Mit dem Pariser Abkommen hat sich die Staatengemeinschaft auf neue, ambitionierte Ziele im Klimaschutz geeinigt. Im Zusammenhang damit wird häufig die Frage in den Raum gestellt, ob diese Klimaziele mit weiterem Wirtschaftswachstum vereinbar seien. Schon seit Jahren diskutiert unsere auf Industrie basierende und damit rohstoffintensiv wirtschaftende Gesellschaft, ob weiteres oder gar permanentes Wachstum möglich und sinnvoll sei. Gerade von Anhängern der Postwachstumsgesellschaft wird dabei erstens gerne postuliert, dass die Grenzen des Wachstums in naher Zukunft erreicht seien, und zweitens kritisch bemängelt, dass Wirtschaftswachstum und (damit zumeist in einem Atemzug genannt) Kapitalismus für die Menschheit schädlich seien. Die Wachstumskritiker sehen ein Ende des Wachstums in absehbarer Zeit, denn nicht erneuerbare Ressourcen und Ökosystemleistungen stünden nicht unbegrenzt zur Verfügung. Die zunehmende Knappheit an Öl, Gas, fossilen Brennstoffen und Wasser sowie die Zunahme an Klimaemissionen würden die fortdauernde Existenz der Menschheit gefährden, weil sie Konflikte schaffen würden, ja sogar zu Krieg führen könnten.
Hier sei, so sagen die Wachstumskritiker, ein Umdenken hin zu alternativen Energiesystemen, zu Einschränkungen im Konsum und eine Abwendung vom Wachstumsgedanken erforderlich. Bislang seien aber die meisten Versuche gescheitert, entsprechende Ideen umzusetzen, welche die Umweltprobleme lösen könnten. Oft werde durch die Verwendung ressourcenschonender Technologien die Nachfrage nach Produkten, die zu Lasten der Umwelt produziert würden, sogar noch gesteigert. Zudem werde durch die Einführung alternativer Energiesysteme bisweilen an anderen Stellen der Wertschöpfungskette oder (im Falle einer Auslagerung umweltschädigender Produktionsschritte in anderen Ländern) im Ausland die Umwelt belastet. Fortschritt dürfe nicht nur auf Effizienz, sondern müsse auch auf Suffizienz ausgerichtet sein. Ebenso sind die Wachstumskritiker der Auffassung, dass Lebensqualität und Wohlstand unabhängig vom wirtschaftlichen Wachstum gewährleistet sein müssten. Wichtiger seien das eigene Glück, ethisch verantwortungsvolles Handeln, Solidarität und die kritische Reflexion und Weiterentwicklung der eigenen Person, nicht aber Konsum, Gewinne oder Statusdenken.
Auf der anderen Seite wird angezweifelt, ob unsere Gesellschaft überhaupt in der Lage sei, ohne Wachstum zu existieren. Die Wende zu einer nachhaltigen Gesellschaft funktioniere nicht ohne einen neuen Lebensstil, und dieser Lebensstil sehe Einschränkungen in Produktion, Einkommen und Konsum vor. Hierzu sei unsere Gesellschaft nicht bereit. Also stellen sich die folgenden Fragen: Lässt sich ohne Wachstum auskommen und lässt sich eine solche Gesellschaft verwirklichen? Ist dies notwendig? Wollen wir es? Oder gibt es einen Zwang, immer weiter zu wachsen?
Folgende Antworten lassen sich hierzu geben:
1) Die deutsche Bevölkerung und auch die deutsche Politik sind sehr stark auf Wachstum fokussiert. 81 Prozent der Deutschen erklären (laut dem Soziologen Meinhard Miegel): »Wir brauchen weiterhin wirtschaftliches Wachstum«. 73 Prozent sagen: »Ohne wirtschaftliches Wachstum kann Deutschland nicht überleben«. 61 Prozent bejahen die Aussage: »Ohne Wachstum ist alles nichts«. Obwohl Wachstum differenziert zu betrachten ist, finden die meisten Menschen pauschal Wachstum wichtig und gut. Randers (2012, S.392ff) (einer jener Autoren, die 1972 erstmals unter dem Namen Club of Rome öffentlichkeitswirksam die Grenzen des Wachstums thematisierten) beschreibt dies als ein Bauchgefühl, das allerdings in die Irre führe. Es erkläre sich aus unserer jüngeren Geschichte, denn Wirtschaftswachstum habe in den vergangenen Jahrzehnten viele Probleme verringert. Die Einkommen, der Wohlstand und der durchschnittliche Lebensstandard sind im Durchschnitt deutlich gestiegen. Wachstum ging einher mit Kapitalakkumulation und Investitionen, wovon auch das Gesundheits- und das Sozialsystem profitierten. Die Lebenserwartung ist höher als früher, das Bildungsniveau ebenso. Auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Anstieg der Löhne werden mit Wachstum verbunden. Wir assoziieren alle diese positiven Entwicklungen mit Wirtschaftswachstum, und dies sicherlich nicht von ungefähr. Wirtschaftswachstum hat viele Errungenschaften mit sich gebracht. Auch wird Wachstum, vor allem das Wachstum des BIP, in den Medien als positiv dargestellt.
Die Aussagen der Menschen klingen jedoch, als wäre Wachstum ein Ziel an sich, fast schon ein Selbstzweck. Doch das ist es eigentlich nicht – Wirtschaftswachstum ist an sich ein Ergebnis, dass sich als Nebenprodukt unseres Ideenreichtums und unserer Anstrengungen einstellt, die darauf ausgerichtet sind, uns ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch folgt man den Aussagen der Menschen, ist man schon geneigt festzustellen, dass Wachstum fast schon einen Wert an sich abbildet.
2) Für die deutsche Politik ist ein angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum sogar als Ziel im Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft verbindlich vorgeschrieben. Hier heißt es: „Bund und Länder haben bei ihren wirtschafts- und finanzpolitischen Maßnahmen die Erfordernisse des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts zu beachten. Die Maßnahmen sind so zu treffen, dass sie im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung gleichzeitig zur Stabilität des Preisniveaus, zu einem hohen Beschäftigungsstand und außenwirtschaftlichem Gleichgewicht bei stetigem und angemessenem Wirtschaftswachstum beitragen“ (§ 1 Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft). Es gibt damit sogar eine gesetzliche Norm, die unser Staatswesen zu Wirtschaftswachstum verpflichtet.
3) Doch führt – wie die Postwachstumsgesellschaftsprediger richtig bemängeln – Wachstum nicht nur zu Verbesserungen, es verändert auch unsere Umwelt und beeinflusst dadurch wiederum auch unsere Lebensumstände, und dies bisweilen auch mit negativen Folgen. Es ist nicht frei von Nebenwirkungen. Beispielsweise hat sich die Rate der Hautkrebserkrankungen drastisch erhöht, weil die Abholzung der Wälder sowie die Verbrennung fossiler Brennstoffe Treibhausgase in der Atmosphäre freigesetzt haben, die zur Vergrößerung des Ozonlochs führten. Mit dem Wachstum der letzten Jahrzehnte haben wir unsere Welt verändert – und vielleicht (die Wachstumskritiker würden hier sagen: gewiss) sind wir gar nicht dabei, sie permanent zu verbessern, sondern verschlechtern sie stattdessen.
4) Durch Wachstum sollen die Lebensbedingungen der Menschen verbessert werden – gemessen wird dies üblicherweise daran, dass den Menschen mehr Güter oder wertvollere Güter zur Verfügung stehen. Wachstum muss sich also keinesfalls auf die Steigerung wirtschaftlicher Größen beschränken, sondern kann auch darauf ausgerichtet sein, unsere natürlichen Ressourcen besser im Sinne der Nachhaltigkeit zu nutzen. Derzeit wird Wachstum mit der Veränderungsrate des Bruttoinlandsproduktes (BIP) gemessen. Der Ressourcenverbrauch und die Klimaschädigung finden damit keine ausreichende Würdigung in unserer Wachstumsmessung. Eigentlich ist die Entwicklung des BIP die falsche Größe, um Wirtschaftswachstum zu messen.
5) Verlässliche und günstige Energie gilt als ein wichtiger Faktor für wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand. Ihre günstige Verfügbarkeit ist aber kein unverzichtbarer Eckpfeiler: Unser Wohlstand wie auch unser Wachstum sind nicht notwendigerweise von günstiger Energie abhängig. Denn es gehört zum Wesen des Kapitalismus respektive der Marktwirtschaft, sich ändernden Knappheitsverhältnissen anzupassen. Steigen die Kosten für Energie (oder werden für die Nutzung der natürlichen Ressourcen knappheitsadäquate und damit höhere Preise gezahlt), so werden energieintensiv hergestellte Konsumgüter eben entsprechend teurer und in Folge weniger nachgefragt. Dies führt aber keineswegs zu einem generellen Konsumverzicht; es werden lediglich Substitutionsprozesse zwischen den Gütern stattfinden. Zudem setzen höhere Energiekosten Anreize, in Richtung einer Substitution des Faktors Energie im Produktionsprozess zu forschen. Technischer Fortschritt könnte dann statt auf eine möglichst intensive Nutzung von Energie auf eine energiesparende Produktion ausgerichtet sein. Ein solcher Fortschritt ist aber nicht zu erwarten, solange die nicht erneuerbaren Rohstoffe so günstig sind wie derzeit. Fortschritt ergibt sich aus Notwendigkeiten. Er erfolgt, wenn Bedarf entsteht. Derzeit signalisieren die Preise hier keinen Bedarf. Wachstum kann jedoch auch weniger klimaschädlich erfolgen, und es muss keineswegs zwingend auf einer zunehmenden Nutzung nicht erneuerbarer Ressourcen basieren. Dafür müssen die nicht erneuerbaren Ressourcen aber erst teurer werden.
6) Es ist durchaus möglich, dass im Falle einer abrupten Umstellung hin zu einer ressourcenschonenden Ökonomie temporär Wachstumseinbrüche (oder sogar ein Wohlstandsrückgang) zu verzeichnen sind. Insofern ist es wichtig, die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen nicht zu verschleppen. Vor allem müssen die natürlichen, nicht erneuerbaren Ressourcen zu Preisen gehandelt werden, die ihrer tatsächlichen Knappheit entsprechen. Dies ist nicht der Fall, wenn der Preis lediglich die Kosten für den Abbau der Ressource widerspiegelt. Oft verkaufen Staaten ihre natürlichen Ressourcen weit unter Wert (teilweise geben sie sogar noch Subventionen zur Förderung), da sie am schnellen Abbau der Rohstoffe interessiert sind, denn dieser Abbau geht mit der Ansiedlung entsprechender Industrie und damit mit einer Stärkung der regionalen Wirtschaft einher. Wären die natürlichen Ressourcen in Privatbesitz, würden sie erheblich schonender genutzt werden. Private Eigner denken hier langfristiger als staatliche Handlungsträger. Anders gesagt: Wären z.B. Ölquellen vorwiegend in privatem Besitz, würden die privaten Eigner wesentliche Anteile des Öls im Boden lassen, um sie erst später zu verkaufen, wenn für das Öl aufgrund gestiegener Preise höhere Erlöse zu erwarten sind. Solange Firmen aber lediglich Konzessionen für den Abbau erhalten, haben sie keinen ausreichenden Anreiz, die Förderung zu verschieben.
7) Es wäre also auch in einem kapitalistischen System sehr wohl möglich, erheblich ressourcenschonender zu produzieren. Und unsere Marktwirtschaft bricht auch ohne Wachstum nicht zusammen – das Wesen der Marktwirtschaft benötigt Wachstum nicht als Voraussetzung, sondern produziert es als Ergebnis. Anders ist dies mit dem politischen System – mit den heutigen gesellschaftlichen Institutionen wird es in Deutschland schwierig, ohne Wachstum auszukommen. Primäres Problem ist das Umlageverfahren in der gesetzlichen Rentenversicherung. Die jüngere Generation alimentiert die jeweils ältere Generation; und wenn die jüngere Generation aufgrund des demografischen Wandels zahlenmäßig kleiner ist als die ältere Generation, dann muss sie pro Kopf mehr produzieren, um das Rentenniveau konstant zu halten. Dies macht Wachstum notwendig. Allerdings lassen sich langfristig solche Institutionen ändern – eine allmähliche Umstellung der Alterssicherung vom Umlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren macht insofern Sinn. Zudem ist die Staatsverschuldung zu reduzieren, da die Politik ansonsten Wachstum benötigt, um die Zinsen auf die Staatsschulden dauerhaft zahlen zu können.
8) Denn Wachstum hilft auch, ständig steigende (private wie staatliche) Ausgaben zu finanzieren. Gerade von der ökonomischen Theorie wird dem Menschen zugeschrieben, dass er stets an einem Mehr oder Besser interessiert sei. Sein Nutzenmaximum liegt bei einem Warenkorb, der unendliche Mengen aller Güter vorsieht – es gilt die Annahme der Nichtsättigung. Selbstbeschränkung oder Mäßigung existieren im ökonomischen Ansatz nicht. Dafür kennt die Ökonomie das Knappheitsprinzip: Güter sind nur in endlicher Menge vorhanden. Dies restringiert das Konsumverhalten des Einzelnen und damit auch der Gesellschaft. Zwar macht Wachstum mehr Konsum möglich und steigert so den Nutzen des Einzelnen, doch bleiben die möglichen Ausgaben letztlich immer begrenzt, egal wie weit man die Restriktion verschiebt. Vielleicht wollen wir Menschen tatsächlich immer mehr ausgeben, aber Wirtschaftswachstum kann und wird uns nicht ins Paradies führen, wo es keine Knappheit und keinen Mangel mehr gibt. Folglich macht es keinen Sinn, positive Wachstumsraten als gesellschaftliches Ziel zu betrachten.
9) Wachstum ist kein Ziel, es ist vielmehr eine Folge von Leistung und von Selbstverwirklichung. Menschen werden motiviert durch den Drang, etwas Bestehendes verbessern zu wollen. Sie erfinden Neues, sie setzen diese Erfindungen in Innovationen um, sie imitieren die Ideen anderer. So entsteht Fortschritt, und Fortschritt führt zu Wachstum. Wachstum lässt sich nicht als Ziel festlegen, sondern es ist das Ergebnis unseres Handelns. Auch der Wunsch nach sozialer Anerkennung ist ein Treiber für Wachstum. Menschen streben nach Statusgewinn; sie wollen sich im gesellschaftlichen Hierarchiegefüge verbessern. Dies führt zu Anstrengungen, Menschen investieren Zeit und Mühen, um im Wettbewerb mit den Anderen möglichst gut dar zu stehen. Dabei sind es keineswegs der Reichtum respektive die mit dem Reichtum einhergehenden Konsummöglichkeiten, die zu sozialer Anerkennung führen. Platt formuliert: Anerkennung erfolgt nicht dadurch, dass man reich und schön ist. Soziale Anerkennung gewinnt man durch Leistung. Der mit der Leistung verbundene berufliche Aufstieg und der auf ihn folgende zunehmende Wohlstand sind eher die nach außen sichtbaren Signale der Leistung. Wachstum entsteht aus diesen Leistungen, und Wachstum lässt sich nur dann abschaffen, wenn Leistung nicht mehr durch Aufstieg und Ansehen honoriert wird. Doch dies will niemand, auch die Postwachstumsautoren nicht.
10) Menschen wollen Anerkennungen für ihre Leistungen in Form von steigendem Wohlstand. Sie wollen in der Hierarchie nicht absteigen, sondern mithalten, auch wenn sie nicht die dafür benötigte Leistung erbringen. Mit Statussymbolen versuchen sie, das Signal für Leistung an die Gesellschaft zu senden. Dabei wird der eigentliche Wohlstand, der durch die Leistung zustande gekommen ist, übertrieben. Es werden finanzielle Mittel und damit gesellschaftliche Ressourcen für das Signalisieren von Status aufgewendet statt für die Erfüllung von Konsumwünschen. Gerade dies wird von Wachstumskritikern gerne moniert – es ist jedoch unausweichlich, solange Menschen nach Anerkennung für Leistung streben und Leistung sich nur indirekt über dadurch generierten Wohlstand beobachten lässt.
Wir sollten positiven Wachstumszahlen nicht hinterherlaufen. Wachstum ist kein Selbstzweck. Wir müssen aber auch nicht auf Wachstum verzichten, denn Wachstum ergibt sich von ganz allein aus unseren Bestrebungen, die Welt zu verbessern. Auf dieses Verbesserungsstreben sollten wir nicht verzichten, und deshalb benötigen wir auch keine Welt ohne Wachstum. Allerdings sollten wir die nicht erneuerbaren Ressourcen endlich mit adäquaten Preisen versehen, so dass unsere Wirtschaft schonender mit ihnen umgeht und Anreize hat, sich mit Fortschritt nachhaltig zu entwickeln.
Quellen:
Miegel, M. (2010): Exit. Wohlstand ohne Wachstum, Berlin
Neumann, M. (2012): Zum Glück wachsen. Sieben Weisheiten zu Wachstum, Wohlstand und Wohlbefinden, Diskussionspapier des Roman Herzog Instituts, Nr. 20, Berlin/Köln
Randers, J. (2012): 2052 – Der neue Bericht an den Club of Rome, Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre, München
- Der schwindende Gewerkschaftszugang im Homeoffice - 18. Januar 2025
- Homeoffice und Produktivität - 9. Juli 2024
- Die freie Wahl zwischen Home-Office und Präsenzarbeit - 19. Dezember 2022
Eine grundsätzlich ausgewogene Analyse zur Wachstumsthematik. Aber bei einigen Punkten muss ich doch entschieden widersprechen.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass private Eigner langfristiger denken als staatliche Handlungsträger. Beispiele für kurzfristiges und langfristiges Denken gibt es auf beiden Seiten. Privat = gut ist schon von seiner etymologischen Herkunft nicht gerechtfertigt (privare = berauben).
Und dann die Geschichte mit der kapitalgedeckten Altersvorsorge: „..eine allmähliche Umstellung der Alterssicherung vom Umlageverfahren auf ein Kapitaldeckungsverfahren macht insofern Sinn.“
Nein, die macht keinen Sinn; außer für den parasitären Finanzsektor. Trotz Mackenroth und Schreiber hält sich dieses finanzlobbyistisch induzierte Märchen.
Wie sich zudem eine Ausweitung der kapitalgedeckten Altersvorsorge mit der Forderung nach einer reduzierten Staatsverschuldung vereinbaren lässt, bleibt wohl ein unlösbares Rätsel, bei dem sich auch Jens Weidmann in Widersprüche verstrickt: https://zinsfehler.wordpress.com/2013/11/14/die-leiden-des-jungen-w/. Da lob ich mir doch die Analyse von Carl-Christian von Weizsäcker: Der Vorsorgealbtraum http://www.wirtschaftsdienst.eu/archiv/jahr/2013/13/2918/
Und nun zur zentralen Aussage: „Folglich macht es keinen Sinn, positive Wachstumsraten als gesellschaftliches Ziel zu betrachten.“
Zu dumm, dass der Kapitalismus exakt auf dieser Grundlage funktioniert. Wir müssen also entweder Alternativen entwickeln (bislang sind die aber alle gescheitert) oder aber das Wesen des Kapitalismus endlich verstehen; denn der befindet sich in einer schweren monetären Krise und bedarf eines ordnungspolitischen Korrektivs: https://zinsfehler.wordpress.com/2015/03/23/die-citoyage-keynesianischer-monetarismus-als-ordnungspolitisches-korrektiv/
LG Michael Stöcker