Der Preis der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften zum Gedenken an Alfred Nobel wurde 2024 an drei Forscher vergeben: an Daron Acemoglu, Jahrgang 1967, der gegenwärtig am Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeitet; an Simon Johnson, Jahrgang 1963, ebenfalls MIT; und an James A. Robinson, Jahrgang 1960, von der University of Chicago. Die Kurzbegründung lautet, dass die drei den Preis für ihre Studien erhalten, „wie Institutionen gebildet werden und den Wohlstand beeinflussen“[1].
Das wissenschaftliche Hintergrundpapier zur Preisbegründung gibt zu diesen beiden Punkten näher Auskunft.[2] Als preiswürdig angesehen werden zum einen empirische Arbeiten, in denen gezeigt wir, dass inklusive Institutionen positive wirtschaftliche Auswirkungen und extraktive Institutionen negative wirtschaftliche Auswirkungen hervorrufen. Hier handelt es sich vor allem um zwei zentrale Aufsätze.[3] Zum anderen werden die Autoren ausgezeichnet für ihre Arbeiten zum institutionellen Wandel (inklusive des Phänomens institutionellen Stillstands und Beharrungsvermögens), in denen sie ein neues Interpretationsmuster für die politische Logik gesellschaftlicher Institutionenbildung entwickeln. Hier handelt es sich um eine größere Reihe von Aufsätzen sowie – was ja im zeitgenössischen Wissenschaftsbetrieb immer ungewöhnlicher wird – um ein Buch.[4]
Die nächsten beiden Abschnitte zeichnen exemplarisch die Kernideen der beiden als preiswürdig ausgewiesenen Forschungsleistungen nach.
1. Die wirtschaftlichen Auswirkungen inklusiver versus extraktiver Institutionen
Dass Institutionen wichtig sind, erschließt sich dem gesunden Menschenverstand unmittelbar. Man muss sich nur in Erinnerung rufen, wie die deutsche Teilung in BRD und DDR in relativ kurzer Zeit zu sehr unterschiedlichen Wohlstandsniveaus geführt hat. Im Hinblick auf die Teilung zwischen Nord- und Südkorea kann man anhand nächtlicher Satellitenphotos die Auswirkungen unterschiedlicher institutioneller Arrangements sogar mit bloßem Auge erkennen.[5]
Angesichts dieser Plausibilität drängt sich die Frage auf, inwiefern hier überhaupt ein Forschungsproblem vorliegt. Die Antwort liegt, wie so oft, in dem Befund, dass die Plausibilität nicht ganz so eindeutig ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, so dass man zwischen offensichtlicher Korrelation und echter Kausalität sorgsam unterscheiden muss. Plausibel ist, dass gute Institutionen einer Bevölkerung helfen, ihren Wohlstand zu steigern. Plausibel ist umgekehrt aber auch, dass reiche Gesellschaften sich gute Institutionen eher ‚leisten‘ können.
Die innovative Forschungsleistung von Acemoglu, Johnson und Robinson (im Folgenden abgekürzt als AJR) besteht also nicht darin, thematisch eine neue Frage aufzuwerfen. In Wirklichkeit beschäftigt diese Frage nach den institutionellen Quellen wirtschaftlichen Wohlstands die ökonomische Forschung bereits seit 250 Jahren, weil schon Adam Smith sie gestellt hat.[6] Ihre innovative Forschungsleistung besteht auch nicht darin, diese altehrwürdige Frage mit einer inhaltlich neuen Antwort zu versehen. Bereits Adam Smith und viele klassische und neoklassische Ökonomen nach ihm waren sich sehr wohl darüber im Klaren, dass Institutionen für den Wohlstand der Nationen eine extrem wichtige Rolle spielen. Die innovative Forschungsleistung von AJR besteht vielmehr darin, wie sie dieser Antwort eine neue Grundlage geben.
Diese Grundlage ist empirischer Natur. Sie macht sich ein quasi-natürliches Experiment zunutze, um das Endogenitätsproblem methodisch in den Griff zu bekommen, indem sie einen exogenen Schock untersuchen. Es geht um den Sachverhalt, dass der von Europa ausgehende Kolonialismus in den betroffenen Gebieten neue Institutionen eingeführt hat, deren wirtschaftliche Auswirkungen sich relativ gut beobachten und messen lassen. In den Daten findet man zwei sehr unterschiedliche Schockwirkungen: In manchen Fällen waren die kolonial eingeführten Institutionen inklusiver, in anderen eher extraktiver Art. Die Spätfolgen dieser unterschiedlichen Weichenstellungen wirken bis heute nach.
In ihrem programmatisch betitelten Aufsatz „The Colonial Origins of Comparative Development: An Empirical Investigation“[7] entwickeln AJR folgende Argumentation (siehe Abb. 1): In einigen Kolonien war das Sterberisiko für europäische Siedler aufgrund der Krankheitsbelastung hoch, in anderen niedrig. In die erste Kategorie fallen afrikanische Regionen wie der von Belgien besetzte Kongo oder das heutige Ghana, in die zweite Kategorie fallen die nordamerikanischen Regionen Kanada und die USA, aber auch Australien und Neuseeland.
Dieser objektive Unterschied veranlasste die europäischen Kolonialmächte dazu, ganz unterschiedliche Kolonialisierungsstrategien zu verfolgen. Im ersten Fall verzichtete man weitgehend auf eine intensive Besiedlung der militärisch eroberten Gebiete und verlegte sich auf ein Modell zentraler Ressourcenausbeutung im Hinblick auf natürliche Rohstoffe und menschliche Arbeitskraft. Im zweiten Fall gründeten europäische Siedler neo-europäische Gesellschaften, in denen sie sich selbst mit Regeln versorgten, die eine dezentrale Bewirtschaftung der lokal vorhandenen Ressourcen begünstigten.
Im ersten Fall wurde eine primär afrikanische Bevölkerung mit neuen Institutionen fremdversorgt, die infolgedessen nicht an ihren Interessen, sondern an den Interessen der Kolonialherren orientiert waren. Im zweiten Fall betrieb eine europäische Siedlerpopulation institutionelle Selbstversorgung. Im ersten Fall lag es im Interesse der Kolonialisten, rechtsstaatliche Strukturen wie sichere Eigentumsrechte und eine unabhängige Gerichtsbarkeit nur schwach auszuprägen. Im zweiten Fall hingegen hatten die europäischen Siedler ein starkes Eigeninteresse daran, in Europa bereits bewährte Traditionen der Rechtsstaatlichkeit in ihr neues Siedlungsgebiet mitzunehmen und für sich selbst zur Entfaltung zu bringen.
Im ersten Fall wurden extraktive Institutionen, im zweiten Fall inklusive Institutionen implementiert – mit radikal unterschiedlichen Folgewirkungen, die bis heute gewissermaßen nachhallen: Die Länder, die nach dem ersten Typ kolonialisiert wurden und damit auf das Gleis extraktiver Institutionenbildung gesetzt wurden, sind vergleichsweise arm (geblieben). Demgegenüber sind jene Länder, die nach dem zweiten Typ kolonialisiert wurden und damit auf das Gleis inklusiver Institutionenbildung gesetzt wurden, vergleichsweise reich (geworden).
Die in methodischer Hinsicht wichtige Einsicht von AJR bestand also darin, eine objektive Quelle exogener Variation der Institutionenbildung zu identifizieren und dann unterschiedlichen Institutionen in der Tat sehr unterschiedliche Beiträge zur Wohlstandsentwicklung zurechnen zu können. Ergänzt wurde dies um eine inhaltlich wichtige Erkenntnis. Sie lautet (in deutscher Übersetzung): „Wir zeigen, dass weder die Entfernung vom Äquator noch die Dummyvariable für Afrika signifikant sind, sofern der Effekt von Institutionen auf die Wirtschaftsleistung kontrolliert wird. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Afrika nicht aufgrund rein geographischer oder kultureller Faktoren ärmer ist als der Rest der Welt, sondern aufgrund schlechterer Institutionen.“[8]
2. Die polit-ökonomische Logik institutionellen Wandels
Die Unterscheidung zwischen guten und schlechten, funktionalen und dysfunktionalen, reichtumsfördernden und armutsfördernden – kurz: zwischen inklusiven und extraktiven Institutionen wirft als neues Forschungsproblem die Folgefrage auf, warum Gesellschaften sich nicht einfach dazu entschließen, sich vom Ballast extraktiver Institutionen zu befreien, also möglichst schnell und konsequent zur Bildung inklusiver Institutionen überzugehen. Warum sind schlechte Institutionen persistent? Was macht es schwierig, sich gute Institutionen zuzulegen?
Diese Folgefrage eröffnet das Feld für weitere innovative Forschungsleistungen von AJR, die ebenfalls als nobelwürdig (an-)erkannt wurden. Im Wesentlichen geht es darum, dass AJR einen Interpretationsrahmen bereitgestellt haben, der sich sehr gut dazu eignet, die polit-ökonomische Logik institutionellen Wandels zu untersuchen. Die Nobel-Kommission betont in ihrer Würdigung, dass dieser Interpretationsrahmen sich nicht nur innerhalb der Wirtschaftswissenschaften, sondern auch innerhalb der Politikwissenschaft als sehr einflussreich erwiesen und zahlreiche Forscher zu eigenen Arbeiten angeregt hat.[9]
Im Folgenden werden drei Ideen skizziert, deren Aufeinanderfolge zeigt, wie sich innerhalb des Interpretationsrahmens von ARJ ihre positiven Erklärungsansätze dynamisch entwickelt haben.
Die erste Idee bezieht sich auf das Phänomen einer feindlichen Einstellung gegenüber technischen Innovationen und den daraus resultierenden Versuchen, solche Innovationen zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Hier setzen sich AJR kritisch mit der Hypothese auseinander, dass es die absehbaren wirtschaftlichen Verlierer sind, die gegen neue Produkte und Verfahren zu Felde ziehen. AJR vertreten eine Gegenthese. Aus ihrer Sicht sind es nicht die wirtschaftlichen, sondern die politischen Verlierer, die Widerstand leisten, also nicht jene, die für sich selbst Wohlstandseinbußen befürchten, sondern jene, die ihre politische Machtposition gefährdet sehen. AJR geben hierfür folgende Begründung:
„Wenn die Akteure wirtschaftliche Verlierer sind, aber keine politische Macht haben, können sie den technologischen Fortschritt nicht behindern. Wenn sie politische Macht haben und diese behalten (d.h. keine politischen Verlierer sind), dann haben sie keinen Anreiz, den Fortschritt zu blockieren. [Ergänzung durch IP: Sie können ja schließlich den gesellschaftlichen Zusatz-Reichtum zu ihren Gunsten umverteilen.] Es sind also nur jene Akteure, die politische Macht haben und fürchten, sie zu verlieren, die ein Interesse (und die Möglichkeit) haben, Innovationen tatsächlich zu blockieren. Unsere Analyse legt nahe, dass wir uns mehr mit der Funktionsweise politischer Institutionen und den Determinanten der Verteilung politischer Macht befassen sollten, wenn wir technologische Rückständigkeit verstehen wollen.“[10]
Die zweite Idee besteht darin, ein dynamisches Spiel zu modellieren, in dem sich die breite Bevölkerung einer kleinen Elite gegenüber sieht, die politische Herrschaft ausübt. Mit einem solchen Spiel – genauer: mit zahlreichen Varianten eines solchen Spiels – gehen AJR der Frage nach, was die Regierung dazu bewegen könnte, ihre Herrschaft zu teilen und der Bevölkerung politische Mitsprache- oder sogar Mitentscheidungsrechte einzuräumen, also politische Inklusion zu betreiben.[11]
Hier wird das Spektrum möglicher Interaktionsergebnisse durch zwei Extrempole begrenzt. Einerseits kann ein Revolutionsversuch der Bevölkerung militärisch niedergeschlagen werden. Andererseits kann ein Revolutionsversuch erfolgreich sein, was allerdings erfahrungsgemäß in den meisten Fällen bedeutet, dass die umgestürzte Diktatur nicht durch Demokratie, sondern durch eine neue Diktatur militärischer Machthaber ersetzt wird. Interessant sind also die Fälle innerhalb dieses Spektrums, die tatsächlich zur Einrichtung einer Demokratie führen.
Hier haben AJR folgende Möglichkeit im Blick: Eine diktatorische Regierung wird sich auf Demokratie einlassen, also auf politische Machteinbußen, wenn sie dafür wirtschaftlich kompensiert wird. Im Prinzip wäre es leicht möglich, sie zu kompensieren, weil der Übergang von extraktiven zu inklusiven Institutionen wirtschaftliche Wohlstandszuwächse erzeugt, die man als Win-Win-Potential so ausschöpfen könnte, dass im Vergleich zum Status quo nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Elite bessergestellt wird. Allerdings gibt es zwei Glaubwürdigkeitsprobleme, die gleichzeitig auftauchen und einen solchen ‚deal‘ unterminieren.
- Einerseits hat eine diktatorische Regierung immense Schwierigkeiten, in der Bevölkerung das Vertrauen aufzubauen, dass sie inklusive Institutionen – einschließlich sicherer Eigentumsrechte – wirklich dauerhaft und nicht nur vorübergehend einführt, so dass sie der Versuchung widersteht, den entstehenden Reichtum einfach zu konfiszieren. Ein denkbares Mittel zum Vertrauensaufbau ist die Gewährung politischer Mitwirkungsrechte.
- Andererseits hat die Bevölkerung immense Schwierigkeiten, in der Regierung das Vertrauen aufzubauen, dass sie die Gewährung politischer Mitwirkungsrechte nicht dazu gebraucht – aus Sicht der regierenden Elite: missbraucht –, um die wirtschaftliche Kompensation wieder einzukassieren, mit der die Elite für die Einführung inklusiver Institutionen gratifiziert werden sollte.
Man sieht: Hier beißt sich die Katze leicht in den Schwanz. Der Sache nach hat man es mit einer Struktur ineinander verkeilter Glaubwürdigkeitsprobleme vom Typ ‚einseitiges Gefangenendilemma‘ zu tun.[12] Dies veranlasst Acemoglu zu der Einschätzung, dass das für wirtschaftliche Transaktionen geltende Coase-Theorem für politische Transaktionen leicht versagt.[13]
Damit ist Folgendes gemeint: Bestehen sichere Eigentumsrechte und lassen sich diese zu geringen Transaktionskosten austauschen, entsteht ein sozialer Prozess wechselseitig vorteilhafter Besserstellung, den man auf wirtschaftlichen Märkten oft beobachten kann. Bestehen hingegen unsichere Eigentumsrechte und lassen sich diese nur zu extrem hohen Transaktionskosten austauschen, dann lässt sich ein prinzipiell vorhandenes Win-Win-Potential nicht aneignen. Aus genau diesem Grund – aufgrund eines nicht lösbaren Commitment-Problems – kommt ein politischer Tausch wechselseitiger Vorteilsgewährung oft nicht zustande.
Oder umgekehrt formuliert: Ein Regimewechsel von der Diktatur zur Demokratie entsteht in diesem Interpretationsrahmen nur in dem Maße, wie es der Bevölkerung gelingt, mittels einer (glaubwürdigen!) Revolutionsdrohung der regierenden Elite politische Zugeständnisse abzuringen. Die Drohung stellt die Regierung dann gewissermaßen vor die Wahl zwischen Skylla und Charybdis, und dann kann es sein, dass eine Elite lieber konzessionsweise auf politische Privilegien verzichtet, als Gefahr zu laufen, aus dem Land gejagt oder umgebracht zu werden.[14]
Die dritte Idee entwickelt diese Modellierung weiter, indem die Bevölkerung nicht länger als monolithischer Block betrachtet wird, sondern als Zivilgesellschaft, die aus diversen Gruppen besteht, die sich zu kollektivem Handeln befähigen. Hier stehen sich dann Staat und Zivilgesellschaft im Modus antagonistischer Kooperation gegenüber.
Zugrunde liegt folgende Überlegung:
„Die Theorie führt zu drei unterschiedlichen Gleichgewichten, die jeweils von den Anfangsbedingungen abhängen. Der erste Typus, ein schwacher Staat, entsteht, wenn die Gesellschaft im Verhältnis zur Elite stark ist. Der zweite Typus, ein despotischer Staat, entsteht dort, wo die Elite relativ übermächtig ist. Der dritte Typus, ein inklusiver Staat, entsteht, wenn die Elite und die Gesellschaft sich in einer Machtbalance befinden.“[15]
Eine solche Modellierung lenkt den Blick auf eine Korridorlösung, die Abstand zu zwei degenerativen Extremfällen hält (siehe Abb. 2).
- Das paradigmatische Beispiel für den ersten Typus, einen schwachen Staat, ist Montenegro (nach 1840 Region III).
- Das paradigmatische Beispiel für den zweiten Typus, einen despotischen Staat, ist Preußen nach 1640 (Region I).
- Das paradigmatische Beispiel für den dritten Typus, einen inklusiven Staat, ist die Schweiz nach 1648 (Region II).
Eine besondere Pointe dieses Ansatzes zur positiven Erklärung der weltweiten Vielfalt staatlicher Strukturen besteht darin, dass in dieser Modellwelt bereits ganz kleine Unterschiede in den Anfangsbedingungen ausreichen, um im Zeitlauf starke Unterschiede in der Ausprägung staatlicher Inklusivität hervorzubringen, so dass man sich davor hüten sollte, bestimmten Regionen, Kulturen oder Ethnien prinzipiell abzusprechen, demokratiefähig zu sein oder wirtschaftlich prosperieren zu können.
Normativ gewendet lautet die Hauptbotschaft dieser polit-ökonomischen Forschungsrichtung: Wer Armut wirksam bekämpfen will, sollte die Bildung inklusiver Institutionen fördern. Aber freilich ist das leichter gesagt als getan.
Literatur
Acemoglu, Daron (2003): Why Not a Political Coase Theorem? Social Conflict, Commitment and Politics, in: Journal of Comparative Economics 31, S. 620-652.
Acemoglu, Daron (2006): Modeling Inefficient Institutions, in: R. Blundell, W.K. Newey, and T. Persson (Hrsg.), Advances in Economics and Econometrics Theory and Applications, Ninth World Congress, S. 341-380.
Acemoglu, Daron, Simon Johnson, and James A. Robinson (2001): The Colonial Origins of Comparative Development: An Empirical Investigation, in: American Economic Review 91, S. 1369-1401.
Acemoglu, Daron, Simon Johnson, and James A. Robinson (2002): Reversal of Fortune: Geography and Institutions in the Making of the Modern World Income Distribution, in: Quarterly Journal of Economics 117, S. 1231-1294.
Acemoglu, Daron, Simon Johnson, and James A. Robinson (2005): Institutions as Fundamental Causes of Long-Run Growth, in: Aghion, P. and S. Durlauf (Hrsg.), Handbook of Economic Growth, Vol. 1A, Amsterdam: Elsevier, North-Holland.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2000a): Why Did the West Extend the Franchise? Democracy, Inequality, and Growth in Historical Perspective, in: Quarterly Journal of Economics 115, S. 1167-1199.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2000b): Political Losers as a Barrier to Economic Development, in: American Economic Review 90, S. 126-130.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2001): A Theory of Political Transitions, in: American Economic Review 91, S. 938-963.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2006a): Economic Origins of Dictatorship and Democracy, New York, NY: Cambridge University Press.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2006b): Economic Backwardness in Political Perspective, in: American Political Science Review 100, S. 115-131.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2008): Persistence of Power, Elites, and Institutions, in: American Economic Review 98, S. 267-293.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2012): Why Nations Fail: The Origins of Power, Prosperity, and Poverty, New York: Crown Press.
Acemoglu, Daron, und James A. Robinson (2019): The narrow corridor: How nations struggle for liberty. New York: Penguin.
Acemoglu, Daron and James A. Robinson (2023): Weak, Despotic, or Inclusive? How State Type Emerges from State versus Civil Society Competition, in: American Political Science Review 117(2), S. 407-420.
Greif, Avner (2000): The fundamental problem of exchange: a research agenda in historical institutional analysis, in: European Review of Economic History 4(3), S. 251-284.
NASA (2014): The Koreas at Night, im Internet unter: https://earthobservatory.nasa.gov/images/83182/the-koreas-at-night (letzter Zugriff am 17.10.2024).
Nobel (2024a): The Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2024, im Internet unter: https://www.nobelprize.org/prizes/economic-sciences/2024/summary/ (letzter Zugriff am 17.10.2024).
Nobel (2024b): The Prize in Economic Sciences 2024. Popular Science Background: They provided an explanation for why some countries are rich and others poor, hrsg. von der Royal Swedish Academy of Sciences, im Internet unter: https://www.nobelprize.org/uploads/2024/10/popular-economicsciencesprize2024.pdf (letzter Zugriff am 17.10.2024).
Nobel (2024c): Scientific Background to the Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2024, hrsg. vom Committee for the Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel, im Internet unter: https://www.nobelprize.org/uploads/2024/10/advanced-economicsciencesprize2024.pdf (letzter Zugriff am 17.10.2024).
North, Douglass C. und Barry R. Weingast (1989): Constitutions and commitment: the evolution of institutions governing public choice in seventeenth-century England, in: The Journal of Economic History 49(4), S. 803-832.
Smith, Adam (1776, 2007): An Inquiry into Nature and Causes of the Wealth of Nations, edited by Sálvio Marcelo Soares, MetaLibri Digital Library, im Internet unter: https://www.ibiblio.org/ml/libri/s/SmithA_WealthNations_p.pdf (letzter Zugriff am 17.10.2024).
[1] Nobel (2024a).
[2] Vgl. Nobel (2024c). Im Netz verfügbar ist auch eine populärwissenschaftliche Begründung, die ausgesprochen verständlich formuliert sowie zudem sehr gut illustriert ist und mithin als wirklich lesenswert zur Lektüre empfohlen werden kann. Vgl. Nobel (2024b).
[3] Gemäß Nobel (2024; S. 2) handelt es sich um Acemoglu, Johnson und Robinson (2001) sowie (2002).
[4] Gemäß Nobel (2024; S. 3) handelt es sich um Acemoglu (2003) und (2006), um Acemoglu, Johnson und Robinson (2005) sowie ferner um Acemoglu und Robinson (2000a), (2001), (2006b) und (2008). Zudem würdigt Nobel (2024c; S. 4 und S. 35 ff.) ausdrücklich das Buch von Acemoglu und Robinson (2006a).
[5] Vgl. z.B. das eindrucksvolle Photo bei NASA (2014).
[6] Vgl. Smith (1776, 2007).
[7] Vgl. Acemoglu, Johnson und Robinson (2001).
[8] Acemoglu, Johnson und Robinson (2001; S. 1372; Übersetzung IP).
[9] Vgl. Nobel (2024; S. 39 et passim).
[10] Acemoglu, Johnson und Robinson (2000b; S. 126 f.; Übersetzung IP).
[11] Vgl. z.B. Acemoglu, Johnson und Robinson (2005).
[12] Vgl. Greif (2000).
[13] Vgl. Acemoglu (2003).
[14] Eine von anderen Autoren präferierte Möglichkeit – aber mehr oder weniger immer noch innerhalb des Interpretationsrahmens von AJR – besteht darin, dass es zu Demokratisierung auch dann kommen kann, wenn es aufgrund eines besonders glücklichen historischen Interessen-Konstellation gelingt, mittels einer Verfassung verlässliche Bindungen aufzubauen, die dem wechselseitigen Versprechen ex ante Glaubwürdigkeit verleihen, sich ex post wechselseitig nicht auszubeuten. Für eine solche Konzeptualisierung vgl. z.B. North und Weingast (1989), die den Weg Englands zur konstitutionellen Monarchie und zu inklusiven Institutionen darauf zurückführen, dass das englische Parlament 1688 dem außerordentlich schwachen Wilhelm von Oranien die Bedingungen diktieren konnte, unter denen er König werden durfte. Diese Bedingungen konstitu(tionalis)ierten sichere Eigentumsrechte, den Schutz vor Konfiskation durch den König, die Bindung von Steuer(erhöhunge)n an die Zustimmung des Parlaments usw. – aber auch eine Selbstbegrenzung parlamentarischer Befugnisse gegenüber dem König.
[15] Acemoglu und Robinson (2023; S. 407; Übersetzung IP). Für ausführliche populärwissenschaftliche Darstellungen vgl. Acemoglu und Robinson (2012) und (2019).
Hinweis: Der Beitrag erscheint in modifizierter Form in Heft 12 (2024) der Fachzeitschrift WiSt.
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