China sonnt sich im Erfolg. Seine Industrie produziert anders als die westlichen Konkurrenten wieder mehr als vor der Corona-Krise. Seiner Regierung ist es gelungen, ein asiatisch-pazifisches Freihandelsabkommen zu schmieden, dem sogar der Widersacher Japan beigetreten ist. Aber China hat zwei ernsthafte Probleme, nämlich eine sinkende Erwerbsbevölkerung und eine schwach zunehmende Produktivität.
Gastbeitrag
Bedroht Corona auch unser Gesellschaftssystem?
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Wer hätte es Anfang dieses Jahres für möglich gehalten, dass der Vorsitzende der FDP in einer Fernsehsendung die von einer breiten Mehrheit fast aller Politiker und Parteien erfolgreich betriebene massive Einschränkung unserer Grundrechte als einen Beweis dafür anführt, wie gut unsere Demokratie funktioniert? Und wer hätte gedacht, dass niemand aufschreit? Schuld ist – immerhin mal eine gute Nachricht – kein plötzlicher Wertewandel hin zum Totalitarismus. Vielmehr ist ein Virus für diese Entwicklung verantwortlich, und das ist gerade dabei ist, die Welt zu verändern. Niemand, der auch nur irgendwie verantwortungsbewusst denkt, hat eine vertretbare Alternative zur gegenwärtigen Kontaktsperre, selbst die am weitesten gehenden Forderungen zur Lockerung der Kontaktsperre bleiben Lichtjahre von dem entfernt, was uns bis vor wenigen Wochen selbstverständlich war. Blicken wir auf Bergamo, New York, Madrid oder London und auf all die anderen Hotspots, dann wird überdeutlich, dass es keine grundlegende Alternative gibt, die irgendwie vertretbar wäre.
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Angst vor China?
Alle Politiker dieser Welt schauen ängstlich und besorgt auf China. Nicht nur die schiere Größe des Landes erscheint ihnen furchteinflößend, sondern auch und gerade sein rascher Aufstieg von der verlängerten Werkbank der alten Industrieländer zur technologischen Führungsmacht und sein unverkennbarer Wille zu internationaler Macht. Heftige Schlagzeilen macht derzeit vor allem das Projekt Neue Seidenstraße (belt and road initiative), das darauf abzielt, die wichtigsten Handelsrouten von China nach Europa unter die Kontrolle des Reichs der Mitte zu bringen.
Ordnungspolitischer Unfug (4)
Peterchens (industriepolitische) Mondfahrt
Wettbewerbsfähig wird man im Wettbewerb
„Die Förderung einer Branche ist der sicherste Weg, sie zu ruinieren”. (Raghuram Rajan)
In Deutschland geht die Angst um: Die Angst vor dem industriellen Absturz, die Angst vor einer anhaltenden Wachstumsschwäche, die Angst vor der „gelben“ Gefahr. Deutschland lebt seit langem gut von und mit einem großen, prosperierenden industriellen Sektor. Viele mittelständische „hidden champions“ mischen ihn immer wieder auf. Einer stärkeren De-Industrialisierung wird sich Deutschland aber dennoch nicht entziehen können. Das anhaltende schwache Wachstum ist seit fast zwei Jahrzehnten ein weltweites Phänomen industrialisierter Länder. Auch Deutschland kann sich von dieser Entwicklung nicht abkoppeln, obwohl es sich besser schlug als andere ähnlich entwickelte Länder. Die chinesischen Unternehmen mauserten sich schon seit einiger Zeit zu einem ernsthaften Konkurrenten der weltweit Etablierten. Die Angst vor dem chinesischen „Technologieklau“ geht um. Darüber beklagen sich auch immer wieder „deutsche“ Unternehmen. Sie werfen China vor, nach anderen Spielregeln zu spielen als sie selbst spielen müssen.
Außenwirtschaftsverordnung
Wer hat Angst vor dem chinesischen Drachen?
Manchmal ist die Arznei schlimmer als das Leiden. Deutschland und andere alte Industrieländer leiden am Gebaren Chinas, von dem sie ihre technologischen Wettbewerbspositionen und zunehmend auch ihre gesellschaftlichen Grundordnungen bedroht sehen.
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Gastbeitrag
Wie soll die EU mit China umgehen?
Chinas Aufschwung stößt offenbar an Grenzen und sein Angebot für eine vertiefte Zusammenarbeit mit Europa ist vergiftet. Nicht nur deswegen sollte die EU sich auf keinen Fall dem Regime in Peking zu Füßen werfen.
„Gastbeitrag
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Gastbeitrag
Wie kann die Welthandelsordnung gestützt werden?
Der Handelskrieg zwischen den USA und China trifft auch die Europäische Union. Anstatt sich mit einer Durststrecke für den Welthandel abzufinden, sollte die EU eine globale Freihandelsinitiative starten.
„Gastbeitrag
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Trumps Scheinhandelskonflikt
Die USA plündern China und die EU über die Kapitalmärkte aus
In Europa machen sich Erleichterung und Stolz breit. Die USA erheben vorerst keine Zölle auf Importe aus der Europäischen Union. Die Gefahr eines Handelskriegs ist gebannt. Wenn die EU mit Strafzöllen auf US-Produkte reagiert hätte, wären die Vergeltungsmaßnahmen vielleicht eskaliert. Die großen Wohlstandsgewinne der Nachkriegszeit, die auf einem umfassenden internationalen Zollabbau basierten, wären zu Nichte gemacht worden. Die klare gemeinsame Haltung für Freihandel habe sich als überlegen erwiesen, so führende europäische Politiker!
Gastbeitrag
Müssen wir China fürchten?
Eine rasant wachsende Wirtschaft, ein repressiver Präsident, zunehmende Machtansprüche: China lässt die Muskeln spielen. Statt einzuknicken, sollte der Westen in den Wettbewerb einsteigen und seine Stärke ausspielen.
Leistungsbilanzungleichgewichte
Was Trump wirklich will, und warum Deutschland leiden wird
Viele wundern sich, warum Peter Navarro, Chefberater von US-Präsident Trump in Handelsfragen, Deutschland eines unterbewerteten Euro bezichtigt. Für die einen sind die Vorwürfe absurd, andere sprechen dem Harvard-Absolventen den ökonomischen Sachverstand ab. Doch Navarro dürfte wohl verstehen, dass Deutschland wenig Einfluss auf den Eurokurs hat. Das lässt nur die Schlussfolgerung zu, dass er ablenken will!