Die Corona-Kontroverse (2)
Covid-19 und die Grenzen bivariater Korrelationsanalysen

Seit einigen Wochen wird im Verlauf der Corona-Krise häufiger Skepsis hinsichtlich der von der Bundesregierung und den Regierungen anderer Länder ergriffenen Maßnahmen geäußert. Dies betrifft insbesondere den sogenannten Lockdown, also die Kontaktverbote, das Schließen von Geschäften und Gaststätten, sowie das Verbot von Veranstaltungen.

Unter Ökonomen gibt es einige Kritiker dieser Politik. Hierzu zählen einerseits Kolleginnen und Kollegen, die zwar stärkere Lockerungen als bisher beschlossen fordern, um die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen, die dies aber vorsichtig tun. Solche Kritiker haben größtenteils Verständnis für die im März beschlossenen Maßnahmen, vermuten aber bereits jetzt einen größeren Spielraum für verantwortliche Lockerungen. Man könnte etwas vereinfacht sagen, dass diese Kritiker zwar im gleichen theoretischen Modellrahmen argumentieren wie die Politik, aber einzelne Parameter anders beurteilen.

Eine andere Linie der Kritik hält allerdings den ganzen Modellrahmen für falsch. Sie bestreitet, dass ein Lockdown überhaupt je sinnvoll gewesen sei, sie bestreitet mit extremer Rhetorik den Sinn des Tragens von Mund-Nasen-Masken – die Rede ist etwa von „Sklavenmasken“, mit denen die Regierung angeblich den Bürgern einen psychischen Knacks verpassen will –, und sie bestreitet, dass Covid-19 überhaupt ein gefährliches Virus ist, das starke politische Eingriffe rechtfertigt. Wieso Regierungen in aller Welt eine solche teure, ineffiziente und letztlich unpopuläre Politik grundlos implementieren sollten, wird jedoch nicht erklärt.

Auch Stefan Homburg kritisiert die Sinnhaftigkeit von Lockdowns fundamental. Er tut dies auf der Basis von zwei Argumenten. Erstens sei in der Zeitreihe der Sterbefälle kein unmittelbarer Einfluss des Lockdowns zu erkennen. Zweitens zeige sich im Länderquerschnitt nicht, dass Länder mit starken Lockdowns besonders wenige Corona-Todesfälle hätten. Schließlich präsentiert Stefan Homburg noch einen positiven Zusammenhang zwischen dem Schuldenstand eines Landes und der Stärke seines Lockdowns und vermutet, dass hinter starken Lockdowns die Absicht stecken könnte, Bedürftigkeit zu signalisieren und fiskalische Transfers aus anderen Ländern anzureizen.

Wichtig ist zunächst, dass all diese Argumente auf Augenschein-Empirie beruhen. Das gilt für die Länderquerschnitte, in denen einfache, bivariate Korrelationen in einer Stichprobe von dreizehn Ländern diagnostiziert werden. In der Stichprobe ist Schweden das einzige Land, das nach Stefan Homburgs Klassifizierung ohne Lockdown auskam, alle anderen Länder hatten demnach entweder gemäßigte oder starke Lockdowns. Die Kriterien für deren Klassifizierung werden nicht transparent gemacht. Auch in der Zeitreihenbetrachtung für Deutschland wird lediglich geschaut, ob nach dem Zeitpunkt des Lockdowns ein Sprung in der Zeitreihe der Todesfälle deutlich sichtbar wird.

Ein solches Vorgehen ist hoch problematisch; sie erlaubt keine starken Rückschlüsse und schon gar keine starken politischen Empfehlungen. Zahlreiche denkbare Einflüsse werden nicht berücksichtigt. So wurden beispielsweise im Vereinigten Königreich spürbare Maßnahmen erst eingeleitet, als absehbar wurde, dass mit einem Laissez-Faire-Ansatz die Corona-Krise in eine katastrophale Überlastung des Gesundheitswesens führen würde und hohe Sterbeziffern die Folge sein würden.

Dabei lag zwar die formale Verkündigung von Kontaktverboten in Deutschland und Großbritannien nur wenige Tage auseinander – insofern könnte man beide Länder als fast gleichzeitig als gemäßigte Lockdown-Länder klassifizieren. Aber die Politik bis dahin war in beiden Ländern sehr unterschiedlich. Während die Regierung des Vereinigten Königreiches lange versuchte, noch Normalität zu signalisieren, wurde in Deutschland bereits am 8. März ein Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern angekündigt. Kleinere Maßnahmen erfolgten hier also früher. Die Bevölkerung war wesentlich früher als in Großbritannien mit der Ernsthaftigkeit der Lage vertraut und reagierte mit freiwilligen Verhaltensanpassungen, noch bevor diese durch formale Regeln verbindlich wurden.

Man kann sich vorstellen, dass dies auch Effekte auf die Compliance während des Lockdowns hat. Kein Staat hat die Ressourcen, etwa Treffen größerer Gruppen in Privaträumen vollständig zu kontrollieren. Auch nach einem formalen Lockdown hängt also noch einiges von freiwilliger Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger ab. Das könnte eine erste, wenn auch natürlich noch spekulative, Erklärung für die dramatisch unterschiedlichen Todeszahlen in Deutschland und dem Vereinigten Königreich sein. Notabene: Stefan Homburg liefert keinerlei Erklärung dafür, dass Länder, die bei ihm als gleiches Corona-Regime klassifiziert werden, vollkommen unterschiedliche Todeszahlen haben.

Ein ähnliches Problem ergibt sich beim bloßen Blick auf die Zeitreihe in Deutschland. Stefan Homburg verweist in Diskussionen darauf, dass alle Epidemien einem logistischen Verlauf folgen, dass also die Zahl der Infizierten erst exponentiell wächst und dann S-förmig abflacht. Das ist sicher richtig. Wenn ein Virus keine neuen Wirte mehr findet, dann flacht natürlich trivialerweise jeder Graph der Infizierten irgendwann ab. Entscheidend ist aber, wo wir uns mit dem Infizierten- und Todeszahlen bewegen.

Vergleichen wir also wieder Deutschland und das Vereinigte Königreich, und nehmen wir noch Italien dazu. Deutschland gelingt es in der Zeitreihenbetrachtung, die Kurve der täglich gemeldeten Toten schnell abzuflachen. Sicherlich, die Kurve steigt auch nach dem Lockdown noch an, aber die Höchstwerte bleiben gering. Folgt man dem Argument von Stefan Homburg, dass der Lockdown wirkungslos war, dann muss dies an anderen, spezifisch deutschen Faktoren liegen. Aber welche könnten das sein? Es ist möglich, dass es solche Faktoren gibt, aber Stefan Homburg gibt darauf keine Antwort. Einstweilen erscheint es plausibel anzunehmen, dass frühe Verhaltensänderungen, die dann durch Unterstützung formaler Regeln über mehrere Wochen robust durchgehalten wurden, eine wesentliche Rolle spielten.

Schauen wir uns auch die Zeitreihe für Italien an. Hier lautet Stefan Homburgs Argument, dass Italien als Land mit extremen Lockdown-Maßnahmen trotzdem hohe Todesfälle hat. Aber auch hier muss man wieder überlegen, ob Italien nicht von Anfang an Bedingungen hatte, die ohne Lockdown noch höhere Infizierten- und Todeszahlen hätten erwarten lassen. Könnte es nicht sein, dass die italienische Regierung früh sah, dass z.B. demographische Bedingungen und Versorgungsengpässe im Gesundheitswesen die Lage in diesem Land besonders gefährlich machen, so dass nur ein strikter Lockdown die Katastrophe eindämmt? Der kontinuierliche Trend sinkender Sterbezahlen in Italien seit dem letzten Märzdrittel ist übrigens sehr beeindruckend. Die Behauptung, das hätte mit dem Lockdown nichts zu tun, erscheint sportlich.

Diese einfachen, zur Illustration angeführten Überlegen zeigen, dass man zahlreiche Einflussfaktoren berücksichtigen und eine ernsthafte, ökonometrische Analyse durchführen muss, bevor man starke Aussagen formuliert. Politische Forderungen auf der Grundlage von bivariater Augenschein-Empirie sind hier mehr als fahrlässig. Wenn man will, findet man bereits jetzt anspruchsvollere quantitative Forschungsarbeiten, welche die Effektivität des Lockdown zur Eindämmung der Pandemie untersuchen, etwa für Spanien, nochmal für Spanien und für Italien. Die Evidenz deutet auf eine starke Wirksamkeit der Lockdown-Maßnahmen hin.

Blog-Beiträge zur „Corona-Kontroverse“:

Stefan Homburg: Lockdowns im internationalen Vergleich

8 Antworten auf „Die Corona-Kontroverse (2)
Covid-19 und die Grenzen bivariater Korrelationsanalysen“

  1. Nüchterner und sachlicher Kommentar – sehr überzeugend, Herr Schnellenbach. Danke! Ihr Verhalten ist vorbildlich.

    Wenig überzeugend sind dagegen stetige polemische Attacken von Kollegen wie Herrn Bachmann. Diese zeugen nur von Neid und Verbitterung – wohl der Tatsache geschuldet, dass man meint, man verdiene mehr Aufmerksamkeit, als man tatsächlich bekommt. Das grenzt an einen Minderwertigkeitskomplex.

    Das soll Ihre Arbeit aber nicht schmälern, Herr Schnellenbach – sehr gelungen.

  2. Danke für Ihre Argumente, Herr Schnellenbach!

    Ich persönlich halte die Annahme von Herrn Homburg, er könne bei Covid-19 den künftigen Epidemieverlauf voraus sagen, für sehr gewagt.

    Das gilt einerseits für die Papers von Herrn Homburg selbst, in denen Vorhersagen enthalten sind – die dann aber als krachend gescheitert angesehen werden müssen.

    Das gilt andererseits auch darum, weil Herr Homburg Epidemien bzw. Viren vergleicht, welche eine bekannte Saisonalität haben, mit einem Virus, bei dem das wohl etwas weniger der Fall ist, und zwar aus dem aus der Fachliteratur leicht eschließbaren Grund, dass in der Bevölkerung gegen SARS-CoV-2 noch keine Grundimmunisierung vorlieg, und auch keine breit verfügbaren Impfstoffe, welche eine aufflackernde Epidemie recht schnell abdämmen können.

    Herr Homburg vergleich also auch an dieser Stelle Äpfel mit Birnen. Wer böse mit ihm ist, und an der Stelle begreife ich auch die Sticheleien von Herrn Bachmann, der könnte jetzt die Vermutung äußern, dass dieses Verwechseln die eigentliche „wissenschaftliche“ Methode von Herrn Professor Stefan Homburg ist.

    Jedenfalls in der Coronakrise.

    Oh, und zur Widerlegung von Herrn Homburg führt imho auch ein Betrachten der Entwicklung der aktiven Fälle. Es zeigt sich hier völlig klar:

    Während „Lockdown-Verweigerer“ hier vielfach noch Zuwächse erleiden, konnten die Staaten mit einem relativen harten Lockdown-Regime ein recht zügiges und sehr deutliches Abflachen der Kurve aktiver Fälle bewirken.

    Gute Arbeit, Herr Schnellenbach, bitte machen Sie weiter so!

  3. @Lothar Lammfromm

    Nein, das sehe ich anders – die Sticheleien in Dauerschleife von Herrn Bachmann (hat er sonst eigentlich nichts zu tun?) triefen nur so vor satter Selbstherrlichkeit und haben allein den Zweck, Herrn Homburg bloß zu stellen und sich selbst dabei erheben. Scheint ein Ego-Problem zu sein? Die sachliche Ebene verlässt er jedenfalls ständig. Schade.

    Herr Schnellenbach zeigt hier als positives Gegenbeispiel, wie es gehen sollte. Sachlich und argumentativ. Vielleicht möchte Herr Homburg auch nochmal auf diesen Beitrag eingehen? Die ökonomischen Fähigkeiten von Herrn Homburg sind jedenfalls über alle Zweifel erhaben und er ist ein verdienter VWL-Prof – selbst wenn er sich hier etwas verrannt hat. Das wird aber wohl nur die kommende Zeit zeigen.

  4. Schön, dass Sie hier sachlich antworten, Herr Homburg. Diskussionen auf diesem Niveau sind bereichernd, auch wenn sich kontroverse Pole gegenüber stehen. Warum funktioniert dies nicht auch auf Twitter so? Leider strotzt es dort nur so vor persönlich angreifender Polemik, wie geschrieben tut sich hier leider Herr Bachmann besonders hervor, als sei es quasi sein Lebensinhalt. Das ist wirklich suspekt. Möglicherweise weil er mit seinen Videos weniger Klicks in einem Jahr als Herr Homburg in einer Stunde generiert? Jedenfalls freue ich mich, wenn es hier auf „Wirtschaftliche Freiheit“ kontrovers aber sachlich weitergeht.

  5. BMI und RKI kamen nicht auf 1,2 Mio Coronatote. Diese Aussage ist falsch. Richtig ist, dass es verschiedene interne SZENARIEN gab, darunter auch eines, in dem eine Lage ohne Lockdown beschrieben wurde. Darüber hinaus gab es ein Szenario aus dem Jahr 2012, das sich keineswegs mit SARS-CoV-2 beschäftigte, sondern mit einem theoretisch angenommenen theoretischen Virus.

    Eine derartige Vorhersage „1,2 Mio Coronatote“ gab es unter Bezug zu SARS-CoV-2 zu keinem Zeitpunkt, weder beim RKI, noch beim BMI. Ein Szenario ist keine Vorhersage.

    Gleichwohl gab es eine Reihe von Vorhersagen, teils sogar mit Werten in Höhe von 250.000 bis teils sogar 350.000 Coronatoten, allerdings verteilt auf die kommenden zwei Jahre und unter der Bedingung, dass es bis dahin keinen Impfstoff geben sollte.

    Wir sind allerdings im Moment schwerlich in der Situation, den kommenden Epidemieverlauf für Deutschland vorher sagen zu können.

    Sollten wir bis Ende des Jahres 2020 auf 12.000 Covid-19-Verstorbene kommen, dann hätten wir unverschämtes Glück gehabt, in Verbindung mit durchaus respektablen Bemühungen. Ich halte dieses Szenario für völlig unrealistisch, pardon.

    Zur Zeit erlebt Deutschland, auf einem mit anderen Ländern verglichen niedrigen Niveau, eine Plateaubildung mit rund 700 bis 1000 Neuerkrankungen pro Tag sowie rund 100 bis 120 Verstorbenen pro Tag. Sollten wir das bis Ende des Jahres durchhalten (und dann evtl. sogar eine Impfkampagne für Ältere machbar sein), dann werden wir bis Ende des Jahres bis zu weitere 27600 Verstorbene dazu zählen müssen und wir landen als Jahresbilanz dan bei rund 30.000 bis 35.000 Covid-19-Verstorbenen.

    Betrachten wir hier zusätzlich die neuerdings verfügbaren Daten des statistischen Bundesamtes, und berücksichtigen wir hier besonders jene Bundesländer, die bislang ein „Seuchenhotspot“ dargestellten (Bayern, Baden-Würtemberg, Teile von NRW), so korrelliert die Übersterblichkeit sogar überragend deutlich mit der Erkrankungstätigkeit von Covid-19. Diese Übersterblichkeit liegt in diesen Bundesländern vom Niveau sogar etwa 30 bis 40 Prozent oberhalb des Niveaus, das sich allein auf Basis der gemeldeten Covid-19-Sterbezahlen ergeben würde.

    Die Ursache davon, trotz klarster Korrellation mit den Covid-19-Erkrankungen, kennen wir allerdings nicht. Es könnte hier z.B. auch eine Scheu bzw. Unterversorgung von älteren Menschen im Fall von Herzinfarkten u.ä. eine gewisse Rolle spielen, und damit jedenfalls einen Teil dieser Differenz aufklären.

    Vorsichtig und zurückhaltend modelliert müssten wir wohl wohl noch rund 20 Prozent auf diese 30.000 bis 35.000 Verstorbenen „drauf packen“, um damit die unentdeckten Fälle von Covid-19-Verstorbenen zu berücksichtigen.

    Ähnliche Methodik übrigens wie bei der Berechnung der Grippe-Verstorbenen, die bekannter Weise bis zu 0,1 Prozent IFR (meist deutlich weniger) erreichen können, und damit nicht einmal ansatzweise an die Werte heran kommen, die Herr Hendrik Streeck für Gangelt errechnet hat. Korrigiert um zwei zusätzliche Covid-19-Verstorbene, und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass in Gangelt die vulnerablen Bevölkerungsgruppen (über 65 Jahre) um 17,8 Prozent gegenüber dem übrigen Bundesgebiet unterpräsentiert sind, kommen wir hier auf eine IFR in Höhe von ca. 0,55 (mit einem Konfidenzintervall, das zwischen ca. 0,3 bis 0,8 liegen sollte).

    Wie auch immer, all diese Dinge werden wir erst zum Jahresende klarer sehen können, und unabhängig davon gibt es durchaus begründete Zweifel daran, welche NPIs besonders wirkungsvoll sind, und welche anderen wiederum als eher überzogen einzustufen sind.

    Das „bayrische Modell“, bei dem sogar sportliche Betätigung im Freien verboten wurde (Ausgangssperre) kann vor dem Hintergrund der Entwicklung der Fallzahlen als krachend gescheitert angesehen werden. Der Rückgang der aktiven Fälle verlief in Bayern keineswegs gravierender als in anderen Bundesländern, in denen man auf derartig einschneidende Maßnahmen verzichtet hat.

    Die harten bayrischen Maßnahmen blieben verglichen mit den moderateren Maßnahmen anderer Bundesländer erfolglos. Diese zusätzlichen Freiheitsbeschränkungen erfolgten somit, ex post betrachtet, in unzulässiger Weise.

    Die breiten Versammlungsverbote und Distanzierungsgebote in Innenräumen liegen allerdings vollauf auf der Linie anerkannter Epidemiologie/SARS-CoV-2-Virologie.

    Nichts ist verheerender in Bezug auf das Ansteckungsgeschehen als eng besetzte, schlecht belüftete Innenräume.

    Das lässt dann allerdings weite Spielräume für eine Kritik an entsprechend ungeeigneten Lockdown-Maßnahmen. Manche Restaurants haben mit einer 2-Meter- oder 2-Meter-50-Regel nicht das geringste Problem. Ähnliches gilt auch für viele Arbeitsplätze.

    Da stellt sich dann die Frage, ob darüber hinaus reichende Einschränkungen epidemiologisch tatsächlich gerechtfertigt sind, zumal dann, nach meiner Einschätzung, wirtschaftliche Schäden entstehen, welche die dort eher geringen „epidemiologischen Zugwinne“ übersteigen.

    Wir stehen hier vor der Aufgabe, die Maßnahmen smart anzupassen. Beispielsweise könnten Reisende aus besonders belasteten Gebieten (z.B. USA, Schweden, Peru, Moskau, Brasilien etc.) mit den nunmehr verfügbaren Schnell-Tests getestet werden, was gemeinsam mit einer Fiebermessung (erwischt immerhin 10 Prozent der Erkrankten) dabei helfen sollte, das Risikoniveau der Reisetätigkeit um mindestens 2/3 zu mindern, ohne, dass dies zu stark zu Lasten persönlicher Freiheiten geht.

    Gleichwohl: Die Maßnahmenpakete in Deutschland bzw. die so genannte „Lockdowns“ haben unserem Land einige Zeit verschafft, sogar so weit, dass wir uns sogar das Wiedereröffnen des dann zuschauerfreien Bundesligabetriebs erlauben können.

    Sehr zur Bewunderung der übrigen Welt. Auch, wenn erst am Ende abgerechnet werden wird, im Moment sieht es so aus:

    Wir sind schon ziemlich smart, wir Deutschen. Tatsächlich.

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