„Wer zu spät geboren und jünger als 45 Jahre ist, den bestraft das Leben und Hubertus Heil. Die implizite Botschaft an alle klugen, gut qualifizierten und damit mobilen U45 lautet: „Rein in die Verbeamtung“ oder „Raus aus Deutschland!““ (Tobias Kohlstruck)
Krisen häufen sich, das Wachstum ist anämisch, Verteilungskämpfe nehmen zu. Ein neues Zeitalter intensiverer inter-generativer Verteilungskämpfe bricht an. Vor allem Klimawandel und Demographie treiben. Klimatische und demographische Lasten nehmen zu. Teilweise sind sie schon spürbar, wie die klimatischen. Oder sie sind nicht mehr zu stoppen, wie die demographischen. Hier soll es um die Lasten des demographischen Wandels gehen. Wer soll die Lasten tragen, gegenwärtige und/oder künftige Generationen, Alte und/oder Junge? Auf den ersten Blick haben die Alten (Boomer) im politischen Prozess (zunehmende) strategische Vorteile, die Lasten auf junge Generationen abzuwälzen. Zwei politische Entscheidungen der jüngsten Zeit deuten darauf hin, dass genau das passiert. Im „Rentenpaket II“ plant die deutsche Politik, demographische Lasten vor allem den Jungen aufzubürden. Die Alten sollen (fast) ungeschoren davonkommen. In der Schweiz hat das Volk entschieden, den Alten eine 13. AHV-Rente auszuzahlen. Die Dummen sind wohl die Jungen. Wie stark sie belastet werden, hängt allerdings auch davon ab, wie die Begünstigung der Rentner finanziert wird. Darüber ist noch nicht entschieden.
Boomer leben auf Kosten der Kinder anderer Leute
Wer welche Lasten tragen soll, ist eine normative Frage. Das gilt auch für die inter-generative Verteilung demographischer Lasten. Die Gesellschaft hat sich auf werturteilsbasierte Prinzipien verständigt, um Antworten zu finden. Eines dieser Prinzipien ist das Verursacher-Prinzip. Ein anderes ist das Prinzip der individuellen Leistungsfähigkeit. Wer sich am Verursacher-Prinzip orientiert, kommt bei der Aufteilung demographischer Lasten in umlagefinanzierten Systemen der Alterssicherung (scheinbar) schnell zu einem klaren Urteil. Die Generation der Boomer hat weniger Kinder in die Welt gesetzt. Die finanziellen Folgen zeigen sich nach und nach in wachsenden Defiziten der Gesetzlichen Rentenversicherung. Bundeszuschüsse können sie immer weniger camouflieren. Die nachwachsenden Generationen könnten nichts dafür, dass sie so wenige sind (Bernd Raffelhüschen). Es sei deshalb nur gerecht, wenn die Boomer-Generation die Konsequenzen ihres demographischen Verhaltens trage. Technisch gesprochen müsse das „Alpha“ im Nachhaltigkeitsfaktor von gegenwärtig 0,25 erhöht werden, einige meinen sogar bis auf 1.
So einfach ist es aber nicht. Die Republik steht vor einer „doppelten“ Alterung: Es gibt weniger Kinder und die Menschen leben länger. Die längere Lebenserwartung, egal warum sie eingetreten ist, begünstigt in umlagefinanzierten Alterssicherungssystemen die Rentner. Ein späterer Renteneintritt, abhängig von der Lebenserwartung, wäre eine effiziente und gerechte Antwort. Eine Mehrheit der Bevölkerung sieht das aber (noch) nicht so. Schwieriger ist die Antwort auf die geringere Fertilität. Weniger Kinder sind nur in umlagefinanzierten Systemen ein ernsthaftes Problem. Für die umlagefinanzierte Alterssicherung sind die Boomer allerdings nicht verantwortlich. Die Gesellschaft der Eltern der Boomer hat sich aus nachvollziehbaren Gründen für eine Umlage- und gegen eine Kapitalfundierung der Alterssicherung entschieden. Das System lief unweigerlich in eine Demographie-Falle. „Demographisches moral hazard“ hat das Problem noch verschärft. Alle Generationen haben einen Anreiz, auf Kosten der Kinder anderer Leute zu leben. Das gilt für die Boomer aber auch für alle Post-Boomer-Generationen. Das Ergebnis ist eine sinkende Fertilität.
Junge stehen auf den Schultern der Alten
Das generative Verhalten der Boomer setzt der umlagefinanzierten Alterssicherung zu. Die geringere Fertilität erhöht die finanziellen Defizite der GRV über kurz oder lang. Diese Löcher müssen gestopft werden. Das Verursacher-Prinzip legt nahe, die Hauptverursacher zur Kasse zu bitten. Das sind auf den ersten Blick die Boomer. Ein geringeres Rentenniveau scheint die gerechteste Lösung, die Lasten zu verteilen. Haltelinien für das Rentenniveau, wie sie die Rentenreform II vorsieht, scheinen ungerecht. Die (alten) Verursacher werden begünstigt, die (jungen) Leidtragenden benachteiligt. Die geringere Fertilität der Boomer hat aber möglicherweise auch eine (positive) Kehrseite. Mit ihrem generativen Verhalten haben die Boomer mit dazu beigetragen, die Basis des heutigen Wohlstandes zu legen. Wirtschaftliches Wachstum wird von Quantität und Qualität der verfügbaren Ressourcen getrieben. Der wichtigste Faktor ist die Produktivität der Ressourcen. Humankapital ist ein wichtiger Treiber. Die Generation der Boomer hat zwar weniger Kinder in die Welt gesetzt, aber stärker in die Ausbildung der Kinder investiert. Sie entschied sich für weniger Quantität von Kindern aber mehr „Qualität“ (G.S. Becker). Der Wohlstand pro Kopf stieg.
Es spricht einiges dafür, dass der Wohlstandseffekt des veränderten generativen Verhaltens der Boomer noch stärker ausgefallen ist. Hätten die kinderarmen Boomer sich entschieden, ihr oft doppeltes Einkommen (DINK) nur konsumtiv zu verwenden, wären die positiven Wachstumseffekte ausgeblieben. Geblieben wären nur die demographischen Risiken und Nebenwirkungen für der umlagefinanzierten Alterssicherung. So war es aber nicht. Die Boomer investierten ihr steigendes Einkommen nicht nur in das Humankapital ihrer Kinder und immer öfter auch in das ihrer Enkel. Einen erheblichen Teil haben sie auf die hohe Kante gelegt. Die gesamtwirtschaftlichen Ersparnisse stiegen. Verstärkte Investitionen in Realkapital und technischen Fortschritt wurden leichter möglich. Das trieb das Wachstum, der Wohlstand stieg. Das generative Verhalten der Boomer ist somit ambivalent. Die geringere Fertilität bringt zwar die umlagefinanzierte Alterssicherung in finanzielle Schwierigkeiten. Es entstehen demographische Lasten. Deren Verteilung kann aber auf einem hohen Niveau materiellen Wohlstandes erfolgen. Die Jungen stehen materiell auf den Schultern der Alten. Das gilt es bei der inter-generativen Lastverteilung zu berücksichtigen.
Boomer haben den Wohlstand auf Kosten der Umwelt erhöht
Die These der zwei Seiten des generativen Verhaltens der Boomer ist umstritten. Unstrittig ist, dass die Boomer demographische Lasten verursacht haben. Strittig ist dagegen, wie groß der positive Effekt des veränderten generativen Verhaltens auf den Wohlstand ist. Dass die Boomer den Wohlstand erhöht haben, wird nicht angezweifelt. In Frage gestellt wird allerdings, wie sie das gemacht haben. Die Kritiker merken an, dass die Boomer (weltweit) den Wohlstand vor allem gesteigert hätten, weil sie fossile Energie ausgebeutet hätten. Der (Brutto)Wohlstand sei zwar gestiegen, allerdings um den Preis hoher umwelt- und klimapolitischer Lasten. Die Generation der Boomer würde nachfolgenden Generationen eine doppelte Last hinterlassen: Mit ihrem generativen Verhalten hätten sie nicht nur die umlagefinanzierte Alterssicherung an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Sie hätten auch mit dazu beigetragen, die Umwelt und das Klima zu schädigen. Boomer hätten in der GRV nicht nur auf Kosten der Kinder anderer Leute gelebt. Sie hätten auch den (Brutto)Wohlstand auf Kosten der Umwelt und des Klimas erhöht. Künftige Generationen würden demographische, klimatische und umweltliche Lasten aufgebürdet.
Billige fossile Energie hat zweifellos das wirtschaftliche Wachstum befeuert. Es waren die Boomer weltweit, die ihren Wohlstand darauf aufgebaut und Umwelt und Klima geschädigt haben. Nur, das alles hat nichts mit den wohlstandsfördernden Effekten des veränderten generativen Verhaltens der Boomer zu tun. Das ist eine andere Baustelle. Umwelt- und Klimapolitik müssen entscheiden, wie sie diese Lasten inter-generativ aufteilen wollen. Es ist allerdings eine Ironie moralischer Ökonomie (Axel Bojanowski), dass die reichste Generation aller Zeiten die junge Generation, die die Klimaprobleme nicht verursacht hat, etwa mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte versucht zu verpflichten, mehr für Umwelt- und Klimaschutz zu tun. Die Diskussion um die wohlstandsfördernden Effekte billiger fossiler Energie kann zur Frage, wer die demographischen Lasten tragen soll, nichts beitragen. Dazu ist es notwendig herauszufinden, wie gewichtig die beiden Elemente des veränderten generativen Verhaltens sind, die demographischen Lasten und die induzierten Wohlstandseffekte. Die Gesellschaft bekäme einen Hinweis, wie sie die Lasten inter-generativ auf Junge und Alte aufteilen sollte.
Rentenpolitische Raubüberfälle der Boomer
Einen Hinweis, wie demographische Lasten inter-generativ aufgeteilt werden sollen, gibt das Verursacher-Prinzip. Die Ergebnisse sind aber vielschichtiger als manchmal angenommen wird. Eine differenziertere Analyse zeigt, die Boomer – die Alten – sind nicht nur demographische Trittbrettfahrer. Deren generatives Verhalten hat zwei Gesichter. Die Boomer allein zu belasten, wäre nicht angemessen. Es wäre aber auch nicht akzeptabel, die demographischen Lasten allein den Jungen aufzubürden. Das spricht dafür, in einem Generationenvertrag demographische Lasten auf Junge und Alte aufzuteilen, auf Erwerbstätige und Rentner. Welche inter-generativen Gewichte angesetzt werden, ist eine normative Frage, die von der Gesellschaft beantwortet werden muss. Das geplante „Rentenpaket II“ scheint allerdings inter-generativ in eine ganz andere Richtung zu gehen. Danach sollen die Beitrags- und Steuerzahler den Löwenanteil der erwarteten demographischen Lasten tragen. Das Rentenniveau soll bis 2040 auf 48 % fixiert werden. Beitragssätze und Bundeszuschüsse sollen steigen. Belastet werden vor allem die Jungen. Über den neuen schuldenfinanzierten „Generationenfonds“ sollen sie allenfalls in homöopathischen Dosen entlastet werden. Wenn es dumm läuft, wird es nichts mit den versprochenen Entlastungen, weil die Politik die angesammelten kollektiv verwalteten finanziellen Mittel zweckentfremdet.
Wie kann es sein, dass die Politik so einseitigen Lösungen anstrebt? Die Antwort liegt auf der Hand: Die Politik versucht, die Wünsche einer Mehrheit der Wähler zu erfüllen. Nur so kann sie Wahlen für sich entscheiden. Die demographische Entwicklung macht die Gesellschaft älter. Der Median-Wähler ist hierzulande 56 Jahre alt. Und er wird immer älter. Damit haben ältere Generationen ein immer stärkeres Gewicht in Wahlen. Sie haben einige Trümpfe in der Hand, die Politik zu bewegen, sie möglichst vor demographischen Lasten zu verschonen und sie jüngeren Generationen aufzubürden. Damit kann es, wie im geplanten Rentenpaket II, zu rentenpolitischen Raubzügen der älteren Generation kommen. Jüngere Generationen sind die Leidtragenden. Das „Sankt Florian-Prinzip“ – „Verschon mein Haus, zünd andere an“ – ist aber auch für die Alten keine gewinnbringende Strategie. Eine zu starke Belastung der Jungen erodiert die wirtschaftliche Basis der eigenen Rente. Viel kluge, gut qualifizierte und damit mobile U45 werden auswandern (Tobias Kohlstruck). Damit sind die Renten noch weniger sicher. Das kann nicht im Interesse der Alten sein. Auch wenn es im geplanten Rentenpaket II (noch) anders aussieht, sie müssten an einem ausgewogenen inter-generativen Kompromiss interessiert sein.
Fazit
Die Demographie verstärkt inter-generative Verteilungskonflikte. Ein (Haupt-)Schauplatz sind umlagefinanzierte Alterssicherungssysteme. Sie haben einen demographischen Webfehler. Der Systemabsturz ist programmiert. Um ihn zu verhindern, müssen demographische Lasten inter-generativ „gerecht“ verteilt werden. Für viele sind die Boomer demographische Trittbrettfahrer. Sie würden in der Gesetzlichen Rentenversicherung auf Kosten der Kinder anderer Leute leben. Damit müssten sie auch den Löwenanteil der von ihnen verursachten demographischen Lasten tragen. So einfach ist es aber nicht. Ihr generatives Verhalten hat noch eine andere, positive Seite. Die Boomer setzten zwar weniger Kinder in die Welt, investierten aber mehr in das Humankapital der Kinder und in Realkapital. Damit leisteten sie einen Beitrag zu einem höheren Wohlstand pro Kopf. Die Jungen stehen materiell auf den Schultern der Alten. Die demographischen Lasten sind leichter zu tragen. Geschultert werden sollten sie von beiden, den Jungen und den Alten. Der demokratische Wahlmechanismus kann aber eine „gerechte“ Aufteilung der demographischen Lasten verhindern. Im Prozess der Alterung erlangen die Alten einen strategischen Vorteil bei Wahlen. „Rentenpolitische Raubüberfälle“ der Boomer auf die Jungen werden möglich. Das geplante „Rentenpaket II“ ist ein solcher Überfall. Die Jungen werden belastet, die Alten geschont. Das macht es notwendig, einen neuen rentenpolitischen Generationenvertrag zu installieren. Rot-Grün hat bei der großen Rentenreform in den 00er Jahren vorgemacht, wie es geht. Die demographischen Lasten wurden im gesellschaftlichen Konsens der Generationen verteilt. Das ist heute allerdings ungleich schwerer. Die demographischen Lasten sind größer, die politischen Mehrheiten der Alten ebenfalls. Gelingen muss eine Reform trotzdem.
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Ein sehr gelungener Beitrag!
Die ökologischen und ökonomischen Fragen zur Generationengerechtigkeit dürfen nicht getrennt voneinander betrachtet werden, da sie doch beide zu gesellschaftlichen Verteilungsfragen führen.
Eine weitere Problematik stellt meines Erachtens die tatsächliche Kaufkraft der jungen Menschen dar. Eine Kaufkraft, welche sich nicht nur am Brot oder der Butter im Supermarkt orientiert, sondern vielmehr an Sachwerten, wie Immobilien oder Aktien, welche für extrinsische Arbeitsanreize sorgt und sozialen Aufstieg in einer Gesellschaft ermöglicht. Die Sachwertinflation der vergangenen Jahrzehnte, verursacht durch die Schulden der Boomer, hat den Wert von Arbeit verändert.
Wenn Boomer weniger Ressourcen in die Anzahl der Kinder investieren, haben sie mehr Ressourcen zur Verfügung, die sie nutzen können zu i eigenen Konsumzwecken, ii Investitionen in das Humankapital pro Kind, iii Investitionen in Realkapital.
Ob das Humankapital der geringeren Anzahl der Kinder iVz Elterngeneration in derartigem Maße erhöht wurde, so dass der Produktionsnachteil aus der geringeren Anzahl der Kinder ausgeglichen wurde, sei dahingestellt. Die Erträge aus Realkapitalstock und die Erlöse durch seine Verwertung fließen sowieso den Kapitaleignern, mithin den Boomern selbst, zu. Hier sorgt der Markt für intergenerative Gerechtigkeit, und es wäre unsachgemäß, die Boomer deswegen zusätzlich über einen Bonus in einer notwendigen Anpassung des Umlageverfahrens zu belohnen.
Die Nachkommen der Boomer müssen wie jede Generation auf jeden Fall Konsumverzicht leisten, um für ihr eigenes Alter vorzusorgen. Hinsichtlich ihrer Investitionen in Realkapital gilt das unabhängig von dem Maße, in dem sie den existierenden Kapitalstock von den Boomern erwerben oder diesen durch neues Realkapital ersetzen.
Die Art der Verquickung mit dem Klima-Thema erscheint daher auch inadäquat. 1 Wenn es denn so sein sollte, dass die „braunen“ Investitionen der Boomer sich derart negativ auf das Klima auswirken, dass sie langfristig keinen oder gar einen negativen Ertrag abwerfen, wird die nachkommende Generationen das alte „braune Kapital“ nicht oder nicht vollständig von den Boomern erwerben und stattdessen den existierenden Kapitalstock schneller als durch die gewöhnliche Rate der Abschreibungen impliziert durch neues Realkapital ersetzen müssen. Dann werden die Investitionen der Boomer dementsprechend entwertet, und die Boomer selbst hätten das Nachsehen in Form von geringeren Erträgen und Erlösen aus dem „schlechten, braunen“ Kapitalstock, den sie aufgebaut haben. Auch hier würde der durch mehr oder minder ineffiziente staatliche klimapolitische Eingriffe zum Guten oder zum Schlechten gelenkte Markt für Gerechtigkeit sorgen.
Aber viel wichtiger ist es, bei diesem Thema einen kühlen Kopf zu bewahren. Eine Politik der Vermeidung und Kompensation fossiler CO2 Emissionen (und der damit implizierte Umbau des Kapitalstocks) in einem Land ist sinnvoll dann und nur dann, wenn jede der drei folgenden Bedingungen zutrifft: 1 Die anthropogenen fossilen CO2-Emissionen sind der Haupttreiber für beobachtbare klimatische Veränderungen, die sich insgesamt negativ auf den Wohlstand der Menschen auswirken. 2 Die Vermeidung und Kompensation von fossilen CO2-Emissionen ist kostengünstiger als die Anpassungen an die durch anthropogene fossile CO2-Emissionen möglicherweise induzierten veränderten klimatischen Bedingungen. 3 Zumindest alle großen CO2 Emittenten weltweit machen bei der Vermeidung und Kompensation von fossilen CO2 Emissionen mit. Für 1 sehe ich keine belastbare Evidenz, und 2 und 3 sind offenkundig nicht der Fall.
Ein sehr wichtiger und sehr einfach ins Werk zu setzender Beitrag zum Erhalt des wirtschaftlichen Wohlstands und damit auch zur Entspannung von intergenerativen Verteilungskonflikte wäre es, von dem sinnlosen, wirtschaftlich verheerenden Ziel einer „grünen Transformation“ der Wirtschaft, die in Deutschland in seinem kompromisslosen Ausmaß in einer halluzinierten internationalen Vorreiterrolle betrieben wird, abzulassen.