Klima: Wieviel Panik ist vernünftig?

Als Alt-Bundespräsident Joachim Gauck in einem Fernsehinterview gefragt wurde, wie er die Idee findet, Greta Thunberg den Friedensnobelpreis zu verleihen, antwortete er beziehungsreich lächelnd mit nur einem einzigen Wort: „Originell.“ Was immer er damit im Schilde führte, so bleibt doch klar: Greta Thunberg ist zur Kult-Figur avanciert, mit allem, was dazu gehört. Sie hat einen Nerv bei einer großen Zahl ihrer Altersgenossen getroffen, und es ist deren gutes Recht, sich entsprechend zu artikulieren – auch schrill und laut. Und es ist ihr gutes Recht, mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam zu machen – auch mit dem Vorwurf, künftigen Generationen die Zukunft zu verbauen. Es ist ja nicht das erste Mal. In den 1980er Jahren hat ein Teil einer Generation schon einmal behauptet, keine Zukunft mehr zu haben. „No future!“, wurde seinerzeit gerufen, und man begründete den Slogan unter anderem mit den Folgen von Atomkraft, Waldsterben und atomarer Rüstung.

Inzwischen sieht die No-Future-Generation ihrer nahenden Pensionierung entgegen. Zugleich sieht sie sich nun ihrerseits dem Vorwurf ausgesetzt, die Zukunft ihrer Nachfolgegeneration zu zerstören – diesmal aber nicht seitens einer No-Future-Bewegung, sondern seitens der Fridays-for-Future-Bewegung. Wie sich die Dinge ähneln! Während die erstere ihre „die-ins“ seinerzeit im Angesicht neuer atomarer Mittelstreckenraketen im Zuge des damaligen NATO-Doppelbeschlusses und in der Befürchtung veranstaltete, in einem baldigen Atomkrieg pulverisiert zu werden, organisiert die letztere sie in der Befürchtung, mit dem Klimawandel bald auf einer unbewohnbaren Erde darben zu müssen. Dass die Großmächte derweil wieder munter neue Mittelstreckenraketen entwickeln und die Erde damit womöglich irgendwann tatsächlich in Schutt und Asche legen, interessiert im Moment niemanden. Vor bald vier Jahrzehnten hat es allein in West-Deutschland Millionen auf die Straße getrieben. Offenbar kann man sich stets nur auf einen Weltuntergang konzentrieren. Da muss der andere dann mal warten.

Bisher ist aber alles noch gut gegangen, und die No-Future-Generation hat, wie wir heute wissen, eine glänzende Zukunft gehabt: Einkommen, Lebenserwartung, medizinische Versorgung und was sonst noch alles zur Lebensqualität gehört, haben sich als historisch unerreicht herausgestellt. Und in vielerlei Hinsicht ist auch die Umwelt deutlich besser geworden. So mancher „Die-in-Aktivist“ von damals parkt heute sein lackglänzendes SUV vor dem freistehenden Eigenheim. So gesehen, war das damalige no future zumindest im Nachhinein betrachtet eine gravierende Fehleinschätzung. Freilich muss sich das für die Fridays-for-Future-Bewegung nicht wiederholen. Wir sollten es hoffen, aber wir wissen es nicht. Was wir allerdings wissen, ist dies: Der Anlass dieser Bewegung ist der Klimawandel, und der ist zweifellos und nicht anders als die nach wie vor ungebremste atomare Rüstung ein gravierendes Problem der Menschheit – ein besorgniserregendes und vielleicht sogar ein existenzielles Problem.

Die jungen Leute weisen also zurecht darauf hin, und zurecht tun sie das mit großem Nachdruck. Nicht zuletzt deshalb sollte man nachsichtig mit der Art sein, mit der sie das tun: wenn zum Beispiel die Segelyachtüberfahrt von Greta Thunberg am Ende nicht wirklich, sondern nur symbolisch eine gute Klimabilanz vorweisen kann. Und man sollte auch nicht gleich mit der ganz großen Keule zuschlagen, wenn Schüler in diesem Zusammenhang einmal ihrer Schulpflicht nicht nachkommen und dabei ein wenig von der Luft der Illegalität schnuppern. Schließlich sollten wir noch in einer letzten Hinsicht nachsichtig sein: gegenüber weniger schlauen Äußerungen nämlich, wie zum Beispiel dem berühmt gewordenen Satz von Greta Thunberg, der da lautete: „I want you to panic!“

Aber: Nachsichtig zu sein, bedeutet nicht, sich dem Trubel in all seinen Irrationalitäten anzuschließen, wie jemand, der nicht gemerkt hat, dass er in die Jahre gekommen ist und sich nun auf Partys jungen Leuten anbiedert, indem er vergeblich deren Slang nachäfft. Genauso wirkt es, wenn derzeit wieder und wieder dieser völlig irrationale Satz „I want you to panic!“ ehrfurchtsvoll zitiert wird, als handele es sich um eine tiefschürfende Einsicht. Greta Thunberg ist gewiss ein Phänomen, und sie hat sprichwörtlich und durchaus im guten Sinne viel bewegt. Aber eine Philosophin, an deren Lippen wir fortan alle hängen sollten, ist sie damit noch nicht. Und bessere Rezepte zur Lösung des Problems hat sie deshalb auch noch nicht.

Nicht zuletzt deshalb auch wirkt es anbiedernd, wenn Lehrer und Rektoren die Schulpflichtverletzungen ihrer Schüler zum Anlass nehmen, dem Ruf der Prophetin ebenfalls zu folgen und mitzumarschieren, oder wenn sie die anfänglich noch wunderbar ordnungswidrigen Aktionen der Schüler zu Schulveranstaltungen machen! Den protestierenden Schülern erweisen sie damit jedenfalls einen Bärendienst. Denn wo bleibt die Auflehnung gegen die Erwachsenen, wenn die vorneweg marschieren, bevor sie nach Abschluss der Proteste mit ihrem Mittelklassewagen nach Hause in ihr Eigenheim fahren?

Auch in den 80ern waren Richter unter der Hand nachsichtig, als sich junge Leute nämlich an Gleise gekettet hatten, um Atomtransporte zu behindern. Diese Nachsicht war richtig so. Aber es war auch richtig, formell darauf zu bestehen, dass solche Aktionen den Tatbestand der Nötigung erfüllen und damit illegal sind, egal wie bedeutend der Anlass ist. Von einer solchen Haltung sollte man auch heute nicht abrücken. Die Schulpflicht ist eine bindende gesetzliche Regel, und wer meint, zu einem höheren Zweck gegen diese Regel verstoßen zu müssen, der soll das tun und die daraus folgenden Konsequenzen tragen. Offenbar waren die Schüler ja bereit dazu.

Die stattdessen zu beobachtende Anbiederei ist nicht nur nervig, sondern vor allem schädlich. Statt die Rolle der protestierenden Jugendlichen nachzuäffen, sollten die „Erwachsenen“ – also die Politiker, die Journalisten, die Lehrer und wer sonst noch Verantwortung trägt – jene Rolle einnehmen, die ihnen zusteht. Und die besteht darin, einerseits das Anliegen der jungen Leute anzuerkennen, die Debatte andererseits aber in rationale Bahnen zu lenken. Dass man ihnen das als Beschönigung vorwerfen wird, wird man aushalten müssen und können. Rationalität hat oft einen schlechten Ruf, gerade wenn es um emotional aufgeladene Probleme geht; und doch haben wir der Rationalität die Lösung fast aller dieser Probleme zu verdanken. Rationalität steckt hinter praktisch allen Errungenschaften, die uns heute wichtig sind, darunter vor allem: Toleranz, Menschenrechte, Demokratie und Wohlstand. Und auch das Klimaproblem werden wir nur mit ihrer Hilfe lösen, oder wir werden es gar nicht lösen.

Ungeachtet dieser Einsicht wurde das Sommerloch gefüllt mit sinnlosen Vorschlägen und gegenseitigen Anschuldigungen, bei denen bisweilen alles durcheinanderging: vor allem die Reduktion von Plastikmüll und das Klimaproblem. Alles landete in einem großen Topf und nährte die Illusion, alles werde besser, wenn die Menschen nur endlich das moralisch Richtige täten, ihr Naturell änderten und grundlegend abkehrten von ihrem schrecklichen westlichen Lebensstil. In missionarischem Eifer wurden die SUV-Fahrer, die Ferienflieger, die Fleischesser und sogar die Strohhalmtrinker als Schuldige für das Klimaproblem identifiziert und zwischendurch gar die Grünen-Wähler, weil die nämlich statistisch eine schlechtere CO2-Bilanz aufweisen als andere. Hätte man letzteres seriös geprüft und den Einfluss der Einkommenshöhe berücksichtigt, wäre von diesem Befund vermutlich nichts übriggeblieben. Aber egal, es werden Schuldige gebraucht, und gern zeigt man mit Häme auf sie, gerade so, als ob mit einer solchermaßen geschaffenen Denunziationsatmosphäre das Weltklima zu retten wäre! Als Gipfel dieses ganzen Irrsinns wurde schließlich das unsägliche Wort „Flugscham“ geboren. Jetzt, so musste eigentlich jeder Beobachter von außen denken, jetzt sind die Deutschen mal wieder übergeschnappt!

Im Gegensatz zu dieser schlechten Realsatire gehört es zu einer rationalen Erörterung der Probleme, zunächst einmal ein paar Einsichten zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu gehören solche, die im Sinne der „Panik-Philosophie“ so etwas wie no goes sind, vor allem diese: Die deutsche Klimapolitik kann dafür sorgen, die von Deutschland ausgehenden CO2-Emissionen zu verringern. Es gibt auch gute Gründe, das zu tun, wie wir gleich sehen werden. Aber eines werden wir damit sicher nicht erreichen können. Wir werden damit den Klimawandel nicht aufhalten können, das ist schlicht nicht möglich. Denn wir tragen lediglich zwei Prozent zu den weltweiten Klimaemissionen bei. Wenn wir also ab morgen unsere CO2-Emissionen schlagartig halbieren würden, dann sänken die weltweiten CO2-Emissionen auf 99 Prozent ihres jetzigen Niveaus. Obwohl dies ein schlichtes Faktum ist, das alle kennen, die sich jemals auch nur flüchtig mit dem Thema beschäftigt haben, kommt es einem Tabubruch nahe, es auszusprechen.

Obwohl man damit gar nichts beschönigt. Denn rationale Politik kennt keine Tabus und kehrt solche unangenehmen Tatsachen nicht in der Befürchtung unter den Tisch, sie könnten das Klimabewusstsein unterwandern. Denn es ist irrational, dies zu tun. Vielmehr stellt sich rationale Politik den Tatsachen, verschweigt sie nicht, sondern spricht sie offen und öffentlich aus und nimmt sie in ihr Kalkül auf. Im Anschluss fragt sie, was man angesichts dessen trotzdem tun kann. Hierzu müssen wir weiterbohren und zum Beispiel dies feststellen: Gäbe es eine Weltregierung und hätte diese Weltregierung die Legitimität, ein weltweit verbindliches Maximum an CO2-Emissionen festzuschreiben; hätte diese Weltregierung schließlich die politischen und administrativen Kapazitäten, um dieses Maximum – beispielsweise auf dem Weg eines weltweiten Emissionshandelssystems – durchzusetzen, dann wäre das Problem gelöst. Ganz ohne Denunziationskultur und ganz ohne im Detail nachzuschnüffeln, wer wo was getan hat, was dem Klima vielleicht schaden könnte.

Allerdings haben wir keine Weltregierung und wir haben nicht einmal globale Institutionen, welche über hinreichende Legitimität sowie effektive politische und administrative Kapazitäten verfügen. Daher scheidet diese Lösung aus. Was ebenso ausscheidet, sind nationale Alleingänge, welche nicht eingebettet sind in internationale Abkommen, deren Einhaltung selbsterzwingend und damit im Interesse aller Regierungen sind. Fehlt es daran, so ruiniert ein einzelnes Land, welches einen solchen Alleingang dennoch durchzieht, seinen Wohlstand und erreicht für das Klima nichts. Dieser Umstand wird immer wieder geleugnet, und es ist ja verständlich, dass man ihn nicht gern zur Kenntnis nimmt. Nur ist es eben irrational. Und so wird klar, was einen Klimaleugner im Ergebnis von jemandem unterscheidet, der die Sinnlosigkeit ungeeigneter Klimapolitik leugnet. Sie sind sich näher, als ihnen beiden lieb ist! Denn sie handeln beide irrational, und sie tragen beide jeweils zur Lösung des Klimaproblems genau nichts bei. Nicht einmal in dem schönen Gefühl der moralischen Überlegenheit unterscheiden sie sich, denn auch das haben sie vermutlich beide.

Um sich der Frage zu nähern, was man tun kann, gilt es, ein weiteres wichtiges Faktum zur Kenntnis zu nehmen. Zwar ist Deutschland als Emissionsland unbedeutend, nicht ganz so unbedeutend ist es aber als politischer Spieler. Das gilt zumindest im europäischen Maßstab, indirekt damit aber auch global. Wenn Deutschland also etwas beitragen kann, dann hier und nur hier. Denn es gibt nur eine Lösung des Problems. Man wird (weitere) globale Abkommen abschließen müssen, in welchen sich möglichst viele Länder auf eine Reduktion von CO2 verpflichten. Damit steht uns die Dimension des Problems vor Augen. Denn ohne solche Abkommen werden wir den Klimawandel nicht aufhalten, das ist schon technisch ausgeschlossen. Um hierzu etwas beizutragen, ist es aber zwingend erforderlich, dass wir uns selbst genauestens an alle Verpflichtungen halten, die wir im Zuge der Abkommen eingegangen sind oder künftig eingehen werden. Der damit verbundene Glaubwürdigkeitseffekt ist der einzige Grund, warum wir trotz unseres unbedeutenden Anteils an den Weltemissionen am Abbau der eigenen Emissionen arbeiten sollten. Aber der ist so bedeutend, dass wir darauf nicht verzichten dürfen. Erst darauf kann dann ein Innovationsprozess aufsetzen, der (hoffentlich) jene neuen Technologien hervorbringen wird, die zunächst von uns und später vielleicht auch von anderen genutzt werden können, um die Klimaziele erreichen zu können.

Umso mehr gilt dann aber: Wir müssen unsere Verpflichtungen so kostensparend wie möglich erreichen. Hierzu sind die vielen vorgeschlagenen Detailregelungen, mit denen das Sommerloch gefüllt wurde, nicht hilfreich, sondern im Gegenteil schädlich. Schon jetzt leisten wir uns eine Klimapolitik, die enorme finanzielle Belastungen für die Haushalte erzeugt und zugleich sehr wenig bis gar nichts an CO2-Reduktion bringt. Es müsste doch verständlich zu machen sein, dass eine Tonne CO2 eine Tonne CO2 ist, egal, ob sie von einem SUV, einem Flugzeug, einem Gartengrill oder der Stromquelle eines Elektroautos stammt. Daher kommt es darauf an, dass jeder einzelne von uns mit dieser Ressource, der Menge an CO2, die durch sein persönliches Verhalten emittiert werden darf, sparsam umgeht. Das kann er aber nur, wenn sich die Knappheit der erlaubten Emissionsmengen in deren Preis niederschlägt, denn dann und nur dann kann jeder sinnvoll für sich abwägen, zu welchem Zweck er bereit ist, diesen Preis zu zahlen. Das geht entweder über eine CO2-Steuer oder über ein lückenloses System des Emissionshandels – aber immer nur eines von beiden. Wenn das funktioniert, spielt es für die Gesellschaft keine Rolle mehr, wofür eine Tonne CO2-Emission am Ende verwendet wird. Daher muss dies ein zunächst offenes Ergebnis der CO2-Reduktion sein und nicht deren Anfang. Deshalb ist es sinnlos, alles gleichzeitig zu machen: eine lückenlose CO2-Steuer einzuführen, den Emissionshandel in der EU auszubauen, das Erneuerbare Energien Gesetz in Kraft zu lassen und dann noch eine Vielzahl darüberhinausgehender Detailregelungen für Autos, Flugzeuge, Kraftwerke, Eigenheimheizungen, Viehzüchter oder was auch immer einzuführen – und das Ganze dann auf Landesebene und auf kommunaler Ebene noch einmal mit weiteren Maßnahmen anzureichern. Denn so ein Chaos verursacht vor allem eines: Kosten, die die Bürger ohne jeden klimapolitischen Sinn tragen müssen.

Zugleich sollte damit klarwerden, wie sinnlos eine Denunziationskultur ist, in der jeder jeden anderen für dies und jenes anschwärzt, was angeblich oder tatsächlich klimaschädlich ist – sei es in den Urlaub zu fliegen, Fleisch zu essen, Soja-Burger zu grillen, Auto zu fahren oder was auch immer. Wer will da den Überblick behalten? Ein Inlandsflug von Hamburg nach München? Mit rechnerisch sechs bis acht Litern Kerosin (im Grunde also Diesel) pro Kopf und hundert Kilometer? Das geht gar nicht! Nach Amsterdam aber schon, denn das ist ja kein Inlandsflug. Also stattdessen eine Autofahrt von Hamburg nach München, mit ebenfalls sechs bis acht Litern Benzin oder Diesel? Oder mit dem ICE mit – wieviel eigentlich? Oder spielt das hier keine Rolle? Oder mit dem Elektroauto „lokal“ emissionsfrei, was immer das für den globalen Klimawandel bedeuten kann? Oder stattdessen die Veranstaltung nach Innsbruck verlagern, damit die deutschen Teilnehmer keinen geächteten Inlandsflug machen müssen, dann aber noch weiter anreisen werden? Das dann öffentlich machen und die bösen Schummler an den Pranger stellen? Wollen wir das alles wirklich? Wir sollten uns diesen unseligen Unsinn besser sparen, wenn wir zur Lösung des weltweiten Klimaproblems den größtmöglichen Beitrag leisten und dabei die Grundlagen von Wohlstand, Freiheit und Toleranz bewahren wollen.

Stattdessen sollten wir uns klarmachen: In einer Demokratie sind wir stets darauf angewiesen, bei allem, was wir tun, die Bevölkerung mitzunehmen. Das gilt auch für die Klimapolitik. Wer das nicht akzeptiert, sollte sich eingestehen, dass er im Ergebnis für ein autokratisches System optiert – mit der wahrscheinlichen Folge, dass dieses System erst Recht nichts zur Problemlösung beiträgt. Wer aber akzeptiert, dass wir die Bevölkerung in unserer Demokratie mitnehmen müssen, der sollte auch dies zur Kenntnis nehmen: Gewiss stehen viele Schüler wegen des Klimaproblems immer wieder auf der Straße. Aber auch in dieser Altersgruppe ist das immer noch keine Mehrheit; und auch in dieser Altersgruppe werden die meisten eine begrenzte Bereitschaft zeigen, von ihrem Wohlstand Abstriche zu machen. Ist diese Grenze überschritten, geht gar nichts mehr. Und dann werden wir auch international nichts mehr erreichen – auf der europäischen Bühne nicht und schon gar nicht auf der globalen. Wir sollten daher sorgfältig darauf achten, die Grenze nicht zu überschreiten. Das geht nur mit einer rationalen Klimapolitik und gewiss nicht, indem wir daran mitwirken, eine Panik- und Denunziationsgesellschaft zu kultivieren.

Thomas Apolte
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2 Antworten auf „Klima: Wieviel Panik ist vernünftig?“

  1. Deutschland könnte auch als Exporteur klimaneutraler Energietechnik im Kampf gegen die Erderwärmung Verdienste erwerben. Vor kurzem haben deutsche Physiker einen Reaktortyp vorgestellt der wesentliche Sicherheitsproblem herkömmlicher Nukleartechnologie vermeidet ( http://www.welt.de/debatte/kommentare/article192355735/Klimawandel-Es-gibt-den-perfekten-Kernreaktor-Bauen-wir-ihn.html ).

    Der Prototyp dieser Anlage wird aber nicht in Deutschland gebaut werden. Den gleichen Kräften, die Greta Thunberg puschen, ist es gelungen, Atomenergie in Deutschland zu tabuisieren. Auch in der Gentechnik werden in Deutschland keine zukunftsträchtigen Exportindustrien entstehen, weil diese Technik tabuisiert wurde. Das sind langfristige Weichenstellungen von großer Tragweite. Dabei spielen gerade auch die öffentlich-rechtlichen Medien eine wichtige Rolle.

    Insofern ist der „Greta-Hype“ dann doch nicht so unproblematisch.

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