Pro & ContraDe-Growth Verzicht auf Wachstum für die Umwelt?

Beim 27. Weltklimagipfel im ägyptischen Sharm El-Sheikh herrschte kein gutes Klima, zumindest nicht auf dem Papier. Nach wie vor hinkt man teils deutlich hinter den Zielen zurück, die die Klimakatastrophe noch aufhalten sollen. So wurde die Zusammenkunft der knapp 200 Staaten, die erste auf dem afrikanischen Kontinent, auch von lautstarken Protesten begleitet.

Immerhin verständigte man sich auf einige neue Ansätze. Die Industriestaaten erklärten sich bereit, mehr Geld für die Abfederung der Klimarisiken in ärmeren Ländern bereitzustellen. Aber reicht das? Oder lässt sich das Klima nur retten, wenn die großen Volkswirtschaften weniger wachsen? Ulrike Herrmann (taz) und Hans-Jörg Naumer (Allianz GI) haben dezidiert unterschiedliche Ansichten, ob es grünes Wachstum überhaupt geben kann. Als Alternative bliebe nur ein Schrumpfen.

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Einige Überlegungen zu möglichen Verhaltenseffekten der Corona-Krise

Bleibende ökonomische Auswirkungen der Corona-Pandemie werden an der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Produktionsfaktoren – dem Arbeitseinsatz, Sach- und Humankapital sowie dem Bestand an technischem Wissen – sichtbar werden. Verhaltensänderungen, wie etwa eine höhere Technikakzeptanz, können das Produktionspotenzial dauerhaft stärken. Dem stehen die negativen Effekte von verstärkten protektionistischen Haltungen oder langfristig wirksame Verunsicherungen gegenüber.

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Überlebt das „Geschäftsmodell Deutschland“ die Seuche?
Struktureller Wandel, süddeutscher Rostgürtel und private Unternehmer

„Wenn wir die Industrie aus Deutschland vertreiben, wird die weltweite CO2-Bilanz nicht besser, aber unser Sozialstaat kleiner“ (Christoph Münzer)

Die Welt beneidet Deutschland. Es scheint gegen Schocks gut gewappnet. Der Corona-Einbruch ist wirtschaftlich zwar gewaltig. Gegen massenhaft steigende Arbeitslosigkeit scheint Deutschland aber immun. Der positive Eindruck könnte allerdings täuschen. Unter der Oberfläche brodelt es. Das Herz der deutschen Wirtschaft, der industrielle Sektor, gerät aus dem Takt. Tag für Tag kommen aus industriellen Vorzeigebranchen, wie der Autoindustrie und seinen Zulieferern aber auch aus dem Maschinen- und Anlagebau, neue Hiobsbotschaften. Viele Unternehmen planen trotz verlängertem Kurzarbeitergeld, enormen finanziellen Hilfen des Staates und ausgesetzter Insolvenzanmeldepflicht massenhafte Entlassungen. Das alles hat aber weniger mit dem Corona-Schock zu tun. Er ist nur der Auslöser. Der Strukturwandel, der sich seit langem aufgestaut hat, bricht auf. Deutschland steht vor einem multiplen strukturellen Wandel, inter-sektoral, intra-sektoral und inter-personell. Es ist denkbar, dass sich mit dem Corona-Schock auch das Muster des sektoralen Strukturwandels ändert. Einzelne Branchen personenbezogener Dienstleistungen, sektorale Hoffnungsträger des strukturellen Wandels, könnten darunter leiden.

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Europa im permanenten Krisenmodus
Von der Bankenkrise zur Corona-Pandemie

Seit 2008 sahen sich die Europäische Union (EU) und insbesondere die Europäische Währungsunion (EWU) immer neuen Krisen gegenüber. Es begann mit der Bankenkrise, die ihren Höhepunkt im Zusammenbruch der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 fand, und der anschließenden realwirtschaftlichen Krise, die in vielen Ländern zur bis dahin schwersten Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg führte. Daran anschließend kam es Anfang 2010 zum Ausbruch der europäischen Staatsschuldenkrise. Griechenland geriet als erstes Land in Bedrängnis und bat am 23. April 2010 die übrigen Mitgliedsländer der EWU sowie den Internationalen Währungsfonds offiziell um finanzielle Hilfe. Im weiteren Verlauf folgten Irland, Portugal, Spanien und Zypern, die ebenfalls Beistandskredite in Anspruch nahmen.  Und seit März dieses Jahres steht die Wirtschaft nun nahezu ausschließlich im Zeichen der Corona-Pandemie, deren Ende bisher noch nicht abzusehen ist.

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Ordnungspolitischer Unfug (4)
Peterchens (industriepolitische) Mondfahrt
Wettbewerbsfähig wird man im Wettbewerb

„Die Förderung einer Branche ist der sicherste Weg, sie zu ruinieren”. (Raghuram Rajan)

In Deutschland geht die Angst um: Die Angst vor dem industriellen Absturz, die Angst vor einer anhaltenden Wachstumsschwäche, die Angst vor der „gelben“ Gefahr. Deutschland lebt seit langem gut von und mit einem großen, prosperierenden industriellen Sektor. Viele mittelständische „hidden champions“ mischen ihn immer wieder auf. Einer stärkeren De-Industrialisierung wird sich Deutschland aber dennoch nicht entziehen können. Das anhaltende schwache Wachstum ist seit fast zwei Jahrzehnten ein weltweites Phänomen industrialisierter Länder. Auch Deutschland kann sich von dieser Entwicklung nicht abkoppeln, obwohl es sich besser schlug als andere ähnlich entwickelte Länder. Die chinesischen Unternehmen mauserten sich schon seit einiger Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten der weltweit Etablierten. Die Angst vor dem chinesischen „Technologieklau“ geht um. Darüber beklagen sich auch immer wieder „deutsche“ Unternehmen. Sie werfen China vor, nach anderen Spielregeln zu spielen als sie selbst spielen müssen.

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Regionen im Abseits?
Wie der Zugang zum Meer die Einkommensverteilung in Ländern beeinflusst

Viele länderübergreifende Studien zeigen einen negativen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Zugang eines Landes zum Meer. Ganze UN-Berichte widmen sich diesem Thema und unterstreichen die Bedeutung der Küstenlage für den Handel und das Wirtschaftswachstum. Andere Ökonomen dagegen bezweifeln die Bedeutung von Geografie für die Entwicklung eines Landes und weisen auf die Relevanz von politischen Rahmenbedingung und anderen landesspezifischen Merkmalen wie Kultur hin, die sich über die Zeit nicht oder nur wenig verändern. Um den möglichen Einfluss des Zugangs zum Meer auf die Wirtschaftsleistung eines Landes zu schätzen, würden empirisch arbeitende Forscher diesen Effekt gerne von anderen landesspezifischen Charakteristika – wie Institutionen, Geschichte, Kultur und weiteren unbeobachteten Faktoren – trennen. Dazu werden im Regelfall landesspezifische fixe Effekte mit ökonometrischen Methoden konstant gehalten.

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Wirtschaftswachstum und Umweltschutz
Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2018

Der von der schwedischen Reichsbank gestiftete Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ist im Jahr 2018 an die US-amerikanischen Ökonomen William D. Nordhaus (Jahrgang 1941) von der Yale University und Paul M. Romer (Jahrgang 1955) von der New York University vergeben worden. Romer wurde laut Königlich-Schwedischer Akademie der Wissenschaften vor allem für seine Wachstumstheorie ausgezeichnet, die den Faktor des technischen Fortschritts für die langfristige Wohlfahrtsentwicklung hervorhebt. Nordhaus wurde für seine Pionierforschung zu Modellen geehrt, die die Wechselwirkung von Wirtschaftswachstum und Umwelt berücksichtigen und es ermöglichen, die sozialen Kosten von Klimaveränderungen abzuschätzen.

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Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften 2018
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