Welchen Staat wollen wir?

Wir erleben den Staat in unserer Zeit als allumfassend zuständige Institution, die uns mit überbordender Bürokratie begegnet und Freiheitsrechte fast nach Belieben einschränkt. Viele haben das Gefühl, dass das nicht in Ordnung ist. Aber wo verläuft die Grenze zwischen notwendigem und hilfreichem Staathandel und schädlichen Interventionen?

Wirtschaftspolitik neu denken (4)
Rentenversicherung generationengerecht reformieren

Die gesetzliche Rentenversicherung muss gleichzeitig generationen- und verursachergerecht reformiert werden. Hierfür ist es zwingend erforderlich die Beiträge einzufrieren (Beitragsprimat) damit zukünftige Generationen die gleichen relativen Anteile ihres Lohnes an die älteren Generationen abgeben wie letztere es auch getan haben. Die damit einhergehenden Leistungsabsenkungen sind verursachergerecht, weil die geburtenstarken Jahre durch die niedrige Fertilität das Finanzierungsproblem selbst geschaffen haben. Die notwendige Botschaft ist einfach: Wir müssen die Renten- von der Lohnentwicklung entkoppeln (Stärkung des Nachhaltigkeitsfaktors), das gesetzliche Rentenzugangsalter bis 2020 auf 69 Jahre erhöhen und alle Subventionen für den vorgezogenen Ruhestand beenden. Keine dieser Maßnahmen befindet sich in den Wahlprogrammen der angetretenen Parteien, weil die Wählermehrheit schon heute älter als 55 ist.

Der schwindende Gewerkschaftszugang im Homeoffice

Telekommunikationsbasierte Arbeitsweisen – ob gesetzlich geregelte Telearbeit, ob mobiles Arbeiten oder ob Homeoffice – verändern die Arbeitswelt, und damit sind sie auch für Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre von hoher Relevanz. Dies betrifft nicht nur deren Engagement für die Beschäftigten als ihre Interessensvertretung und -organisation gegenüber dem Unternehmen, sondern auch die direkte Beziehung zu diesen.

Bürokratieabbau
Mit Regeln gegen Regeln

Die wirtschaftliche Lage Deutschlands ist vor den Wahlen alles andere als erfreulich. Der Wohlstand im Land nimmt eher ab als zu, und es ist absehbar, dass die Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 bestenfalls nur geringfügig wachsen wird. Das Produktivitätswachstum stagniert, die Innovationskraft ist schwach, und die Industrieproduktion geht weiter zurück. Die Diskussion über eine drohende Deindustrialisierung in Deutschland ist längst keine Theorie mehr – sie ist zur Realität geworden.

Wirtschaftspolitik neu ausrichten (2)
Subventionen radikal kürzen

Die Finanzhilfen des Bundes sowie die Steuervergünstigungen haben ein bedenklich hohes Ausmaß erreicht und zur Vernachlässigung volkswirtschaftlich wichtiger Aufgabefelder geführt. Die Bürger arbeiten fast ein Jahr, damit der Bund aus den daraus fließenden Steuern Sondervorteile an einen engen Kreis an Günstlingen finanzieren kann. Ein Rückschnitt der Subventionen ist unabdingbar, um der deutschen Wirtschaft wieder eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. Ein beherztes Subventionsabbauprogramm, das mit Tarifsenkungen bei der Einkommensteuer verknüpft wird, ist eine geeignete Strategie, um Wählerstimmen zu gewinnen.

Gastbeitrag
„Grüner Klima-Lobbyismus“ in Deutschland
Gefahr für Wohlstand und Rechtsstaat?

Es steht weitgehend außer Frage, dass die gescheiterte Energie- und Klimapolitik in Deutschland einer grundlegenden Neuausrichtung bedarf. Doch zuvor sollten wichtige politökonomische Aspekte des „grünen Klima-Lobbyismus“ aufgearbeitet werden, der erheblich zum Scheitern der deutschen Energiewende (basierend allein auf PV- und Windkraft) beigetragen und zu einer Unehrlichkeit im Handeln der staatlichen Akteure geführt hat. Es wird immer deutlicher, dass der „grüne Klima-Lobbyismus“ in Deutschland wirtschaftlichen Wohlstand gefährdet, zu einer Polarisierung der Gesellschaft beiträgt und den demokratischen Rechtsstaat bedroht. 

Donald Trump bekämpft das falsche Defizit
Handel, Zölle, Verschuldung

Defizite in der amerikanischen Leistungsbilanz sind für Donald Trump ein rotes Tuch. Er will sie mit einer harschen Zollpolitik gegen Freund und Feind eliminieren. Das wird ihm nicht gelingen. Diese Handelspolitik mit dem Holzhammer richtet weltweit nur Chaos an. Wenn er das (fragwürdige) Ziel hat, die Defizite in der amerikanischen Leistungsbilanz zu verringern, sollte er die Haushalts-Defizite im eigenen Land unter Kontrolle bringen. Das ist wirksamer, für die USA besser und hat für die Welt weniger Nebenwirkungen. Donald Trump bekämpft das falsche Defizit.

Grünes Wirtschaftswunder oder Deindustrialisierung?

Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein „grünes Wirtschaftswunder“ als Folge der Energiewende versprochen. Inzwischen zeigt sich, dass das genaue Gegenteil eintritt. Die deutsche Industrieproduktion kommt nicht mehr in Gang. Der Produktionsindex liegt etwa 7 Punkte unter dem Wert von 2014 und 17 Punkte unter dem Höchstwert von 2017. In den anderen Ländern der EU steigt die Produktion, in Deutschland geht sie zurück. Es ist von Deindustrialisierung die Rede. Wie kommt es dazu und warum lag der Kanzler mit seiner Prognose offensichtlich falsch?

Wirtschaftspolitik neu ausrichten (1)
Wachstumskräfte und Arbeitsvolumen steigern

Die wirtschaftspolitische Bilanz der Zeit seit 2018 fällt besorgniserregend aus. Deutschlands Wirtschaft ist seitdem kaum gewachsen, bildet das Schlusslicht im Vergleich mit relevanten Wettbewerbern und verzeichnet wieder steigende Arbeitslosigkeit und Insolvenzen. Ursache dieser Entwicklung sind nicht zu geringe Staatsschulden, sondern verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die den Standort Deutschland weniger wettbewerbsfähig gemacht haben. Hier ist anzusetzen, um einen weiteren Abstiegsprozess zu beenden und wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

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