Europäischer Emissionshandel in der Kritik (2)
Weiter freie Zertifikate

Aus der Industrie gibt es Forderungen, den Emissionshandel abzuschaffen. Energieintensive Unternehmen, die auf den Weltmärkten konkurrieren, haben einen echten Nachteil durch die europäische Klimapolitik. Teilweise wird dies aufgefangen durch den Grenzausgleichsmechanismus (CBAM). Aber der CBAM ist löchrig, und er gibt keine Antwort auf die Frage, wie europäische Unternehmen zu fairen Bedingungen auf den Märkten außerhalb Europas konkurrieren können.   

Den Emissionshandel abzuschaffen hieße allerdings, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Konkret würde dies zur Folge haben, die Klimapolitik noch stärker auf Regulierung und Subventionen auszurichten. Dieser Weg macht die Klimapolitik aber noch teurer. Um es zugespitzt zu sagen: Wer fordert, den Emissionshandel abzuschaffen, sollte gleichzeitig sagen, dass er bereit wäre, mehr Steuern zu zahlen, um die dann notwendige Subventionspolitik zu finanzieren.  

Andere Instrumente zum Schutz der energieintensiven Unternehmen im internationalen Wettbewerb stehen zur Verfügung oder sollten ausgebaut werden. Dazu gehören eine Weiterentwicklung des CBAM, sowie, solange keine besseren Lösungen vorliegen, die weitere Zuteilung freier Zertifikate an solche Unternehmen.  

Blog-Beiträge der Serie „Europäischer Emissionshandel in der Kritik“

Jan Schnellenbach (BTU, 2025): Die Gefahren des Kampfes gegen den Emissionshandel

Podcast zum Thema:

Emissionshandel unter Druck. Steht die (marktwirtschaftliche) Klimapolitik auf der Kippe?

Prof. (em.) Dr. Norbert Berthold (JMU) im Gespräch mit Prof. Achim Wambach, PhD (ZEW)

Blog-Beiträge zum Thema:

Norbert Berthold (JMU, 2025): Klima im Wandel: Wende in der (europäischen) Klimapolitik?

Joachim Weimann (OVGU, 2025): Beim Klima nichts Neues

Reint E. Gropp und Oliver Holtemöller (IWH, 2024): Sechs Punkte für mehr Effizienz

Video zum Thema:

Joachim Weimann (OVGU, 2021): Was ist gute Klimapolitik?

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