- „Das Ziel der Geldpolitik ist die Erhaltung der Preisstabilität“. Diese Auffassung teile ich nicht nur mit Martin Hellwig. Ich habe diese Überzeugung während meiner knapp sechszehnjährigen Amtszeit in der EZB und der Bundesbank zum Prinzip meines Handelns gemacht. Nichts anderes kann der Maßstab der Geldpolitik sein.
- Ich kann nicht verstehen, wie man mir unterstellen kann, ich könnte per se ein Verbot von geldpolitischen Maßnahmen fordern, die die Gewinnausschüttung der Zentralbank an den Staat gefährden könnte. Das wäre geradezu absurd, entspricht selbstverständlich nicht meiner Meinung und geht aus keiner meiner Äußerungen hervor.
- Ich habe nicht davon gesprochen, die Kreditvergabe an Geschäftsbanken sei die Haupttätigkeit der Zentralbank. Ich habe das Beispiel der Kreditgewährung der Notenbank an die Kreditinstitute als Beispiel dafür gewählt um zu erklären, wie Notenbankgewinne (und Verluste) entstehen können. Im Übrigen war dies bisher tatsächlich die Haupttätigkeit der EZB.
- Ich habe mich in der Tat nicht dazu geäußert, ob es die Umstände – Risiko des Zusammenbruchs des Bankensystems – nicht erfordern könnten, auch Kredite auf der Basis zweifelhafter Bonität zu gewähren. Diese zweifellos wichtige Frage lag außerhalb der Intentionen meines kurzen Beitrags.
- Ich weiß nicht mehr, was ich damals in Karlsruhe gesagt habe. Ich will aber keineswegs ausschließen, dass Herr Hellwig die angesprochene Systemschwäche weitsichtig erkannt hat.
- Die einzige Motivation für meinen Beitrag in der FAS war darzulegen, dass der Vorwurf an Herrn Weidmann, er mache die Gewinnausschüttung der Zentralbank zum Maßstab der Geldpolitik, unberechtigt ist. Dies ist nach wie vor meine Meinung wie ich auch davon überzeugt bin, dies hinreichend belegt zu haben.
Beiträge der Serie “Notenbankgewinne und Geldpolitik“
Martin Hellwig: Jens Weidmanns gefährliche Argumente
Otmar Issing: Die klugen Argumente des Jens Weidmann
Martin Hellwig: Replik auf Otmar Issing
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