bewerten. Von hier schlägt er den Bogen zur Populärkultur der 1950er Jahre, vor allem zu düsteren Science-Fiction-Filmen. Und dann schreibt er auf Seite 36: Die Menschen “draußen“, außerhalb der Thinktanks und Bunker, spürten in den Fünfzigerjahren, dass irgendetwas vorging. Es war kein Zufall, dass sie plötzlich von geradezu paranoiden Ängsten erfüllt waren, manipuliert zu werden. Die Verbreitung des ökonomischen Verhaltensmodells im Alltagshandeln als militärisches Geheimprojekt? Schirrmacher argumentiert nicht. Er raunt, und dann hofft er, dass der geneigte Leser das Raunen schon verstehen wird.
Um die Kernfrage drückt sich Schirrmacher im ganzen Buch herum: Wie soll es der Ökonomik denn nun möglich gewesen sein, den zuvor angeblich hochmoralischen und zur Kooperation neigenden Menschen in einen skrupellosen Opportunisten verwandelt zu haben? Der Mechanismus bleibt im Dunkeln. Dass, wie Schirrmacher beschreibt, Praktiker die Black-Scholes-Gleichung anwenden und sich über ihren legitimen Anwendungsbereich irren ist für die Betroffenen ärgerlich, aber verändert die Black-Scholes-Gleichung den Charakter des Anwenders? Wenn ja, wie soll das gehen?
Natürlich kann man auch kritisch diskutieren, ob der vollautomatische Maschinenhandel an den Börsen sinnvoll ist. Aber wie genau wird Herr Müller in Buxtehude zum Egoisten, wenn in Frankfurt Wertpapiere von Computern gehandelt werden, in deren Programmen ein wenig Spieltheorie steckt? Schirrmacher ist vorzuwerfen, dass er in diesem Buch weder diese noch sonst eine Frage nüchtern und gründlich diskutiert. Er reiht vielmehr ein ungutes Bauchgefühl ans nächste.
Ein anderes Beispiel: Auf Seite 49 , in einem Abschnitt, der sich mit der Finanzkrise und mit Bernard Madoff beschäftig, schreibt Schirrmacher unvermittelt: Die Anthropologin Caitlin Zaloom hatte beobachtet, wie die sich ständig auf den Bildschirmen verändernden Zahlen eine Transmutation bewirken. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, was denn da wozu transmutiert. Das erfahren wir von Schirrmacher nicht, aber wenigstens klingt es gefährlich. Oder unfreiwillig komisch, je nachdem.
In den Details arbeitet Schirrmacher oft schlampig. So identifiziert er die neoklassische Ökonomik mit der Chicago School und unterstellt so, die Neoklassik sei ein marktliberales Projekt — als hätte beispielsweise Paul A. Samuelson nie gelebt. Er schafft es nicht, zwischen der Spieltheorie, dem rational choice-Ansatz als allgemeiner Methode in den Sozialwissenschaften und dem homo oeconomicus zu unterscheiden. Nur indem er alles in einen Topf wirft gelingt es ihm aber, die Geburt des ökonomischen Verhaltensmodells auf das Jahr 1951 zu datieren, also ausgerechnet auf das Jahr, in dem Anthony Downs seine ökonomische Theorie der Demokratie veröffentlichte.
Nun findet man natürlich schon mehr als hundert Jahre zuvor in John Stuart Mills Essay On the Definition of Political Economy; and on the Method of Investigation Proper Into It den Vorschlag, dass Ökonomen rationales und eigennütziges Handeln unterstellen sollen. Schon bei David Hume war zu lesen, dass die Eigennutzannahme für die Sozialwissenschaften zentral sein könnte. Aber hätte Schirrmacher solche Quellen zitiert, dann hätte er eben nicht an seiner Geschichte festhalten können, homo oeconomicus sei ein Kind des Militärs im Kalten Krieg.
Das Buch leidet durchwegs unter dem Fehlen von differenzierter Diskussion und von begrifflicher Klarheit. Natürlich ist Schirrmacher skeptisch gegenüber der Anwendung von Mathematik in den Sozialwissenschaften. Aber er ist in dieser Hinsicht auch ignorant. Die Gleichungen in theoretischen Modellen, die Gleichungen in ökonomischen Simulationsmodellen und ökonometrische Schätzgleichungen dienen jeweils völlig unterschiedlichen Zwecken. Für Schirrmacher hingegen ist das alles eins und nebenbei auch noch wesensgleich mit den Algorithmen, die Amazon.com nutzt, um seinen Kunden Lektürevorschläge zu machen.
Aber nur weil er unzulässigerweise alles in einen Topf wirft, kann er die beiden großen Thesen seines Buches miteinander verweben: Die Wandlung des Menschen zum homo oeconomicus einerseits und die subtile Steuerung unserer Entscheidungen durch Algorithmen, wie sie z.B. Amazon oder Google verwenden. Hätte er sich auf dieses zweite Thema konzentriert, dann wäre es ein interessantes Buch geworden. Stattdessen erzählt Schirrmacher ein Gruselmärchen, in dem John Nash und Kenneth Binmore sich in der Rolle des bösen Wolfs abwechseln.
Einen einsamen Tiefpunkt erreicht Schirrmacher, wenn er unter die Verschwörungstheoretiker geht. Auf Seite 181 erklärt er uns: Was immer die Zehntausenden Drohnen am Himmel über Amerika und die unzähligen Überwachungskameras aufzeichnen – es wird jetzt so übersetzt wie Truppenbewegungen oder Autokonvois der Russen im Kalten Krieg oder wie Aktienbewegungen in automatisierten Märkten. An einer anderen Stelle phantasiert er darüber, wie er bei der Einreise in die USA verhaftet werden könnte, weil er einmal die falschen Suchbegriffe in Google eingegeben hat. Der Herausgeber des Feuilletons der FAZ ist unter die Verschwörungstheoretiker gegangen.
Natürlich findet sich aber auch die Gegenposition im Buch, nämlich dann, wenn Schirrmacher erklärt, dass riesige Datenmengen kaum beherrscht und sinnvoll ausgewertet werden können. Konsistenz ist in diesem Werk nicht Schirrmachers Stärke. Das fällt dem Leser vor allem im zwanzigsten Kapitel auf, in dem Schirrmacher die mögliche Veränderung staatlichen Handelns durch Informationstechnologie diskutiert. Hier wird mal behauptet, dass der Staat in Zeiten des Internets bald in Blitzgeschwindigkeit auf veränderte Konsumwünsche seiner Bürger reagieren wird. Schirrmacher zitiert dann das Arrow-Theorem, merkt aber nicht, dass es im Widerspruch zu dieser These steht. Einige Seiten später wird dann schließlich behauptet, der neue Staat steuere seine Bürger, wie er wolle, und Folter werde auch anwenden.
Ebenso ist auch Schirrmachers Interpretation von Zitaten gelegentlich fragwürdig. Auf Seite 92f. zitiert er beispielsweise Kenneth Binmore mit folgendem Satz: Gier und Furcht sind ausreichende Motivationen; Gier nach den Früchten von Kooperation, und Angst vor den Konsequenzen, wenn man die kooperativen Angebote anderer nicht annimmt.
Auch hier hätte Schirrmacher auffallen können, dass in seiner Geschichte etwas nicht stimmt. Stets stellt er die Spieltheoretiker als Propheten des Opportunismus und Konfliktes dar, aber nun bringt er hier ein Zitat, in dem sich offensichtlich ein führender Spieltheoretiker Gedanken über die Bedingungen von Kooperation macht. Und tatsächlich geht es in der angewandten Theorie sehr häufig gerade darum, herauszufinden, wie man eine die Wohlfahrt aller Beteiligten erhöhende Kooperation sichern und den Konfliktfall vermeiden kann. Schirrmachers Scheuklappen aber lassen ihn lieber von Gier und Furcht und Egoismus raunen, wo nur ein wenig Neugier ihn zu einer sehr umfangreichen ökonomischen Literatur geführt hätte, die sich mit Kooperation befasst.
Schließlich ist auch Schirrmachers zentrale These überhaupt nicht neu. Alles, was er über die Entwicklung der Ökonomik zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges weiß , hat er ganz offensichtlich bei Philip Mirowski gelesen, dessen unterhaltsames, aber kontrovers diskutiertes Buch Machine Dreams er auch ausführlich zitiert und dessen eigenwilligen Prosastil er so gut nachahmt, wie es in deutscher Sprache eben geht. Und auch die Idee, dass ökonomische Theorie zunächst das Handeln von Menschen prägt und erst dann, wenn diese sich der Theorie angepasst haben, gute Prognosen erlaubt, verfolgt Mirowski schon seit einigen Jahren.
Schirrmacher hat ein albernes Buch geschrieben, über das man aber nicht lachen kann. Vor undurchdachter und unorigineller Ökonomiekritik auf diesem Niveau muss sich kein Ökonom fürchten. Aber hat Schirrmachers neues Buch auch positive Seiten? Durchaus. Es ist 351 Seiten lang, aber bereits auf Seite 291 beginnen Danksagung, Endnoten und Literaturverzeichnis. Es ist also schneller vorbei als befürchtet.
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„Aber nur weil er unzulässigerweise alles in einen Topf wirft, kann er die beiden großen Thesen seines Buches miteinander verweben: Die Wandlung des Menschen zum homo oeconomicus einerseits und die subtile Steuerung unserer Entscheidungen durch Algorithmen, wie sie z.B. Amazon oder Google verwenden. Hätte er sich auf dieses zweite Thema konzentriert, dann wäre es ein interessantes Buch geworden. “
So ähnlich ging es mir mit „Payback“, das ja auch aus zwei Teilen besteht. Der erste (apokalyptische) Teil über seine Überforderung, der zweite (analytische) interessantere Teil wiederum über die zunehmende Datenerfassung und Steuerung durch Algorathmen – aber halt sehr schnell und auch teils schlampig gechrieben.
Ich hätte das Gefühl, welches Ich bei der Lektüre dieses Buches empfand, nicht besser und vor allem analytischer ausdrücken können. Es passt einfach narrativ nicht zusammen. Für mich sind die Lücken in Schirrmachers Argumentation frappierend; mir kommt es vor, als ob zuerst eine massenkompatible Deutung der aktuellen Weltzusammenhänge identifiziert wurde um dann die entsprechenden Argumentationslogiken zu entwickeln.
Herr Schirrmacher war schon vor Jahren davon beseelt, „Thesen und Quellen außerhalb der Matrix“ zu suchen (Schirrmacher 2010:9). „Man begann zu lesen, Gedanken auszutauschen, Außenseiter wahrzunehmen“ (ebd.:2).
Herr Schirrmacher war sich bereits damals klar darüber, dass sich eine „Gefährdung der Gesellschaftsordnung [..] in Wahrheit längst real vollzieht [sic!]“ (ebd. 2).
Welchen Markt bedient Herr Schirrmacher seit der Finanzkrise? Ist das die Zielgruppe der FAZ?
Schirrmacher, Frank; Strobl, Thomas (2010): Die Zukunft des Kapitalismus, Berlin: Suhrkamp.
„… Hinter all den antikapitalistischen Verschwörungstheorien steht auch ein Stück deutscher Tradition: das Misstrauen gegen das Ökonomische schlechthin, das Widerstreben gegen das aufgeklärte Eigeninteresse. Eigentlich müssten wir es nach fast 65 Jahren sozialer Marktwirtschaft besser wissen…“ Nikolaus Piper in dem Essay „Monster Unsinn“ in der SZ zu Frank Schirrmachers neustem Buch „Ego – Das Spiel des Lebens“.
Schöne Kritik, vielen Dank!
Über die Fehler und Schludrigkeiten in Schirrmachers Buch ist inzwischen reichlich berichtet worden (man suche unter #Schirrmacher), in diesem Blog wird auch – wie auch etwa von Nikolaus Piper in der SZ – zu Recht auf die mehr als eigenwillige Interpretation der Ideengeschichte ökonomischen Denkens verwiesen (in der ausgerechnet die Spieltheorie als Inbebegriff des Ego-Übels erscheint). Auslassungen, Vereinseitigungen und Pars-Pro-Toto-Fehlschlüsse durchziehen das ganze Buch, das sich aber insgesamt recht gut in eine spezifisch deutsche Lesart des Antikapitlismus einfügt (und wohl auch deshalb bei Geisteswissenschaftlern auf gute Resonanz stößt). Zu fragen wäre aber noch, warum die RAND Corporation eine so zentrale Rolle in dieser Inszenierung spielt. Hier sollte vielleicht noch eine genauere Prüfung des Textes erfolgen. Schirrmachers Buch erinnert jedenfalls über lange Passagen stark an „Soldiers of Reason: The Rand Corporation and the Rise of the American Empire“ von Alex Abella (2008), ein Buch, das von Schirrmacher nicht zitiert wird und auch nicht in der Bibliographie erscheint.
Ich habe mich als erfahrener Marathonläufer durch das Buch gekämpft in Erwartung einiger stringenter Gedanken zum herausfordernden Titel „Ego -das Spiel des Lebens, das Ende gefunden, aber das Ziel weit verfehlt. Ich teile die Kritik Jan Schnellenbachs auf weite Strecken. Frank Schirrmacher ist ein vielbelesener, aber verwirrter Zeitgenosse. Kaum eine seiner Thesen ist folgerichtig. Ich habe zwar meine Zeit, er aber seinen Kompass verloren. Kommt er etwa in Kapitel 30 (Massenwahn) im allgemeinen Gejammer über den Zerfall der höheren Bildungsinstitutionen zur Erkenntnis, tatsächlich koste Allgemeinbildung, die nicht sofort auf die industrielle Verwertbarkeit ziele, eine Gesellschaft am wenigsten und habe die langsfristigsten Wirkungen auf das Leben (S. 273), so beweist er an sich selber, dass dem nicht in jedem Fall so ist. Die gebetsmühlenartige Wiederholung einfacher Thesen beweist deren Richtigkeit nie: so sei das Mantra der neuen Identität, dass man nur ist, was man tut, und dass man nur tut, wofür es einen Markt gibt … (S. 249), weshalb man ständig etwas Neues tun müsse und dadurch und auch permanent ein neues volatiles Selbst produziere (S. 257); darum gelte auch die Umkehrung: man weiss, was er ist, wenn man beobachtet, was er tut; weiss man genug, weiss man, was ein Mensch tun wird, auch wenn der selbst es noch gar nicht weiss (S. 258). Das ist nicht nur stilistisch unbedarft, sondern auch sachlich unhaltbar. Es unterstellt einen zur Maschine gewordenen Menschen, der sich bewusstlos so verhält, wie deren Konstrukteure es von ihm erwarten. Das widerspricht nicht nur zeitgemässen soziologischen Erkenntnissen, sondern auch der Lebenserfahrung vernünftiger allgemein gebildeter Leute, zu denen Frank Schirrmacher kaum gezählt werden kann.