Keine Angst vor der Globalisierung!
Erfahrungen mit der EU-Osterweiterung

Zum 1. Mai 2004 traten acht Länder aus Mittel- und Osteuropa – Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowenien, Slowakische Republik, Tschechische Republik, Ungarn – sowie die Mittelmeerstaaten Malta und Zypern der Europäischen Union (EU) bei. Die wirtschaftliche Integration der mittel- und osteuropäischen Länder war schon zur Jahrtausendwende weit vorangekommen. Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den Ländern Mittel- und Osteuropas wurden bereits in den 1990er Jahren weit ausgebaut. Deutsche Unternehmen waren zudem schon vor der formellen EU-Osterweiterung im Jahr 2004 mit Produktionsstätten vor Ort vertreten.

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Junge Ordnungsökonomik
Expansive Geldpolitiken und das Ende der Globalisierung

In ihrem 2009er Werk Money, Markets, and Sovereignty argumentieren Benn Steil und Manuel Hinds, dass souveräne Geldpolitiken und die Globalisierung – historisch betrachtet – nicht miteinander kompatibel sind. In der Geschichte setzten Regierungen die Geldpolitik meist aggressiv für ihre Interessen ein. Souveräne Geldpolitiken trugen daher immer wieder zu Konflikten, Inflation und Währungskrisen bei, die mit protektionistischen Maßnahmen einhergingen. Folglich waren in längeren Globalisierungsperioden eher monetäre Standards, wie z. B. der Goldstandard, vorherrschend als souveräne Geldpolitiken.

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Neue Industriepolitik mit Clustern
Hokuspokus oder wohldurchdachtes Konzept?

„Ich bin ein Optimist, der nichts über die Zukunft weiß und der daher keine Voraussagen macht.“ (Karl Popper)

Die ökonomische Welt hat sich verändert. Seit der Finanzkrise ist vieles anders. Die „neue“ Welt der immer zahlreicheren „BRICs“ erlebt einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung. Beschäftigung, Wachstum und Wohlstand entwickeln sich ausgesprochen positiv. Das ist in der „alten“ Welt beidseits des Atlantiks anders. Dort schleppt sich die wirtschaftliche Erholung dahin, die Beschäftigung lahmt, das Wachstum ist anämisch, die Staatsschulden sind eine drückende Last, der Finanzsektor ist weiter fragil. Überall dominiert Skepsis. Überall? Nein, Deutschland stemmt sich gegen den Trend. Nach langen Jahren der Stagnation hat es die Rote Laterne beim wirtschaftlichen Wachstum abgegeben. Die Lage am Arbeitsmarkt war seit über 20 Jahren nie besser. Trotz Schwächen vor allem staatlicher Institute scheint der Finanzsektor relativ stabil. Die Staatsschulden sind zwar viel zu hoch, sie wachsen aber langsamer als anderswo. Deutschland scheint zu alter Stärke zurückgefunden zu haben. Seine Unternehmen sind international wettbewerbsfähig, erhebliche Leistungsbilanzüberschüsse pflastern den Weg.

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BücherMarkt
Heilmann/Rürup: Fette Jahre

Ob wir uns Fußball-Europameister 2012 nennen dürfen, wissen wir spätestens am 1. Juli, nachdem in Kiew das Finale abgepfiffen worden ist. Gänzlich überraschend käme der Titel trotz der holprigen Vorbereitung nicht. Die Wettquote für einen deutschen EM-Titel ist bei den meisten Anbietern hinter Spanien die zweitniedrigste. Eine bedeutend höhere Rückzahlung würde eine – hypothetische – Wette auf Deutschland als wohlhabendste Nation im Jahr 2030 einbringen. Dass wir für das Resultat geschlagene 18 Jahre warten müssten, würde die Bereitschaft für eine Wette allerdings empfindlich verringern.

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BlogDialog
Henkel über Krisen und Geschäftsmodelle
Der frühere BDI-Präsident im Interview

Herr Henkel, welches Datum wird – unabhängig von der Chronologie – weiter vorne in den Geschichtsbüchern stehen: Der 15. September 2008 oder der 20. Oktober 2009?

Hans-Olaf Henkel: Sie meinen die Pleite von Lehman Brothers und…

…den Tag des Geständnisses der Griechen, dass das laufende Defizit nicht fünf, sondern 12,7 Prozent des BIP beträgt. Mittlerweile wurde es sogar auf 13,6 Prozent heraufgesetzt.

Henkel: Ich halte ein anderes Datum für viel entscheidender: Den Tag, an dem der ehemalige französische Staatspräsident Jacques Chirac und unser Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder beschlossen haben, der Europäischen Union die disziplinarischen Maßnahmen gegen ein Budgetdefizit in ihren eigenen Ländern aus der Hand zu schlagen. So konnten beide die Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent brechen, übrigens ohne jede Finanz- und Wirtschaftskrise. Das war das erste entscheidende Datum, an dem der Euro aufgeweicht wurde. Das zweite ist die ebenfalls von Chirac und Schröder zu verantwortende Aufnahme Griechenlands in die Eurogruppe, wohlgemerkt gegen die Empfehlung der Europäischen Zentralbank. Kurz nach der Jahrtausendwende wurden also die ersten Grundlagen für die jetzige Krise gelegt.

Anfang dieses Jahres ist fast keine Woche vergangen, in der Griechenland die Kapitalmärkte nicht in Atem gehalten hat. Ab welchem Zeitpunkt war Ihnen der Ernst der Lage bewusst?

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Marktwirtschaft lernen
Zur Vermittlung ökonomischer Bildung in deutschen und schweizerischen Schulbüchern

In Zeiten wie diesen hat jeder zur Marktwirtschaft irgendwie eine Meinung. Da die Wenigsten Volkswirtschaftslehre studieren, müssen die Meisten notgedrungen auf Zeitungswissen oder auf ihr Schulbuchwissen zurückgreifen. Da liegt die Frage nahe, wie es um die Vermittlung von Kompetenzen in wirtschaftlichen Fragen während der Schulzeit stand und steht. Die Reaktionen auf die Finanzkrise legen eine tiefgreifende Unkenntnis vieler Bevölkerungskreise über wirtschaftliche Fragen nahe, von der auch gebildete Kreise nicht ausgenommen sind, sofern sie sich nicht schon einmal intensiv im Rahmen eines Studiums mit volkswirtschaftlichen Fragen beschäftigt haben. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat eine wirtschaftswissenschaftliche Schulbuchstudie in Auftrag gegeben. Die Kernfrage ist: Werden wirtschaftliche Zusammenhänge korrekt erklärt und welche ordnungspolitischen Bewertungsmuster lassen sich in Schulbüchern – versteckt oder offen – erkennen?

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Varianten des Kapitalismus
Globalisierung und Sozialstaat
Wettbewerb oder Koordination?

Im Motorsport gilt das geflügelte Wort, Rennen werden „auf der Bremse“ entschieden. Das ist übertrieben, ohne kräftigen Motor geht nichts. Die Kombination aus beidem macht den Erfolg aus. Das gilt auch für die Globalisierung. Unbestritten sind weltweit offenere Märkte ein bärenstarker Motor des wirtschaftlichen Wohlstandes. Die Empirie ist eindeutig. Umsonst ist allerdings wachsender Wohlstand nicht. Offenere Märkte beschleunigen den Prozess der „schöpferischen Zerstörung“. Den wirtschaftlichen Akteuren wird einiges an Anpassung abverlangt: „There is no gain without pain“. Die Menschen sind eher bereit, auch hohe Kosten der Veränderung auf sich zu nehmen, wenn sie sicher sein können, im Falle des wirtschaftlichen Scheiterns nicht ins Bodenlose zu fallen. Der Sozialstaat soll helfen, dass dies nicht geschieht, ohne den Motor des Wohlstandes abzuwürgen. Wie sich die Menschen zur Globalisierung stellen, hängt auch davon ab, was sie dem Sozialstaat zutrauen. Je effizienter er ist, je geringer seine Nebenwirkungen sind, desto schneller kann auch die wohlstandssteigernde weltweite Öffnung der Güter- und Faktormärkte voranschreiten.

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Kirch, Bosman und Abramowitsch

Vielen Menschen in Europa würde etwas fehlen, gäbe es keine Fußball-Nationalmannschaften mehr. Sie sind stolz auf ihre Nationalkicker, wie sie es auf die Flagge ihrer Nation oder ihre Nationalhymne sind. Auch bei den Europameisterschaften 2008 in Österreich und der Schweiz wird der Dreiklang aus Team, Flagge und Hymne wieder zu sehen und hören sein. Diese heile Welt ist allerdings für viele in Gefahr. Schuld daran sei der Kommerz. Vereine würden zu reinen Unternehmen der Unterhaltungsindustrie, Nationalmannschaften seien vom Aussterben bedroht. Kurz und gut: Die europäische Fußball-Kultur stehe auf der Kippe.

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Wirtschaftspolitik in Zeiten der „3. industriellen Revolution“

Die Welt verändert sich in einem rasanten Tempo, die Globalisierung wirft wirtschaftlich vieles über den Haufen. Viele glauben gar, es sei ökonomisch nichts mehr so, wie es einmal war. Erfordert diese „neue“ Welt der internationalen Arbeitsteilung auch eine neue Wirtschaftspolitik? Die Antwort lautet: nein. Was in der „alten“ Welt gute Wirtschaftspolitik war, wird es auch in der „neuen“ Welt sein. Auch in Zeiten der Globalisierung gelten für die Wirtschafspolitik drei Regeln: Handle nicht protektionistisch, stärke die Anpassungsfähigkeit der Arbeitsmärkte, federe den strukturellen Wandel anreizverträglich ab.

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Die Zukunft der Arbeit

In den reichen Ländern geht die Angst um, die Angst vor der Globalisierung. Die Meinung verbreitet sich, weltweit offenere Märkte würden die Lage auf den Arbeitsmärkten verschärfen. Diese Ängste sind nicht neu. Bisher fielen sie aber nicht auf fruchtbaren Boden. Arbeitslosigkeit ist vor allem das Problem einer zu wenig qualifizierten Minderheit. Das könnte sich allerdings ändern, wenn auch die Mittelschichten in den Strudel anhaltender Arbeitslosigkeit geraten. In der Bevölkerung wachsen die Ängste. Die Forderungen an die Politik werden lauter, die Märkte noch stärker an die Kandare zu nehmen.

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